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NLA WO 1 Alt 13

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Passivlehen des herzoglichen Hauses

Laufzeit

1482-1808

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Umfang: 7,2 lfdm
Inhalt: Reichslehen Brsg-Lbg, Bremen-Verden, Lauenburg u. Gandersheim; KurBrsg (Fürstenau), Hessen-Kassel, später Hannover; Nassau-Oranien; Kloster Berge; Btm Hildesheim; Stift Quedlinburg; Btm Halberstadt; Corvey; Abtei Werden; Abtei Gandersheim.

Bestandsgeschichte

Der Bestand 1 Alt 13 enthält im Umfang von 7,2 lfd. Metern 265 Akten der fürstlichen Verwaltung in Wolfenbüttel über die Passivlehen des Fürstlichen Hauses Braunschweig-Lüneburg-Wolfenbüttel, wobei überwiegend die Belehnung des Fürstlichen Gesamthauses Braunschweig-Lüneburg zur Darstellung kommt.

Der in den Aktentiteln als Belehnung bezeichnete Vorgang stellt sich überwiegend als Lehenserneuerung dar. Lehenserneuerung wurde nötig beim Herrenfall, d.h. beim Wechsel, zumeist Todesfall, in der Person des Lehensherren, und beim Mannfall, dem Tod des Vasallen, der die Belehnung empfangen hat, hier beim Tod der regierenden Herzöge zu Braunschweig-Lüneburg, bzw. ab 1714 auch beim Tod des Königs zu Großbritannien. Die Herzöge zu Braunschweig-Lüneburg hatten binnen Jahr und Tag um Lehenserneuerung zu ersuchen (Lehensmutung). Die Herzöge zu Braunschweig-Lüneburg ließen sich bei der Lehenserneuerung durch einen mit besonderen Instruktionen versehenen Bevollmächtigten vertreten.

Das bisherige Findbuch soll um 1775 durch Sigmund Ludwig Woltereck, Konsistorial- und Lehnsrat an der Fürstlichen Justizkanzlei, erstellt und durch spätere Nachträge von unbekannter Hand ergänzt worden sein. Die heutigen Aktensignaturen wurden durch Archivdirektor Dr. Hermann Kleinau vergeben und sind nach einem Vermerk auf dem Umschlag des Altfindbuchs seit Anfang 1963 gültig. Die Eingabe in das EDV-gestützte Verzeichnungssystem AIDA erfolgte durch den Unterzeichnenden zwischen Dezember 2012 und Februar 2013, wobei auch zwei bislang unverzeichnete Akten (1 Alt 13 Nr. 264 und Nr. 265) eingearbeitet wurden, die durch den Archivangestellten Johann-Nikolaus Krizsanits (Vermerk datiert 26.04.1994) aufgefunden worden sind.

Nach Vermerken im Altfindbuch wurden folgende Akten nach 1963 von unbekannter Hand entfernt und in andere Bestände eingefügt:

1 Alt 13 Nr. 112 (Kapitel 02), jetzt in: 33 Neu 1276
1 Alt 13 Nr. 120 u. 121 (Kapitel 03), jetzt in: 33 Neu 1273
1 Alt 13 Nr. 122 jetzt in: 33 Neu 1278, 50 Neu vorl. Nr. 11 140
1 Alt 13 Nr. 126 (Kapitel 04), jetzt in: 33 Neu 1274
1 Alt 13 Nr. 139 (Kapitel 05), Akten ab 1815 jetzt: 33 Neu 1272
1 Alt 13 Nr. 141 (Kapitel 05), jetzt in: 33 Neu 1271
1 Alt 13 Nr. 142 (Kapitel 05), jetzt in: 33 Neu 1279
1 Alt 23 Nr. 143 (Kapitel 05), jetzt in: 33 Neu 1280

Geschichte und ergänzende Bestände:

Die Bestände des Staatsarchivs Wolfenbüttel. Bearbeitet von Horst Rüdiger Jarck.Göttingen 2005, S. 148, Vorbemerkung zum Bestand 27 Alt Lehnsregistratur:
"Die Verwaltung der Lehnsgeschäfte oblag summarisch zusammengefasst der fürstlichen Kanzlei im 16. Jahrhundert, dem Geheimen Rat im 17. Jahrhundert und der Justizkanzlei im 18. Jahrhundert. Innerhalb dieser Gremien war jeweils ein Mann zum Lehnssekretär bzw. Lehnsrat bestimmt. Der Aktenbestand endet 1808 mit der Einverleibung des Fürstentums in das Königreich Westphalen. Die Akten über Lehen des Gesamthauses Braunschweig-Lüneburg finden sich in 1 Alt 13 und 1 Alt 14 (Aktivlehen des herzoglichen Hauses); die Lehnsbücher stehen in 3 Hs."
Die Lehensurkunden zu 1 Alt 13 finden sich im Bestand 4 Urk Lehnbriefe und Verträge des fürstlichen Hauses, insbesondere Passivbelehnungen.


Literatur:

Philip Christian Ribbentrop, Beyträge zur Kenntniß der Verfassung des Herzogthums Braunschweig-Lüneburg, Wolfenbüttelschen Theils. Erster Beytrag. Braunschweig 1787, S. 25 ff (3. Kapitel) (LB Nr. 338)

Theodor Hagemann, Beyträge zum Braunschweig=Lüneburgischen Lehnrechte. Helmstedt 1791 (LB Nr. 921)

Hermann Kleinau, Geschichtliches Ortsverzeichnis des Landes Braunschweig. Teil 1: A-K. Teil 2: L-Z. Hildesheim 1967, 1968.

zu 02.: Fürstenau:

Wilhelm Bornstedt, Fürstenau. Wüstung Haslere - Wasserschloß - Gesundbrunnen - Dorfgeschichte. o.O. 1971 (Denkmalpflege und

Geschichte, Heft 18), S. 7-12 (Dibi 2° Zg. 223/67:18)

zu 05.: Vechelde:

Wilhelm Bornstedt, Chronik von Vechelde 973-1973. Braunschweig 1972, S. 22-27 (Dibi Zg. 477/72)

zu 06.: Klein Wendhausen:

Wilhelm Bornstedt, Gemarkung Wendhausen, alte Straßen, Burgen, Wüstungen, Teiche und Wälder. o.O. 1971 (Denkmalpflege und Geschichte, Heft 19), S. 22-24 (Dibi 2° Zg. 223/67:19)

zu 07.: Herzberg:

Hans Grüneberg, Schloss Herzberg und seine Welfen. Herzberg 1993 (Dibi Zg. 118/2008)

zu 09.: Kloster Gröningen:

Berent Schwineköper, Gröningen, in: Provinz Sachsen Anhalt, Stuttgart [1975] (Handbuch der historischen Stätten Deutschlands Bd. 11), S. 149-151 (Dibi VII 23)
Kloster Gröningen, in: Sachsen-Anhalt I, Regierungsbezirk Magdeburg. Bearb. von Ute Bednarz u.a. München, Berlin 2002 (Georg Dehio. Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler), S. 486-488 (Dibi VII 22)

zu 09.: Kloster Kemnade:

Stefanie Mamsch, Kemnade, in: Niedersächsisches Klosterbuch, hrsg. von Josef Dolle. Teil 2, Bielefeld 2012, S. 875-881 (Dibi Zg. 177/2012)

zu 10.: Kloster St. Ludgeri:

Julian Krüger u. Marco Failla, Helmstedt - Benediktiner St. Ludgeri, in: Niedersächsisches Klosterbuch, hrsg. von Josef Dolle. Teil 2, Bielefeld 2012, S. 626-635 (Dibi Zg. 177/2012)

zu 11: Johann Christoph Stübner, Denkwürdigkeiten des Fürstenthums Blankenburg und des demselben inkorporirten Stiftsamts Walkenried. Erster Teil. Wernigerode 1788 (Dibi Q 235); Gerhard Köbler, Historisches Lexikon der deutschen Länder. München [1988], S. 439: Artikel Regenstein, Reinstein (Grafen) (Dibi VI 20). - Vgl. Bestand 114 Alt, Kloster Michaelstein


Wolfenbüttel, im Februar 2012 Dr. Norman-Mathias Pingel

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet