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NLA ST Rep. 180 Hb

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Regierungspräsident Stade 1885-1978, Hochbauverwaltung

Laufzeit

1843-1987

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Akten über öffentliche Bauwerke wie Schulen, kirchliche Gebäude oder Verwaltungsgebäude aber auch das Kernkraftwerk Stade
Umfang: 25,3 lfdm
Findmittel: EDV-Findbuch 2003/04

Bestandsgeschichte

1. Zur Geschichte der staatlichen Hochbauverwaltung

Nachdem die Umsetzung staatlicher Bauvorhaben im Kurfürstentum bzw. Königreich Hannover der Kammer in Hannover oblag, fiel diese Aufgabe nach Auflösung der Kammer im Jahr 1858 an das Finanzministerium. Nach der Auflösung des Finanzministeriums im Gefolge der preußischen Annektion des Königreichs Hannover 1866 wurde diese Aufgabe zunächst auf die Finanzdirektion verlagert. Zum 1. April 1871 wurde die Hochbauverwaltung von der Finanzdirektion auf die Landdrosteien übertragen. Gleichzeitig wurden den Landdrosteien die Wasserbauaufgaben der aufgelösten Generaldirektion des Wasserbaus zugewiesen. Somit traten u. a. bei der Landdrostei Stade der Regierungs- und Baurat Lüttich und der Oberbauinspektor Pampel als technische Mitglieder hinzu. Nach der Umwandlung der althannoverschen Landdrosteien in Regierungen nach altpreußischem Vorbild 1885 wurde die von diesen Baubeamten gebildete Hochbauabteilung bei der Präsidialabteilung angesiedelt.

Während die Organisation der Hochbauabteilung der Stader Regierung nun weitgehehend unverändert blieb, war die Entwicklung der lokalen Baubehörden, die den Baufachleuten bei der Landdrostei bzw. bei der Regierung nachgeordnet waren, weitaus bewegter. Zum 1. April 1871 waren die Wegebauinspektionen, Wasserbauinspektionen und Landbauinspektionen zu Baukreisen zusammengefaßt worden. Im Landdrosteibezirk Stade bestanden 1871 die Baukreise Blumenthal, Jork, Lehe I und II, Neuhaus, Osterholz, Otterndorf, Rotenburg, Stade I und II sowie Verden. Die Neuorganisation von 1871 kann nicht anders als unglücklich bezeichnet werden, denn vielfach waren die neuen Zuständigkeiten undurchsichtig. Im Jahr 1875 etwa war in der Stadt Buxtehude für die Wasserbausachen der Baukreis Jork, für Wegebausachen und Landbausachen der Baukreis Stade I zuständig. Gleichzeitig führte der Baukreis Jork aber im Amt

Jork neben Wasserbauarbeiten auch Wegebau- und Landbauarbeiten durch.

Die mißglückte Neuorganisation der staatlichen Bauverwaltung wurde ab 1873 schrittweise wieder zurückgenommen. Zunächst wurden 1873 die Baukreise Osterholz, Otterndorf und Rotenburg aufgehoben.
Nachdem man schon bei der Neuorganisation 1871 mit Lehe II einen Baukreis eingerichtet hatte, dem ausschließlich die Erfüllung von Wasserbauaufgaben oblag, war seit 1873 auch der Baukreis Stade II auf Wasserbauarbeiten beschränkt. Ab 1875 waren auch die Baukreise Blumenthal, Neuhaus und der neue Baukreis Verden II ausschließlich für Wasserbauaufgaben zuständig, während die Baukreise Lehe I (bzw. Geestemünde I), Stade I und Verden I ausschließlich für Hochbauaufgaben zuständig waren. Somit war für Landbau und Wasserbau die alte Behördenorganisation weitgehend wiederhergestellt. Lediglich der Baukreis Jork hatte weiterhin neben den Hochbauaufgaben auch Wasserbauaufgaben zu erfüllen, bis 1893 ein Hochbauamt in Buxtehude eingerichtet wurde und Jork ausschließlich die Wasserbauaufgaben behielt. Die Wegebauaufgaben waren allgemein bereits 1876/77 auf den Provinzialverband übergegangen.

Nach der Reorganisation des staatlichen Bauwesens bestanden im Jahr 1893 im Regierungsbezirk Stade folgende Hochbaukreise: Buxtehude für die Landkreise Bremervörde, Jork und Zeven sowie für das ehemalige Amt Harsefeld, Geestemünde für die Landkreise Blumenthal, Geestemünde und Lehe sowie für das ehemalige Amt Osterholz, Stade für die Landkreise Kehdingen, Neuhaus, Hadeln die Stadt Stade und das ehemalige Amt Himmelpforten sowie Verden für die Landkreise Achim, Rotenburg und Verden sowie für das ehemalige Amt Lilienthal. Im Jahr 1910 wurden die Hochbaukreise in Hochbauämter umbenannt. Eine im Jahr 1907 eigerichtete Polizeibauinspektion in Geestemünde-Lehe entwickelte sich zum Hochbauamt Lehe, das aber zwischen 1918 und 1922

mit Geestemünde vereinigt wurde. Nachdem auch das Hochbauamt Buxtehude zwischen 1922 und 1925 nach Stade verlegt worden war und jetzt die Bezeichnung Hochbauamt Stade II führte, wurden die beiden Stader Hochbauämter im Jahr 1932 zu einer Behörde zusammengefaßt.

Nunmehr bestanden im Regierungsbezirk noch die drei Hochbauämter Wesermünde (1926 aus Geestemünde hervorgegangen), Stade und Verden. Im Jahr 1934 erfolgte mit der Einführung der Bezeichnung als "Staatshochbauämter" eine abermalige Änderung der Bezeichnung dieser Behörden. Im Jahr 1939 war das Staatshochbauamt Wesermünde für die Landkreise Osterholz und Wesermünde sowie für den Altkreis Bremervörde zuständig, während das Staatshochbauamt Stade die Hochbauaufgaben in den Kreisen Land Hadeln und Stade auszuführen hatte. 1937 kam die Zuständigkeit für die von Hamburg an Preußen gelangte Stadt Cuxhaven hinzu. Der Sprengel des Staatshochbauamtes Verden erstreckte sich über die Landkreise Rotenburg und Verden sowie über den Altkreis Zeven.

In Cuxhaven bestand eine Staatliche Bauleitung, die der Landesbauabteilung in der Oberfinanzdirektion Hannover unterstellt war. Nachdem Wesermünde 1946 an das Land Bremen gelangt war, behielt das niedersächsische Staatshochbauamt seinen Dienstsitz in Bremerhaven, bis es zum 1. Juni 1970 nach Cuxhaven verlegt wurde und von Stade die Zuständigkeit über Cuxhaven übernahm. Zum 16. Januar 1997 sind die Staatshochbauämter Cuxhaven und Stade zu einem neuen Staatshochbauamt mit der Bezeichnung "Staatliches Baumanagement Elbe-Weser" mit Behördensitz in Cuxhaven zusammengelegt worden; in Stade verblieben eine Baugruppe und Sachgebiete zur ortsnahen Baubetreuung. Das Staatshochbauamt Verden wurde aufgelöst; vor Ort verblieb nur eine Außenstelle des Staatlichen Baumanagements Mittelweser in Nienburg. Die vorgesetzte Dienststelle der Staatshochbaubehörden im Regierungsbezirk Stade war

schon zum 1. Februar 1978 durch die Auflösung des Regierungsbezirks und seine Vereinigung mit dem Regierungsbezirk Lüneburg von Stade nach Lüneburg verlegt worden.


2. Zur Geschichte des Bestandes

Nachdem zunächst zwischen 1974 und 1988 nur fünf kleinere Abgaben von Akten der Hochbauverwaltung der Stader Regierung als acc. 19/74, 24/77, 12/78, 25/85 und 43/88 in das Staatsarchiv Stade gelangt sind, wurde der überwiegende Teil des heutigen Archivbestandes Rep. 180 Hb im Jahr 1989 von der Bezirksregierung Lüneburg als Nachfolgerin der Stader Regierung an das Staatsarchiv abgegeben (acc. 25/89 und 35/89). Weitere kleinere Zugänge erfolgten in den Jahren 1992, 1994, 1996-1998, 2001 sowie 2004. Für den ersten Zugang fertigte der Archivmitarbeiter Paul Dubielzig 1975 ein Archivfindbuch an. Die Zugänge von 1977, 1978, 1985 und 1988 wurden von ihm auf Karteikarten aufgenommen. Die Akten dieser Akzessionen bildeten den Altbestand Rep. 80 Hb. Für den umfangreichen Zugang des Jahres 1989 wurden ausführliche, aber - weil ohne einheitliche Gliederung aufgestellt - sehr unübersichtliche handschriftliche Verzeichnisse angefertigt, über welche der inhaltlich bedeutsame Bestand nur mühsam zu erschließen war. Die beiden Zugänge von 1989 wurden zu dem kleinen Teilbestand Rep. 180 Hb I (Akten bis 1932) bzw. zu dem mit 1658 Nummern sehr umfangreichen Teilbestand Rep. 180 Hb II (Akten ab 1932) geformt. Für die jüngsten Zugänge lagen Zugangslisten der abgebenden Behörde vor.

Im Jahr 2003 wurden die verschiedenen Teilbestände unter Anleitung durch den Unterzeichner von der Archivangestellten Elke Karper vereinigt und mit einer Numerus-currens-Signierung versehen. Durch Kassation nicht archivwürdiger Akten wurde der Gesamtumfang des Bestandes um rund 5 m verringert. Sodann wurden die vorhandenen archivischen Findmittel digitalisiert. Die Korrektur, Ergänzung, Klassifizierung und

Indizierung sowie die Erfassung von Nachträgen erfolgte im Sommer 2004 durch den Unterzeichner. In seiner derzeitigen Gestalt umfaßt der Bestand Rep. 180 Hb 1630 Akten (= 25,3 lfdm) aus der Zeit von 1843 bis 1987, wobei lediglich vier Akten in das 19. Jahrhundert zurückreichen. Eine Überweisung von Akten auf die älteren Regierungsbestände Rep. 40, Rep. 50 und Rep. 80 war also nicht erforderlich.

Die uneinheitliche Hinterlegung der geschlossenen Akten der Hochbauverwaltung der Regierung Stade in der sogenannten "Reponierten Registratur" der Regierung bringt es mit sich, daß die Überlieferung der Hochbauverwaltung sich im Staatsarchiv Stade auf verschiedene Teilbestände des Bestandes Rep. 180 (Regierungspräsident Stade 1885-1978) verteilt. Die Bauakten der Kammer in Hannover bzw. der Landdrostei Stade aus der Zeit vor 1885, die sich im Altbestand Rep. 80 B befanden, liegen jetzt - je nach Laufzeit - in den Beständen Rep. 40, Rep. 50 oder Rep. 80. Im wesentlichen ältere Bauakten des Stader Regierungspräsidenten aus der Zeit von 1873 bis 1956 befinden sich im Bestand Rep. 180 B (Beamte und Behörden; hier Gliederungspunkte 02 betr. das Regierungsgebäude sowie 05.03 betr. Bausachen der Landratsämter, Amtsgerichte usw.) und sind parallel zum Bestand Rep. 180 Hb heranzuziehen. Weitere Bausachen waren in der Reponierten Registratur des Stader Regierungspräsidenten bei den Wasserbausachen abgelegt worden und befinden sich heute im Bestand Rep. 180 Wb. Bei der Benutzung des Bestandes Rep. 180 Hb sind ergänzend die Bestände der Beständegruppe Rep. 101: Staatshochbauämter (Cuxhaven, Stade und Wesermünde-Bremerhaven) heranzuziehen. Akten des ehemaligen Staatshochbauamtes Verden sind bislang nicht in das Staatsarchiv gelangt.

Stade, den September 2004 Dr. Christian Hoffmann



Literaturhinweise:
Chronik der

Niedersächsischen Staatshochbauverwaltung im ehemaligen Regierungsbezirk Stade, Typoskript 1982.

Chronik über das Staatshochbauamt Stade, Typoskript

1981.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet

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Bezeichnung

Regierungsbezirk Stade

Zeit von

1885

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1932

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7

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