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NLA WO 11 Alt Oelsb

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Propstei Oelsburg

Laufzeit

1483-1825

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Umfang: 0,6 lfdm
Inhalt: u.a. Archiv, Urkundenabschriften; Statuten des Propstdings, Gerechtigkeiten, Propsteigericht; äußere Eingriffe in die Propsteigerechtigkeiten; Güter, Belehnungen, Einnahmen.

Bestandsgeschichte

Ölsburg (ältere Schreibweise: Oelsburg) ist eine der ältesten Siedlungen im Fuhsetal. Um 900 entstand eine Burg auf dem Gebiet des heutigen Ortsteils der Gemeinde Ilsede. Die Nachricht von der Gründung eines Chorherrenstiftes im Jahre 1003 durch Hedwig, Gemahlin des Grafen Altmann von Ölsburg, in ihrem Stammsitz entbehrt sicherer Grundlage. Im 12. Jahrhundert wurde es möglicherweise in ein Augustiner-Chorherrenstift umgewandelt. 1267 wurde die (ganze ?) Propstei den Welfenherzögen der Lüneburger Linie zugesprochen.

Schon vor 1444 wurde die "weltliche Propstei", d. h. die nicht von den Bischöfen von Hildesheim zu Lehen gehenden Stiftsgüter, Lehen der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg zu Wolfenbüttel. Sie gelangte zunächst an die Familien von Bothmer, dann an von Bartensleben. Diese verkaufte die Propstei an die seit 1485 damit belehnte Familie von Honrodt auf Veltheim; in diesem Jahr wurde die Ölsburger Wassermühle erstmals als Propsteilehen derer von Honrodt erwähnt. Herzog Heinrich d. J. verlehnte die Propstei vor 1548 anderweit. Das Stift selbst scheint früh eingegangen zu sein. 1570 erfolgte eine (neue ?) Teilung in weltliche und geistliche Propstei, die 1571 beide wiederum an die Familie von Honrodt kamen.

Anfang des 15. Jahrhunderts wurden zwischen den Herzögen von Braunschweig und den Bischöfen von Hildesheim viele Streitigkeiten und Kämpfe um Ölsburg ausgefochten. Von 1643 bis 1941 war Ölsburg eine Braunschweiger Enklave.

Als Freiengericht bestand das Propstding (Propsting, Pröpsting), das im 16. Jahrhundert volle Untergerichtsbarkeit hatte, die aber im 18. Jahrhundert vom Residenzamt Wolfenbüttel bestritten wurde. Das für Propstdingleute auch aus Adenstedt, Groß Bülten, Hoheneggelsen und Vöhrum zuständige Gericht fand in der Kirche unter dem Vorsitz des Pastors statt.

Lit.:
- Hermann Kleinau, Geschichtliches Ortsverzeichnis des Landes

Braunschweig, Bd. 1: L-Z, Hildesheim 1968, S. 441f.
- Wilhelm Lange, Chronik von Ölsburg: Das tausendjährige Ölsburg, Ölsburg 1938 (masch. Abschrift 2000).
- Günter Möller / Marianne Samel, Chronik Ölsburg: 1003-2003, hrsg. v. Arbeitskreis 1000 Jahre Ölsburg, Ölsburg 2003.

Wolfenbüttel, April 2007 Dr. Silke Wagener-Fimpel
(Archivoberrätin)




Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet

Georeferenzierung

Bezeichnung

Ölsburg [Wohnplatz]

Zeit von

1

Zeit bis

1

Objekt_ID

2036

Ebenen_ID

1

Geo_ID

1-2036

Link

Ölsburg [Wohnplatz]