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NLA OS Rep 725 b

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Webschule zu Bramsche

Laufzeit

1896-1968

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Die Webschule wurde 1898 gegründet und hat - mit Unterbrechung von 1938 bis 1950 - bis 1968 bestanden. Träger waren anfangs der preußische Staat, die Fabrikantengenossenschaft sowie Stadt und Tuchmacherinnung Bramsche, ab 1951 allein die Stadt Bramsche.

Geschichte des Bestandsbildners

Nach der Industrialisierung des für Bramsche durch die Jahrhunderte bedeutungsvollen Wirtschaftszweiges der Tuch-, Leinen- und Baumwollweberei entstand hier ein dringendes Bedürfnis nach einer zweckentsprechenden Ausbildung der veranwortlichen Arbeitskräfte dieser Industrie. Aus diesem Grunde wurde im Jahre 1898 die Preußische Webschule in Bramsche ins Leben gerufen, die fachlich dem Preußischen Ministerium für Handel und Gewerbe unterstand. Die örtliche Aufsicht übte die Regierung in Osnabrück aus. Mit der Schule verbunden wurde im 1. Weltkriege ein Warenprüfungsamt.
Die Schule bildete für Industrie und Handel Fachkräfte wie Meister, Techniker, Betriebsleiter und Manufakturisten des Groß- und Einzelhandels aus. Sie wurde getragen vom Staat, der Fabrikantengenossenschaft, der Stadt und der Tuchmacher-Innung Bramsche. Die Kosten wurden auf die vorstehend Genannten im Verhältnis 45 % zu 40 %, 10 % und 5 % verteilt. Die Schulträger bildeten ein Kuratorium.
Die Schule befand sich zuerst in dem Winkel Hemkenstraße / Otternbreite und wurde nach dem 1. Weltkriege nach der Engterstraße verlegt. 1931 erhielt sie den Neubau in der Georgstraße.

Im Jahre 1938 mußten der gesamte Schulbetrieb und die Tätigkeit des Warenprüfamtes eingestellt werden. Die Textilmaschinen wurden aus dem Websaal entfernt und an interessierte Firmen zur leihweisen Benutzung überlassen. Das Schulgebäude diente bis zur Wiederaufnahme des Unterrichtsbetriebes anderen Schulen und im Kriege der Wehrmacht als Lazarett.
Der Schulbetrieb der staatlichen Webschule wurde zwar im Frühjahr 1950 wieder aufgenommen, jedoch auf Weisung des Niedersächsischen Kultusministers mit Verfügung des Regierungspräsidenten in Osnabrück vom 14.9.1950 zum 30.9.1950 wieder eingestellt, weil sich die gehegten Erwartungen hinsichtlich der Schülerzahl nicht erfüllten. Nach Auslaufen der Lehrgänge wurde der Bramscher Webschulverein gegründet. Dieser beantragte am 16.6.1951 die Webschule Bramsche zu genehmigen, deren Träger die Stadt Bramsche sein sollte. Der Niedersächsische Kultusminister erklärte sich im August 1951 mit einem versuchsweisen Betrieb widerruflich einverstanden. Seit Beginn mindestens des Schuljahres 1962/63 zeigte sich aber, dass das nach den zwingenden Vorschriften des niedersächsischen Schulverwaltungsgesetzes erforderliche Unterrichtsbedürfnis nicht mehr vorlag. Am 29.4.1967 teilte der Regierungspräsident in Osnabrück daher der Stadt Bramsche als Schulträger mit, dass er dem Niedersächsischen Kultusminister vorschlagen werde, die Webschule aufzulösen. Die Auflösung erfolgte nach Abschluß der laufenden Lehrgänge Ende März 1968.

Bestandsgeschichte

Die als archivwürdig befundenen Akten wurden am 6.5.1968 durch die Stadt Bramsche an das Staatsarchiv abgeliefert. Sie betreffen - von wenigen Ausnahmen abgesehen - lediglich die Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Der Verbleib der Masse der Akten der 1938 aufgelösten Preußischen Webeschule konnte trotz aller Bemühungen nicht aufgeklärt werden.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M.

1,3 lfd. M. (88 Einheiten)

Georeferenzierung

Bezeichnung

Bramsche, Stadt [Wohnplatz]

Zeit von

1

Zeit bis

1

Objekt_ID

14352

Ebenen_ID

1

Geo_ID

1-14352

Link

Bramsche, Stadt [Wohnplatz]