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NLA WO 3 Alt

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Bestallungen

Laufzeit

1508-1807

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Umfang: 14,4 lfdm
Inhalt: Akten betr. Personalien der Beamten u. Bediensteten aller Art sowie der Offiziere u. einiger Unteroffiziere.

Bestandsgeschichte

Diese Abteilung enthält im älteren Teil (früher Fb. 1) hauptsächlich Akten aus der großen Registratur der Ratstube (jetzt 2 Alt). Es ist aber früher nicht gelungen, aus dieser alle Personalsachen herauszuziehen, so dass Nachforschungen stets an beiden Stellen erfolgen müssen. Dass sich auch in zahlreichen anderen Abteilungen Akten über Bedienstete, insbesondere Bewerbungen um Anstellung, befinden, sei nur beiläufig bemerkt.
Die Abteilung 3 ist nicht nur eine Zusammenfassung von Bestallungen und darauf gegebenen Reversen, sondern auch von Personalakten etwa im heutigen Sinne und in vielen Fällen auch nur von einzelnen Schriftstücken über Besoldung, Deputate, Begnadigungen und Gesuche von Bediensteten um solche sowie über deren sonstige persönliche Angelegenheiten.
1. Die bisherige älteste Gruppe (Findbuch 1) der "Bestallungen", die von Friedrich Christoph Wäterling (II) Ende des 18. Jahrhunderts gebildet war und Vorgänge aus den Regierungszeiten der Herzöge Heinrich d. J. [1514-1568] bis August d. J. [1635-1666] umfasst, ist in der Hauptsache im alten Zustand gelassen. Es sind, soweit vorhanden, für die Regierungszeiten der einzelnen Herzöge zunächst die Bestallungsbücher, dann die von Wäterling nach Berufsgruppen gebildeten, mehrere oder einzelne Personen betreffenden Bände verzeichnet. Zu umfangreiche Bündel sind dabei in mehrere Bände zerlegt. Der gesamte Bestand ist laufend durchgezählt, wobei besondere Sorgfalt auf den Vermerk der bisherigen Bezeichnungen in der letzten Spalte des Findbuches gelegt ist. - Die von Wäterling geschaffene ABC-Folge der Berufsbezeichnungen entbehrt nicht der Komik und führt bei den wechselnden und zum Teil heute nicht mehr gebräuchlichen Bezeichnungen zu mancherlei Überschneidungen und Schwierigkeiten. Sie hat dazu wohl eine ursprünglich nach den Namen der Bediensteten angelegte Ordnung zerstört. Es erschien aber nicht zweckmäßig,

die über 170 Jahre bestehende Gliederung eines viel benutzten Bestandes wesentlich oder ganz zu ändern. Die aus den Regierungszeiten der einzelnen Herzöge (auch hier Überschneidungen!) früher aufgeführten Akten sind nicht streng nach der Zeitfolge neu gegliedert, sondern in der Regel in der Reihenfolge der alten Zählung belassen. Freilich ist dabei angestrebt, die zum Teil unter verschiedene Bezeichnungen gelegten Einzelschriftstücke über bestimmte Bedienstete oder Beamtengruppen (z. B. Offiziere, Sekretäre) zusammenzufassen. Vor allem sind die unverzeichneten Nachträge möglichst in schon gebildete Bände eingefügt. Die Umstellung der bisherigen sehr umständlichen auf die seit 1.01.1963 gültigen Archivalien-Bezeichnungen war ein besonderes Anliegen der Neubearbeitung.
2. Der bisher als Findbuch (Fb.) 2 geführte Teilbestand aus den Regierungszeiten der Herzöge Rudolf August bis Karl Wilhelm Ferdinand (1666-1807) enthält eine offenbar später zusammengetragene Sammlung von Bestallungen, Ernennungen, Titelverleihungen, Besoldungsanweisungen, -abrechnungen und auch -quittungen. Besonders die Besoldungsangelegenheiten betreffenden Schriftstücke sind offenbar Akten der fürstlichen Kammer, vielleicht bei Kassation von Kammerrechnungen und deren Belegen, entnommen. Innerhalb der nach dem Alphabet gelegten und zu Bänden zusammengefassten Schriftstücke sind nur geringe Änderungen zur Berichtigung der Buchstabenfolge und von Namen vorgenommen. Auch hier sind die bisherigen Bezeichnungen stets vermerkt. - Für die nur summarisch nach den in ihnen enthaltenen Anfangsbuchstaben der Bestallten usw. verzeichneten Bände war zwar ein - auch Findbuch 1 berücksichtigendes - Namensverzeichnis des 19. Jahrhunderts vorhanden; es führte aber nur die Jahre, nicht Band-Nummern an.
3. Eine den beiden anderen Teilbeständen entsprechende Sammlung von Schriftstücken betr. Offiziere verzeichnete

sehr summarisch das bisherige Findbuch 3 mit einem um 1895 angelegten Namenweiser. Die Neubearbeitung erfolgte nach den gleichen Grundsätzen wie für die anderen Bestandsteile.
4. Trotz des erheblichen Zeitaufwandes sind bei der von 1964-1967 dauernden Neuverzeichnung der Abteilung 3 die Angaben über die Art der den einzelnen Bediensteten betreffenden Schriftstücke angeführt. Es sollte hierdurch eine vollständige Erfassung aller Bediensteten sowie die Möglichkeit erreicht werden, an Hand des Findbuches den Inhalt und (zum Teil geringen) Wert des Bestandsinhaltes im Einzelfall festzustellen und zu entscheiden, inwieweit es sich bei Nachforschungen lohnt, auf die Akten selbst zurückzugreifen.
Die Namenweiser erschließen auch Einzelstücke, zu denen schon früher Register angefertigt waren. Nach Möglichkeit sind im Bestand fehlende Vornamen aus anderen Hilfsmitteln festgestellt und in [ ] ergänzend eingefügt. Die Offiziersakten sind zu Anfang dieses Jahrhunderts vom Oberst a. D. Heinrich Meier bei Zusammenstellung einer Offiziers-Kartei (jetzt 35 Slg) ausgewertet und dort als "Deklarations-Akten" bezeichnet. Die Trennung von Personen- und geographischen Namen erschien im vorliegenden Falle zweckmäßig.
Der Sachweiser ist möglichst umfangreich gehalten, besonders soweit er auf bestimmte Berufsgruppen hinweist, die besonders aufgeführt sind.
5. Im Text des Findbuches sind häufig verwendete Abkürzungen:
B = Bestallung
Bef = Beförderung
Ern = Ernennung
R = Revers (über Bestallung)
Im übrigen siehe hierzu Nr. 553.
6. Die Bezeichnung bei Zitaten lautet:
3 Alt 1 (usw.)
Die Reinschrift des Findbuches erledigte der Angestellte H. Wöhler.
Wolfenbüttel, im Juli 1967
Dr. jur. Kleinau

Nach Rückführung der ausgelagerten Archivalien 1945/46 wurden an einem Teil des jetzigen Bestandes 3 Alt sehr erhebliche Schäden (wohl alte Wasserschäden) festgestellt. Da die

Möglichkeit zur Restaurierung nicht bestand, wurden die meisten beschädigten Stücke ganz oder teilweise verfilmt. Ein Teil der Filme ist Ende 1947/Anfang 1948 vergrößert worden. Leider sind für die ganze Maßnahme brennbare Filme benutzt, die auf allgemeine Anweisung um 1958 vernichtet werden mussten. Die beiden letzten noch aufbewahrten Rollen waren so durch Kratzspuren beschädigt, dass auch sie ohne Vergrößerung vernichtet werden mussten.
Durch Zufall fanden sich bei Abteilung 2 D Alt im Januar 1968 die vor 20 Jahren hergestellten Vergrößerungen wieder. Da das Findbuch 3 Alt inzwischen fertiggestellt war, musste ein Nachtrag mit entsprechenden Verweisen bearbeitet werden. Die Fotokopien sind vielleicht in manchen Fällen geeignet, bei Leseschwierigkeiten an den Vorlagen die Entzifferung zu erleichtern. Ihre Heranziehung bei Benutzungen dürfte sich daher empfehlen.
Wolfenbüttel, im Januar 1968
Dr. jur. Kleinau

Das maschinenschriftliche Findbuch wurde im März 2009 von der Archivangestellten Frau Kurde in die EDV eingegeben. Auf die Herstellung von Indices wurde aufgrund der erweiterten Recherchemöglichkeiten mit AIDA verzichtet. Da der alte maschinenschriftliche Indexband an einigen Stellen jedoch mehr Namen enthält, als die eigentlichen Titelaufnahmen, ist jeder Indexbegriff mühsam mit dem Titel verglichen und in einigen Fällen zusätzlich in den Titel aufgenommen worden.

Die im Feld "Alte Registratursignatur" enthaltenen Eintragungen gehören in das Feld "Alte Archivsignatur".

Christina Hillmann-Apmann (AOIín), Frühjahr 2009

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet