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NLA ST Rep. 82 Bederkesa

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Forstamt Bederkesa (bis 2005)

Laufzeit

1720-1997

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Akten und Amtsbücher zur Dienststellenverwaltung, Schützenverein, Muna Oxstedt, Verpachtungen, forstmeisterdienstgehöft, Forstamtschronik, Übungsplatz Altenwalde, Grenzlängenverzeichnis, Maßnahmen der ehemaligen Besatzungsmacht, Übertragung von Naturdenkmälern, Flüchtlingsausgleich, Sturmkatastrophe 1972, Saurer Regen, Jüdischer Friedhof zu Brockeswalde, Wasserschutzgebiete
Findmittel: Abgabelisten; EDV-Findbuch in Arbeit
Umfang: 11 lfdm

Bestandsgeschichte

I. Behördengeschichte

Im Kurfürstentum Hannover wurden mit der Trennung von Forst- und Jagdwesen 1772 für den Bereich der Forsten sechs, später dann acht, Oberforstämter geschaffen, deren Oberforstmeister in der Regel dem Adelsstand entstammten. Das für Bremen und Verden zuständige Bremensche Oberforstamt hatte seinen Sitz in Harburg. Auf der unteren Ebene war die Verwaltung in Forstämtern organisiert. 1823 wurde für die Bewirtschaftung der Domanialforsten und die Beaufsichtigung der Gemeinde- und Interessentenwaldungen eine dem Finanzministerium unterstellte Domänenkammer gebildet mit einem "Generalforstdepartment". Im gleichen Jahr wurden die Forstämter zu Inspektionen erhoben. Sie traten 1849 an die Stelle der überflüssig gewordenen Oberforstämter. Den Oberforstämtern bzw. den Forstinspektionen unterstanden eine Vielzahl von Forstrevieren. Als forstliche Zentralinstanz blieb das "Generalforstdepartment" noch bis 1858 bestehen; dann wurde es als Abteilung Domänen und Forsten in das Finanzministerium integriert. Nach 1866 wurde die Forstverwaltung der nunmehr preußischen Provinz Hannover durch einen Oberforstmeister als Abteilungsleiter bei der Finanzdirektion der Provinzialbehörde vertreten. Den Regierungen unterstanden nun jeweils 5 bis 6 Oberförstereien. Die Oberförster leiteten die Forstreviere und beaufsichtigten die Förster als ausführende und als Forstschutz-Beamte. 1934 wurde das Forst- und Jagdwesen in die Zuständigkeit des Reiches überführt und ein Reichsforstamt errichtet. Als Mittelbehörden fungierten in Preußen selbständige Regierungsforstämter. An der Struktur der lokalen Ebene änderte sich nichts. Nach dem Zweiten Weltkrieg gelangte das Forstwesen wieder in die Kompetenz der Länder, so daß an zentraler Stelle eine Abteilung des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zuständig ist. Den Forstabteilungen bei den

jeweiligen Regierungspräsidenten sind in unterschiedlicher Zahl staatliche Forstämter unterstellt.
Die Überlieferung der sechs Forstämter des ehemaligen Regierungsbezirks Stade geht weit zurück bis ins 18. Jahrhundert. Akten und Amtsbücher dokumentieren umfassend die zentralen Aufgaben der staatlichen Forstverwaltung, namentlich die Dienststellenverwaltung, Forstpolizei und Forstwirtschaft. Die in großer Zahl erhaltenen Forstkarten werden in der Kartenabteilung verwahrt.

Die Forstverwaltung in Niedersachsen wurde von der Verwaltungsreform wie folgt betroffen. Ab 1.1.1993 wurden die Staatlichen Forstämter im Regierungsbezirk Lüneburg folgenden Forstinspektionen zugeordnet:

Forstinspektion Ostheide: Forstamt Bleckede, Busschewald, Carrenzien, Göhrde, Medingen, Lüchow,
Forstinspektion Zentralheide: Forstamt Ebstorf, Lüß, Oerrel, Sellhorn, Walsrode, Wienhausen
Forstinspektion Stader Geest: Forstamt Bederkesa, Harsefeld, Osterholz-Scharmbeck, Rosengarten, Rotenburg.

Im Zuge der auf der Grundlage eines Kabinettsbeschlusses der Landesregierung zum 1.10.1997 abzuschließenden Forstreform wurde die Zahl der niedersächsischen Forstämter von 80 auf 40 reduziert, wobei im Prinzip jeweils zwei Forstämter zusammengelegt werden sollten. 1997 sollten folgende Forstämter im Regierungsbezirk Lüneburg aufgelöst werden: Bleckede, Busschewald (Lüneburg), Medingen, Walsrode, Carrenzien, Osterholz [Wienhausen wird nicht erwähnt, fehlt aber 2003]. Am 31.12.2003 gab es im Regierungsbezirk Lüneburg die 10 Niedersächsischen Forstämter in Bederkesa, Harsefeld, Rosengarten, Carrenzien, Sellhorn, Göhrde, Oerrel, Dannenberg, Rotenburg (Wümme) und Unterlüss, denen 67 Revierförstereien unterstellt waren. Zum 1.1.2005 wurden die insgesamt 45 Forstämter in Niedersachsen zu 26 zusammengelegt. Am 1.1.2005 existierten die Niedersächsischen Forstämter in Göhrde (zusammengelegt aus Carrenzien,

Dannenberg und Göhrde), Harsefeld (Bederkesa und Harsefeld), Oerrel, Rotenburg, Sellhorn (Rosengarten und Sellhorn) und Unterlüß (Knesebeck und Unterlüß).

Das Niedersächsische Forstamt Bederkesa wurde mit Ablauf des 31. Dezember 2004 aufgelöst, gleichzeitig die Zahl der Revierförsterien von sieben auf fünf reduziert. Seitdem werden die Waldflächen vom Niedersächsischen Forstamt Harsefeld verwaltet. Bereits 1876 wurde die preußische Oberförsterei Bederkesa in acht Schutzbezirke unterteilt: Hainmühlen, Kührstedt, Drangstedt, Holzurburg, Wingst, Süderleda, Hohesteinsforst und Nordholz. Bis zum Jahre 1909 wurden weitere Flächen aufgekauft, durch die Abtretung des Bederkesaer Sees (1895) und den Verkauf des Hymendorfer Moores (1890) verringerte sich jedoch die Holzbodenfläche und es gab nur noch sechs Schutzbezirke. Bis 1921 wurden große Flächen an den Reichsmarinefiskus zur Erweiterung des Luftschiffhafens Nordholz verkauft. 1935 wurde der Forstort Wingst und wenig später der Forstort Hohe Lieth abgetreten. Es kam zu einer Neueinteilung der Revierförsterbezirke: Hainmühlen, Drangstedt Ost, Drangstedt West, Bederkesa und Nordholz. 1937 kam durch das Hamburggesetz die Forstwartei Sahlenburg als 6. Betriebsbezirk hinzu. Zum 1.10.1997 wurden aus dem bis dahin bestehenden Staatlichen Forstamt Bederkesa und dem Staatlichen Forstamt Osterholz das Niedersächsische Forstamt Bederkesa (NFA) mit Sitz in Bad Bederkesa gebildet. Bewirtschaftet wurde eine Fläche westlich der Linie Bremen-Bremervörde und der Nordseeküste ind en Landkreisen Cuxhaven, Osterholz und Rotenburg. Zunächst war das NFA Bederkesa in zehn Förstereien gegliedert, von denen die Förstereien Kuhstedt, Hainmühlen und Garlstedt im Jahre 2001 aufgelöst wurden. Im Zuge der Organisationsreform zum 1.1.2005 wurden nun die Förstereien Drangstedt und Steden aufgelöst.


II. Bestandsgeschichte

III. Ergänzende Bestände
NLA - StA Stade -: Rep. 82 Harsefeld (ab 2005), Rep. 180 L, Rep. 280 L;

NLA - HStA Hannover -: Nds. 600 (Landwirtschaftsministerium Hannover)

Stade, im April 2009
Antje Schröpfer

Literatur

Heike Ehing in: Bederkesaer Rundschau Jg. 42 (2005) Nr. 503, S. 5-7.

Dierk Tielking: Das alte Forstamt Bederkesa. Geestland-Bad Bederkesa 2016, 278 S.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet