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NLA ST Rep. 161

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Gymnasien im Regierungsbezirk Stade

Laufzeit

1863-2021

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Schularchive des Vincent-Lübeck Gymnasiums in Stade, des Internatsgymnasiums in Bad Bederkesa und des Aue-Geest-Gymnasium in Harsefeld
Findmittel: EDV-Findbuch 2023
Umfang: 2 lfdm

Bestandsgeschichte

01. Vincent-Lübeck-Gymnasium in Stade

Frühere Bezeichnungen der Schule : Städtische Töchterschule; Städtische Höhere Mädchenschule; Städtisches Lyzeum; Städtisches Oberlyzeum; Städtische Oberschule für Mädchen; Gymnasium für Mädchen zu Stade; Vincent-Lübeck-Schule.
Das Schulgebäude am Cosmaekirchhof war bis 1929 Sitz der Schule; sie zog damals in das neu errichtete Gebäude in der Bahnhofstraße ein; seit 1974 befindet sie sich in der Glückstädter Straße. Sie war lange Mädchenschule in Trägerschaft der Stadt Stade und ist gegenwärtig Gymnasium für Mädchen und seit 1974 auch für Jungen, dessen Trägerschaft seit 1970 beim Landeskreis Stade liegt.
Das Schularchiv wurde in zwei größeren Ablieferungen 1986 und 2014 an das Landesarchiv-Standort als Verwalter des Kreisarchivs Stade abgegeben und erschlossen. Das maschinenschriftliche Findbuch wurde 2009 von der Praktikantin Josephine Ruth in die EDV übernommen und von dem U. durch die Erschließung der zweiten, größeren Ablieferung mit Serien von Schulchroniken, Jahresberichten, Mitteilungsbüchern, Konferenzprotokollen, Klassenfahrtberichten, Schülerzeitschriften und Fotografien etc. ergänzt. Die Gliederung ist dementsprechend überarbeitet worden. Im Jahr 2018 kam es noch eine Lieferung von Anträge zur Reifeprüfung der Jahre 1930 bis 1974 hinzu.

Schriftgut über die Schule befindet sich auch im Stadtarchiv Stade.

Ergänzende Bestände
Rep. 180 S

Literatur:
150 Jahre Vincent-Lübeck-Gymnasium Stade 1863-2013. Bildung-Begegnung-Bewegung. Stade 2013
125 Jahre Gymnasium Vincent-Lübeck-Schule: 1863-1988. Hrsg. v. Landkreis Stade. Stade 1988.
Dirk Behrens, Klaus-Jürgen Reif, Hilmar Schwarz, Es war einmal eine Mädchenschule ... : zur Geschichte und Entwicklung der Mädchenbildung in Stade 1863 - 1988, Stade 1988

Stade, im Februar 2018

Dr. Thomas Bardelle

02. Internatsgymnasium Bederkesa

Das Niedersächsische Internatsgymnasium Bederkesa, das sich im Gebäude des ehemaligen Königlich-Preußischen Lehrerbildungsseminars (siehe hierzu Rep. 159) befindet, blickt auf eine längere Vorgeschichte zurück. Nachdem das 1876 gegründete Lehrerseminar im Zuge der in Preußen in den Jahren 1920 bis 1926 erfolgenden Akademisierung der Lehrerausbildung und der damit

einhergehenden Ersetzung der bisherigen Seminare durch Pädagogische Hochschulen bis 1925 aufgelöst wurde, wurde beginnend ab 1922/23 , parallel zum Auslaufen des Seminars, in Bederkesa stattdessen eine Oberschule eingerichtet. Diese Vorgängerin des heutigen Internatsgymnasiums, die Staatliche Deutsche Oberschule in Aufbauform Bederkesa, bestand bis 1942/43, als die Schülerzahlen kriegsbedingt soweit abnahmen, dass die Einrichtung schließlich geschlossen wurde. Mit der Errichtung der Schule war vor allem die Absicht verbunden, begabten Schülern aus ländlichen Gegenden die Möglichkeit zum Besuch einer Oberschule zu geben. Mit Blick auf diese Zielsetzung wurde 1931 ein Internat eingerichtet, nachdem die auswärtigen Schüler in den ersten Jahren in Privatunterkünften am Ort unterkommen mussten. Von 1942 bis 1945 bestand außerdem erneut eine Lehrerbildungsanstalt in Bederkesa.
Nachdem das Gebäude unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst als Reservelazarett sowie als Sammelstelle für ehemalige ausländische Zwangsarbeiter genutzt wurde, entschlossen sich britische und deutsche Behörden 1946 im Rahmen eines befristeten Notprogrammes zur Behebung des Lehrkräftemangels an den Volksschulen dort einen einjährigen Sonderkurs zur Ausbildung von Volksschullehrern durchzuführen. So konnte die Pädagogische Hochschule - Lehrersonderkurse Bederkesa nach mehrfachen Verzögerungen wegen der notwendigen Renovierung des Gebäudes schließlich im April 1947 ihren Betrieb aufnehmen. Statt der ursprünglich geplanten drei aufeinander folgenden Kurse wurde jedoch nur einer tatsächlich durchgeführt, so dass die Pädagogische Hochschule in Bederkesa bereits im Sommer 1948 wieder geschlossen wurde.
An ihrer Stelle konnte schon im Oktober des gleichen Jahres das noch heute bestehende Internatsgymnasium eröffnet werden, damals noch unter dem Namen Niedersächsiche Heimschule Bederkesa. Bei der

Gründung bestand die Aufgabe der Schule vor allem in der Aufnahme von durch den Krieg entwurzelten Kindern, wie etwa Waisen und Halbwaisen und Kindern von Flüchtlingsfamilien. Im Laufe der Jahre veränderte sich der Name der Schule ebenso wie ihre Aufgabenstellung. 1980 erfolgte die Umbenennung der Niedersächsischen Heimschule in Niedersächsisches Internatsgymnasium. An Stelle der Kriegswaisen und Flüchtlingskinder aus den ersten Jahren des Bestehens der Schule traten später, bis zur Gründung des Niedersächsischen Internatsgymnasiums Esens in den 1970er Jahren, vielfach Schülerinnen und Schüler von den Ostfriesischen Inseln. Seit 1988 nahm das Internatsgymnasium im Rahmen eines Programmes "Deutsch für Aussiedler" etliche Kinder von Spätaussiedlern vor allem aus Polen, Russland und Rumänien auf, denen eine besondere Betreuung mit intensiver Sprachförderung zuteil wurde. Der Anteil der Internatsschüler ging seit den 1970er Jahren kontinuierlich zurück, die Schule wird nun vermehrt von Schülerinnen und Schülern aus Bad Bederkesa und Umgebung besucht. 1998 konnte das Niedersächsische Internatsgymnasium Bad Bederkesa schließlich sein 50-jähriges Bestehen feiern.

Der hier verzeichnete Bestand setzt sich zusammen aus Unterlagen sowohl des heutigen Internatsgymnasiums, als auch seiner Vorgängerinstitutionen, der Pädagogischen Hochschule - Lehrersonderkurse sowie der Staatlichen Deutschen Oberschule in Aufbauform. Die vorhandenen Akten zur Pädagogischen Hochschule bestehen dabei vor allem aus Bewerbungen für die Sonderkurse zur Ausbildung von Volksschullehrern, wobei die hier vorliegenden Bewerbungen allerdings nur eine Stichprobe von 20 % der ursprünglich vorhandenen Bewerbungen für die Lehrersonderkurse ausmachen. In den Akten der Staatlichen Deutschen Oberschule und des Niedersächsichen Internatsgymnasiums finden sich Informationen zum Schul- und Internatsbetrieb (u.a.

auch die Chroniken) sowie zu den spezifischen Aufgaben eines Internatsgymnasiums. Der Bestand wurde von der Praktikantin Christine Heitmann gegliedert, verzeichnet und mit einem Vorwort versehen.

Stade, im Februar 2009

Dr. Thomas Bardelle

Literatur:
Niedersächsisches Internatsgymnasium Bad Bederkesa : 75 Jahre seit Gründung des Gymnasiums, 70 Jahre seit dem ersten Abitur, 50 Jahre seit Wiedereröffnung. . - Bederkesa 1998. - 149 S. : zahlr. Ill.

03. Aue-Geest-Gymnasium in Harsefeld

Die seit dem Herbst 1993 bestehenden Wünsche in der aufstrebenden Samtgemeinde Harsefeld nach der Einrichtung eines eigenen Gymnasiums fanden zunächst wegen der Kosten und der prognostizierten Schülerzahlen im Schulentwicklungsplan des Landkreises Stade keine Berücksichtigung. Die Lage änderte sich grundlegend erst im Rahmen der angedachten Schulstrukturreform ab dem Jahr 2000. Einerseits griff auch im Rahmen des so genannten 'Pisa-Schock' die Erkenntnis, dass die im ländlichen Raum und auch gerade aus Harsefeld und Ahlerstedt geringe Übergangsquote auf ein Gymnasium von ca. 20 % (kreisweit 30 %) dringend angehoben werden musste, andererseits bedeutete die geplante Reform bzw. (nach dem CDU-FDP Regierungswechsel 2003) Abschaffung der Orientierungsstufe und die Verkürzung der Schulzeit auf 12 Jahre (G 8) ganz neue Bedarfe im Schulwesen. Der Aufbau eines neuen Gymnasiums bekam dadurch enormen Auftrieb. Eine achtköpfige Planungsgruppe begann Anfang 2004 mit der Arbeit. Die umstrittene Frage der Schulträgerschaft konnte gelöst werden, in dem die Samtgemeinde dem Landkreis ein 20.000 qm großes Grundstück am Brakenweg für einen Neubau und einen Barzuschuss gewährte und dafür der Landkreis die Schulträgerschaft übernahm. Am 01.08.2004 nahm das neue Gymnasium i. E. (im Entstehen) seinen Betrieb noch in den Räumen der ehemaligen Orientierungsstufe mit vier 5. und drei 6. Klassen mit insgesamt 190 Schülern auf. Eine eigenes Schulgebäude bekam das Gymnasium dann im August 2006. Die Schüler rekrutieren sich nicht nur aus den Grundschulen der Samtgemeinde Harsefeld, sondern aus weiteren Räumen der Geest wie den Grundschulen Wiegersen, Kutenholz und später Fredenbeck (2011-12) sowie Bliederdorf-Nottensdorf (2018-19) und damit auch aus Schulen der Einzugsbereiche des Gymnasiums Buxtehude-Süd und des Athenaeum in Stade. Folgerichtig bekam das zunächst namenlose Gymnasium im Juli 2012 den Namen Aue-Geest-Gymnasium (AGG) zugesprochen. Die Schülerzahl stieg rasch, im Jahr 2006-07, in dem auch die Mensa eröffnet wurde, waren es bereits 620 Schüler. Das erste Zentralabitur konnte im Frühjahr 2010 abgenommen werden, ein Jahr später gab es bereits ein Doppelabitur der Jahrgänge 12 und 13 und im Schuljahr 2020-21 kam in Niedersachsen die Rückkehr zur Schulzeit von 13 Jahren (G 9). im Jahr 2022-23 sind 943 Schüler in 32 Klassen und je fünf Tutoratsgruppen der Jahrgänge 12 und 13 eingeschult.

Anfang 2023 wurde dem Landesarchiv erstmalig eine Sichtung der vorhandenen Schulunterlagen angeboten. Dabei stellte sich heraus, dass ein Großteil der relevanten Daten nicht mehr analog zu bekommen sind. Da auch im digitalen Bereich keine zentrale Datenvorhaltung existiert, können, wenn überhaupt, viele Inhalte nur über die Ansprache jeweils zuständiger Lehrer ermittelt werden. Hier konnten erst einmal nur die für den Aufbau eines Schularchivs relevanten Inhalte gegenüber der Schulleitung benannt werden, eine Lieferung steht nach Ermittlung der Daten noch aus. An analogen und archivwürdigen Unterlagen fanden sich zunächst in erster Linie Facharbeiten, Abiturzeitungen, Konferenzprotokolle und Schülerzeitungen. Weitere Daten (z. B. Mitteilungsbücher, Schüleraustausch, Schülerselbstvertretung, Elternbeirat, Förderverein) sollen folgen.

Literatur:
Aue-Geest-Gymnasium Harsefeld. "Gemeinsam gewachsen" - 10 Jahre Gymnasium Harsefeld. Jubiläumsschrift 2014. Harsefeld 2014. - 109 S. : zahlr. Ill.
Christoph Fichtner: Eine pädagogische Institution im Wandel. Lehrerbildung und Gymnasium in Bederkesa. In: Jahrbuch der Männer vom Morgenstern 99.2021/22, Bremerhaven 2023, S. 191-207.

Stade, im Januar 2023

Dr. Thomas Bardelle

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet

Georeferenzierung

Bezeichnung

Stade, Stadt [Wohnplatz]

Zeit von

1

Zeit bis

1

Objekt_ID

9623

Ebenen_ID

1

Geo_ID

1-9623

Link

Stade, Stadt [Wohnplatz]

Georeferenzierung

Bezeichnung

Stadt Stade

Zeit von

1813

Zeit bis

1885

Objekt_ID

42

Ebenen_ID

6520

Geo_ID

6520-42

Link

Stadt Stade