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NLA WO 4 Alt 4

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Berg- und Hüttensachen

Laufzeit

1290-1809

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Umfang: 8,4 lfdm
Inhalt: u.a. Eisenhütten im Weserdistrikt, Glashütten im Solling, Salinen, Eisensteingruben, Stein- u. Braunkohlebergbau, Torfabbau, Stein- u. Schieferbrüche, Kalk- u. Ziegelbrennereien.

Bestandsgeschichte

Bemerkungen zur Behördengeschichte:

Ausgangs des 15. Jahrhunderts bis Anfang des 17. Jahrhunderts waren die Zuständigkeiten zwischen Kammer, Ratsstube und Kanzlei von teilweise unklaren, auch wechselnden Verhältnissen gekennzeichnet. Spätestens durch die Verordnung von Herzog August d.J. vom 6.2.1636 sowie deren Ergänzung vom 7.3.1636 kamen die Berg- und damit auch die Hüttensachen zur Sphäre der Kammer. Die teilweise eng damit verbundenen Forstsachen wurden im Jahr 1686 ausdrücklich der Kammer unterstellt. Eine weitere Differenzierung der Aufgabenbereiche von Kammer, geh. Ratsstube und (Justiz-)Kanzlei geschah 1699 durch die Herzöge Rudolf August und Anton Ulrich sowie 1720 durch das Kammerreglement von Herzog August Wilhelm. Die Zuständigkeit der Kammer für Berg-, Hütten- und Forstsachen wurde dabei jedoch bestätigt und blieb so bis zur französischen Besetzung (Königreich Westphalen, 1807-1813) bestehen. Nach Wiederherstellung des Herzogztums Braunschweig kamen die Berg- und Hüttensachen erneut zur
Kammer, wo bei der Neuordnung von 1832 die "Direktion der Berg- und Hüttenwerke" eingerichtet wurde. Näheres dazu im Vorwort des Bestandes 50 Neu.

Bemerkungen zum Bestand und zur Benutzung:

Die Akten dieses Bestandes beginnen laufzeitmäßig meist erst nach 1720, lediglich zu den Bereichen Salzwesen
(1290-) und Steinbrüche (1690-) gibt es ältere Akten, die jedoch vielfach als Vorakten anzusehen sind. Das laufzeitmäßig weite Zurückreichen bis ins Mittelalter beruht auf der Einarbeitung der Bestände 1 Alt 32 "Stadt und Saline Lüneburg" sowie 31 Alt 1 "Saline Schöningen" in den vorliegenden Bestand. Eine zentrale Stellung im Bestand nehmen die Akten über die Glashütten im Solling sowie die Eisenhütten im Weserdistrikt ein. Daneben bilden Bergbau in Form von Exploration nach Bodenschätzen im Herzogtum sowie das Torfwesen (Hereinnahme von Akten aus 50 Neu sowie des

Bestandes 96 Alt) weitere Gliederungsschwerpunkte. Der Bergbau im Harz ist hier so gut wie überhaupt nicht vertreten, wurde er zur fraglichen Zeit doch in Form der Kommunion zusammen mit Hannover betrieben. Die diesbezüglichen Akten der Kammer bilden den separaten Bestand 4 Alt 17. Für den Themenbereich Eisenhütten im Weserdistrikt bzw. Eisensteinschürfen sollte er jedoch ebenfalls herangezogen werden, da er einige Akten zum Bau von Wilhelms- und Karlshütte enthält. Zum Salzwesen sei noch auf die Akte 167 in 4 Alt 17 verwiesen.

Die Laufzeiten der Akten reichen in der Regel bis 1806, vereinzelt sind Akten mit längeren Laufzeiten (also schon
W-Zeit) im Bestand belassen worden, wenn es nach Maßgabe der Umstände sinnvoll war. Eine Mitbetrachtung der Bestände 16 W bzw. 50 Neu ist aber trotzdem angeraten, etwa beim Thema Salinen Schöningen und Salzdahlum.

Zur eigentlichen Benutzung des Bestandes sei darauf hingewiesen, daß etliche Akten aufgeteilt worden sind, die neuen Signaturen also nicht mehr mit den früheren übereinstimmen. Zu erkennen sind aufgeteilte Akten durch mit Bindestrich angehängte Ordnungszahlen bei der Altsignatur.

Karten und Zeichnungen wurden, sofern nicht eingebunden, den Akten entnommen. Durch entsprechende Vermerke im "Enthält"- Feld ist jedoch der Zugriff jederzeit möglich. In den Akten selbst wurden die Entnahmestellen durch Pappstreifen kenntlich gemacht. Aus verzeichnungstechnischen Gründen können unter einer K-Nummer Karten aus verschiedenen Akten zusammengefaßt sein. Die Zuordnung läßt sich dann jedoch durch die auf der Rückseite der Karten befindlichen alten (und neuen) Aktensignaturen vornehmen.

Durch häufige Nutzung des "Enthält/Darin"-Feldes sowie Aufnahme möglichst vieler Stichworte in den Index wurde
versucht, die Benutzung des Bestandes zu erleichtern. Zum Index sei noch angemerkt, daß der Hauptbegriff stets durch weitere

Begriffe näher erläutert wird.

Die Eingabe in die Datenverarbeitung (AIDA) besorgte der Archivangestellte Rainer Kustak.

Die Erstellung dieses Findbuches wurde durch die Förderung durch das Arbeitsamt Braunschweig im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme auf der Grundlage des Arbeitsförderungsgesetzes ermöglicht, wofür an dieser Stelle ausdrücklich gedankt sei.


Wolfenbüttel, im Juli 1992



Michael

Wehmann

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet