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NLA WO 143 Neu

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Unterharzer Berg- und Hüttenwerke

Laufzeit

1912-1931

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Umfang: 2,1 lfdm
Inhalt u.a.: Verwaltung; Haushalts-, Kassen-, Rechnungswesen; Geschäftskorrespondenz über Lieferung von Hüttenprodukten; Freigabe u. Verwendung kriegswirtschaftlich wichtiger Rohstoffe u. Hüttenprodukte; Bestellungsbücher; Versandbücher; Lagerbücher; Abwagebücher; Bezug von Brenn- u. anderen Materialien.

Bestandsgeschichte

Die Gründung der "Unterharzer Berg- und Hüttenwerke" als übergeordnete Behörde der Hüttenämter Oker und Herzog-Julius-Hütte sowie der Berginspektion des Rammelsberges erfolgte am 01.10.1914. Sie trat damit verwaltungsmäßig an die Stelle des 1874 aufgelösten Kommunion-Bergamtes Goslar, dessen Funktion bisher von den drei genannten Unterinstanzen eigenständig wahrgenommen worden waren. Der neu geschaffenen Behörde oblag die obere Leitung und Verwaltung der hannoversch-braunschweigischen Berg- und Hüttenbetriebe unter
der Aufsicht der Herzoglichen Kammer in Braunschweig und des Preußischen Ministeriums für Handel und Gewerbe in Berlin. Jedoch war die neue Verwaltungseinheit keine vorgesetzte Behörde im eigentlichen Sinn, sondern sollte vielmehr die Aufgabe administrativer Koordination erfüllen d.h. für die Herstellung eines einheitlich organisierten
und reibungslos ablaufenden Geschäftsbetriebes sorgen. Die eigenverantwortliche Leitungsfunktion der Hüttenämter und der Berginspektion blieben bestehen, wenn auch deren Selbständigkeit beschnitten wurde. An der Spitze der
"Unterharzer Berg- und Hüttenwerke" stand - gewissermaßen als primus inter pares - der Direktor des Hüttenamtes Oker.

Mit dem 30.12.1924 wurden die "Unterharzer Berg- und Hüttenwerke" in eine GmbH umgewandelt, an der Preußen und Braunschweig weiterhin eine Beteiligung von 4/7 und 3/7 hielten. Die gemeinsame Verwaltung erfolgte jedoch von nun an nicht mehr durch Regierungsbehörden, sondern durch eigens gegründete Staatsunternehmen (Preußische Bergwerks- und Hütten AG, Braunschweig GmbH), wobei zugleich die beiden Hüttenämter und die Berginspektion Rammelsberg aufgelöst wurden.

Der Bestand 143 Neu wurdeim Rahmen der Bearbeitung aller Berg- und Hüttenakten im Juni 1992 eingerichtet, nachdem bei Überprüfung des - ca. 40 m ungeordnete Akten enthaltenden - alten Bestandes 59 Neu für ca. 120 Akten die

Provenienz "Unterharzer Berg- und Hüttenwerke" festgestellt wurde. Bei den überlieferten Akten handelt es sich um einen Splitterbestand, der - den Bereich Bergbau überhaupt nicht berührend - vorwiegend Geschäftskorrespondenz mit Handelsfirmen bzw. Betrieben der Hüttenprodukte verarbeitenden Industrie, Sammlungen von Fachzeitschriften und -broschüren sowie Versandbücher handelt. Aufgrund dieser Tatsache und
angesichts des geringen Umfangs des Bestandes ist der Quellenwert nur als begrenzt zu beurteilen, wenngleich vor
allem für die Jahre 1914 bis 1918 und die daran anschließende Zeit bis 1920 sicherlich wertvolle Informationen über
die Besonderheiten der Kriegswirtschaft und die damit einhergehenden Auflagen und Restriktionen der Industrie zu
finden sind.

Die Restüberlieferung der Akten der "Unterharzer Berg- und Hüttenwerke" ist im Firmenarchiv der Preussag zu vermuten, welche die "Unterharzer Berg- und Hüttenwerke GmbH" 1968 übernommen hat. Einschlägige Literatur zum Unterharzer Hüttenwesen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts konnte nicht ermittelt werden. Einige wenige Hinweise liefert: Braunschweigische Industriegeschichte 1840-1990, Ausstellung anläßlich des 125jährigen Bestehens der Industrie- und Handelskammer Braunschweig, 1989. Weiteres siehe Bibliographie zur braunschweigischen Landesgeschichte im Braunschweigischen Jahrbuch.

Hinweis: Empfohlen sei auch die Benutzung von 53 Neu "Landesbergamt" als vorgesetzte Behörde (bis 1924).

Die Verzeichnung des Bestandes erfolgte im Juni 1992 durch den Archivangestellten Andreas Düwel M.A., die Eingabe in AIDA wurde von den Archivangestellten Herrn Herbst und Herrn Kustak vorgenommen.

Die Erstellung des vorliegenden Findbuches wurde durch die Förderung des Arbeitsamtes Braunschweig im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme auf der Grundlage des Arbeitsförderungsgesetzes ermöglicht, wofür an

dieser Stelle ausdrücklich gedankt sei.


Wolfenbüttel, im Juli

1994

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet