Regierungspräsident Stade 1885-1978, Häfen und Schifffahrt
1867-1983
Akten zu Angelegenheiten der Hafen- und Schifffahrtsverwaltung, Seemannsämter, Navigationsschulen, Lotsenwesen, Schiffbau, Strandungs- und Fischereisachen sowie Seefahrtszeichen
Umfang: 35 lfdm
Findmittel: EDV-Findbuch 1997 (2 Bde.)
1. Verwaltungsgeschichtlicher Überblick
Im Laufe der Jahrhunderte ist die Institution der
"Regierung" in Stade als Mittelinstanz zwischen Zentral-
verwaltung und lokalen Obrigkeiten weitgehend erhalten
geblieben. Unter schwedischer Herrschaft geschaffen, wurde
die Behörde 1715 vom Kurfürstentum Hannover übernommen. Auch
nach der preußischen und französischen Okkupation der Her-
zogtümer Bremen und Verden (siehe Bestand Rep. 50) wurde am
5.8.1816 die alte Provinzialregierung vom Königreich
Hannover wiederhergestellt. Die Verordnung vom 15.5.1823
schuf sechs Landdrosteien im Königreich Hannover, eine davon
bekam ihren Sitz wiederum in Stade.
Durch die Ereignisse von 1866 sind Behörde und Registratur
zunächst nicht verändert worden. Mit dem Gesetz über die
allgemeine Landesverwaltung vom 30. Juli 1883 wurden zum
Stichtag 1. Juli 1885 die hannoverschen Landdrosteien zu
preußischen Regierungen (ab 1932 als Behörde: "Der
Regierungspräsident"). Der nächstgrößere verwaltungsge-
schichtliche Einschnitt ergab sich durch die Bezirksreform
von 1978, durch die die Bezirksregierung in Stade aufgelöst
wurde. Alle Kompetenzen gingen an die neue Bezirksregierung
in Lüneburg über. Von den dort vorhandenen sechs Abteilungen
(Stand 1985) befaßt sich in Abteilung 2 das Dezernat 208 mit
Häfen- und Schiffahrtsangelegenheiten.
2. Bestandsgliederung und Bestandsgeschichte
Das vorliegende Findbuch zum Teilbestand Rep. 180 N (Schiff-
fahrt und Häfen 1885-1978) umfaßt zum einen die jüngeren
Akten aus der archivtektonischen Bereinigung des bisherigen
Bestandes Rep. 80/180 N, der sowohl (in geringer Zahl)
Schiffahrts- und Hafensachen der kurhannoverschen Regierung
in Stade ab 1715 als auch der hannoverschen bzw. preußischen
Landdrostei Stade ab 1816/23 bis 1885 als auch Akten der
Folgebehörde, des Regierungspräsidenten in Stade ab 1885
enthielt. Das Nähere zur
Abgrenzung der Provenienzen enthält
das Vorwort zu den Beständen Rep. 40 und Rep. 80.
Die Akten sind im wesentlichen nach dem Schema der Behörden-
registratur verzeichnet, wie sie im bisherigen Repertorium
Rep. 80 N vorgegeben war. Dieses enthielt als Abschrift des
alten Behördenrepertoriums der Stader Regierung auch
zahlreiche Titel, die nicht ins Archiv gelangt sind, weil
sie den ohne Beteiligung des Staatsarchivs durchgeführten
Kassationen der Kriegs- und Vorkriegszeit zum Opfer gefallen
waren. Vereinzelt sind einige Akten noch in den 1950er
Jahren aufgetaucht, alle übrigen können aber als endgültig
verloren gelten. Wo es vom Inhalt her geboten schien, wurde
im übrigen bei der Neuordnung vom alten Registraturschema
abgewichen.
Die hier verzeichneten Akten stammen aus unterschiedlichen
Registraturen bzw. Registraturschichten der Regierung Stade.
Das Findbuch enthält zum einen die bereits 1888 an das
Staatsarchiv zu Hannover gelangten Akten sowie die in
den 1950er Jahren durch den Kollegen Erich Weise als
archivwürdig bewerteten Vorgänge der Reponierten Registratur
(RR), der Altregistratur der Stader Regierung, die in der
Folgezeit in das neugegründete Staatsarchiv in Stade
übernommen wurden. Schließlich vereinigt das Findbuch Rep.
180 N alle jüngeren Abgaben der Regierung in Stade und
diejenigen neueren Zugänge von Akten des Schiffahrts- und
Hafendezernats der Bezirksregierung Lüneburg soweit sie von
ihrer Laufzeit und Provenienz her in diesen Teilbestand
gehören. Bei den Abgaben bis 1960 überwiegen inhaltlich die
Akten zu den Häfen in Geestemünde und Wesermünde.
Eingeordnet sind hier ebenfalls einige Akten des Deutschen
Seefischerei-Vereins (Schlußprovenienz Regierung Stade)
zu Unterstützungen für einzelne Fischer.
Neben dem vorliegenden Teilbestand der Stader Regierung sind
wegen schiffahrtshistorischer Angelegenheiten ab dem
18.
Jahrhundert ebenfalls vorrangig heranzuziehen die Bestände
Rep. 40 und Rep. 80, der Bestand der Ämter (Rep. 74 Achim
bis Zeven). Zur Schiffahrtsstatistik unbedingt einzusehen
ist der Bestand Rep. 80/180 A (Tit. 83). Zur Geschichte der
einzelnen Häfen einschlägig ist weiterhin der Bestand der
Generaldirektion des Wasserbaus in Hannover, Abteilung Stade
(Rep. 95). Deren bislang noch bei Rep. 80 N liegende Akten
wurden herausgenommen und dem noch neu zu ordnenden Bestand
Rep. 95 zugeschlagen. Weiterhin sei auf eine
(unvollständige), für dienstliche Zwecke angelegte
Schiffskartei des Staatsarchivs hingewiesen.
Stade, im August 1997 Dr. Jan
Lokers
Abgeschlossen: Nein
teilweise verzeichnet
Regierungsbezirk Stade
1885
1932
7
310
310-7
Regierungsbezirk Stade
1932
1937
5
510
510-5
Regierungsbezirk Stade
1939
1947
3
610
610-3
Regierungsbezirk Stade
1947
1972
2
710
710-2
Regierungsbezirk Stade
1974
1977
8
810
810-8
Regierungsbezirk Stade
1972
1974
10
1210
1210-10
Regierungsbezirk Stade Teil Neuwerk
1937
1939
5022018
10
10-5022018
Regierungsbezirk Stade Teil Neuwerk
Regierungsbezirk Stade Teil Neuwerk
1939
1947
2
610
610-2
Regierungsbezirk Stade Teil Neuwerk
Regierungsbezirk Stade Teil Neuwerk
1947
1962
1
710
710-1
Regierungsbezirk Stade Teil Neuwerk
Regierungsbezirk Stade
1937
1939
5022035
10
10-5022035
Link: http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=b3974