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NLA WO 137 Urk

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Kloster Weende

Laufzeit

1547-1621

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners

Das Augustiner-Chorfrauenstift, Mitte des 12. Jahrhunderts in Nikolausberg gegründet, war zwischen 1180 und 1184 nach Weende verlegt worden. Seit der Reformation behandelten die Herzöge zu Braunschweig-Lüneburg das Stiftsvermögen, obgleich das geistliche Leben (nach katholischem Ritus) erst im Laufe des Dreißigjährigen Krieges sein Ende fand, wie herzogliches Kammergut.

1629 schenkte Herzog Friedrich Ulrich die Klöster - so heißen sie jetzt durchweg - Weende, Mariengarten und Hilwartshausen der Universität Helmstedt. Er wollte dieses Sondervermögen einem frommen Zweck zuwenden, um eine Restittution nach dem kaiserlichen Restitutionsedikt zu verhindern. Als die militärische Lage es zuließ, beauftragte die Universität 1633 eine Kommission von Professoren mit der Visitation der Klöster; das Augenmerk galt vor allem auch der wirtschaftlichen Situation der Einrichtungen. In diesem Zusammenhang forderte die Universität die Siegel und Urkunden der Klöster an.

Nachher drängte die Landesherrschaft das Besitzrecht der Universität aber wieder zurück und schränkte sie auf fixierte Einkünfte ein; die Hoheit über die Klöster trat das Herzogtum Braunschweig 1745 an das Kurfürstentum Hannover, in dessen Territorium diese lagen, ab, wodurch sich die Beziehung zur Universität Helmstedt noch weiter lockerte.

Stand: Juni 2006

Bestandsgeschichte

Der Bestand der heute in Wolfenbüttel befindlichen Schuldbriefe erinnert an die Zeit, als die Universität sich - im Gefühl des vollen Besitzrechtes - einen Überblick über den Schuldenstand der Klöster und die drängendsten Forderungen verschaffen wollte.

Stand: Juni 2006

Enthält

Schuldverschreibungen der Stifte Weende und Hilwartshausen

Literatur

Adolf Brenneke: Vor- und nachreformatorische Klosterherrschaft und die Geschichte der Kirchenreformation im Fürstentum Calenberg-Göttingen. Zweiter Halbband: Die Reformationsgeschichte von der Visitation ab und das Klosterregiment Erichs des Jüngeren. Hannover 1929 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hannover, Oldenburg, Braunschweig, Schaumburg-Lippe und Bremen XII: Geschichte des Hannoverschen Klosterfonds I, 2).

Ders.; Albert Brauch: Die calenbergischen Klöster unter Wolfenbütteler Herrschaft 1584-1634. Göttingen 1956 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen XII: Geschichte des Hannoverschen Klosterfonds II).

Albert Brauch: Die calenbergischen Klöster 1634-1714. Überarbeitet von Annelies Ritter. Hildesheim 1976 (Veröffentlichungen des Histrosichen Kommission für Niedersachsen und Bremen XII: Geschichte des Hannoverschen Klosterfonds III).

Ernst Böhme; Michael Scholz; Jens Wehner: Dorf und Kloster Weende von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert. Göttingen 1992.

Siehe

Korrespondierende Archivalien

Den eigentlichen Weender Urkundenfonds verwahrt das Hauptstaatsarchiv Hannover (Cal. Or. 100), ebenso das Weender Aktenarchiv (Cal. Br. 7 B Weende). Die Helmstedter Akten zum Stift Weende gehören zum Bestand 37 Alt des Staatsarchivs Wolfenbüttel, zu nennen sind besonders die Nummern 1191-1226.

Weitere Schuldbriefe der hier verzeichneten Art finden sich in der zugehörigen Akte (37 Alt 1218), und zwar:

1548 Mai 21 für Andreas Luthin (Luttin) über 80 göttingische Mark, 20 Mariengroschen (niederdeutsch);
1562 März 30 für Henning Kranz (Krantz) über 300 rheinische Goldgulden;
1565 März 18 für Wolf Marsmeier (Marsmair) und Henning Kranz über 360 Goldgulden;
1565 April 12 für Kurt vom Lahe über 600 Goldgulden;
1565 April 23 für Kurt vom Lahe über 600 Goldgulden;
1570 Feb. 24 für Wolf Marsmeier und Henning Kranz über 360 Goldgulden;
1596 Feb. 22 für Hartwig Reiche ohne Gegenleistung für seine Dienste;
1603 Juli 26 für Dr. Johann Konrad Varenbüler und Hartwig Reiche über "etzliche malter korn".

Verwiesen sei ferner auf die im Staatsarchiv Wolfenbüttel befindlichen Handschriften zur Geschichte des Stiftes (Hs VII C 1, 2, 9, 53; Landschaftliche Bibliothek Nr. 1877).

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M.

0,3 (16 Stück)

Bearbeiter

Dr. Brage Bei der Wieden (2006)

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Abgeschlossen: ja