Gymnasium Carolinum Osnabrück
1474-1900
Aktenbestand des Gymnasiums Carolinum
Das Gymnasium Carolinum in Osnabrück ist aus der ehemaligen Domschule hervorgegangen. Diese wird erstmalig in einer gegen 1077 verfälschten Urkunde von angeblich 804 genannt. 1625 übernahmen Jesuiten die Schule, 1781 Franziskaner. Nach dem Untergang des Hochstifts wurde sie 1818 einer gemischt geistlich-weltlichen "Schulkommission für das Gymnasium Carolinum" unterstellt, 1885 in eine staatliche Anstalt umgewandelt.
Das Archiv ist 1944 zum größten Teil vernichtet worden. Der Rest kam 1947 ins Staatsarchiv. Angeschlossen wurden einige Handschriften und Fragmente von solchen, die sich unter den an das Museum gekommenen Inkunabeln befanden.
Die nachstehend verzeichneten Akten bilden zusammen mit den Urkunden den Inhalt der einzigen im Krieg geretteten Kiste, der zwar willkürlich ist, aber offenbar das älteste Material darstellt. Zwei große Archivalien-Schränke im Direktorenzimmer des Gymnasiums gingen verloren.
Die ursprünglich beträchtliche Bibliothek des Gymnasium Carolinum wurde im Zweiten Weltkrieg nahezu vollständig zerstört. Nur etwa 200 Bände haben die schweren Bombenangriffe auf die Schulgebäude überstanden. Sie wurden nach dem Krieg bis 1987 in der Stadtbibliothek untergebracht, wo sie zum Teil restauriert wurden, und ins Gymnasium Carolinum zurückgebracht. 2023 wurden sie an das Landesarchiv übergeben und dem bestehenden Bestand des Gymnasium Carolinum zugeordnet.
Der Bestand enthält auch Schriftgut des Jesuitenkollegiums und der Schulkommission. – Vermögensverwaltung: 48, (14.) 15.-19. Jh. Darin inkorporierte Liegenschaften und Einkünfte (ehemal. Augustiner- und Franziskanerkloster, Gut Gartlage u.a.), Legate und Schenkungen von Böselager, Bronckhorst, Galen, Henseler, Eitel Friedrich von Hohenzollern, Isfording, Liaukema, Karl von Lothringen, Morrien, Nehem, Ostmann, Ohr, Plettenberg, Vogel (Oberkriegskommissar im Ftm Siebenbürgen) u.a., Kapitalsachen, Bausachen (Gymnasialkirche u.a.), Prozesse (u.a. gegen Kloster s. Antonii zu Albergen/Twente wegen Kapitalforderung). – Schulsachen: 4, 18.-19. Jh. – Handschriften betr. Archiv und Bibliothek, Abhandlungen: 6, (14.-)19. Jh. - Handschriften und Inkunabeln: 205, 12. Jh.-1872
– Benno Suerbaum, Verzeichnis der Handschriften und Manuskripte des Gymnasium Carolinum in Osnabrück, 5 Bde Osnabrück 1991-2000.
– Benno Suerbaum, Verzeichnis der Inkunabeln des Gymnasium Carolinum, Osnabrück 1992
– Lukas Thyen, Die Bibliothek des Gymnasii Carolini. In: Einladung zu d. öff. Prüfungen d. Schüler d. Carolinums..., Osn. 1875, 1876, 1877, 1878, 1879.
– Jul. Jaeger, Verzeichnis der Schüler des Gymn. Carol. zu Osnabrück 1625-1804. Osn. 1903.
– Ders., Die Schola Carolina Osnabrugensis. Osn. 1904. – H. Vonhöne, Festgabe zur Elfhundertjahr-Feier des Gymnasium Carolinum (Verz. der Lehrer u. der Abiturienten). Osn. 1904.
– Jos. Schwetje, Das Gymnasium Carolinum im 19. und 20. Jahrhundert. In: 1150 Jahre Gymn. Carol. Osn. 1954.
– J. Vormoor, Verzeichnis der Abiturienten des Gymnasium Carolinum 1830-1954. Osn. 1954.
– Christian Riepe, Geschichte der Universität Osnabrück. Osn. 1965.
– Rolf Unnerstall, Holger Mannigel (Hsg), Gymnasium Carolinum 804-2004. Osn. 2004.
NLA OS Rep 4 (Urkunden des Gymnasiums Carolinum)
0,9 lfd. M. (59 Akteneinheiten)
Osnabrück, Stadt [Wohnplatz]
1
1
10484
1
1-10484
Link: https://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=b3587