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NLA OS Dep 68 b

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Ev.-reformierter Bezirkskirchenverband VII

Laufzeit

1717-1960

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Der Bezirkskirchenverband besteht seit Gründung der Ev.-ref. Kirche in der Provinz Hannover im Jahr 1883. Der Bestand umfasst Akten des Superintendenten und Akten des 1897 eingesetzten weltlichen Kirchenkommissars für die Gemeinde in Osnabrück.

Geschichte des Bestandsbildners

A. Superintendent des Bezirks VII
Der VII. Bezirk setzt sich heute aus den ev.-ref. Gemeinden Baccum, Freren, Lengerich, Lingen, Osnabrück, Plantlünne, Schapen, Schöninghsdorf und Thuine zusammen. Er ist hervorgegangen aus der ev.-ref. Kirche der vormaligen Grafschaft Lingen. Die Superintendentur war bis 1924 mit der 1. Predigerstelle in Lingen verbunden. Seitdem wechselt das Amt zwischen den Gemeinden (Näheres siehe Vorwort zu Dep 64b, dort auch Literaturangaben).

B. Kirchenkommission für ev.-ref. Gemeinde Osnabrück
Die Kirchenkommissionen waren Ende des 19. Jahrhunderts eingerichtete Organe des landesherrlichen Kirchenregiments und hatten als direkter Vorgesetze der einzelnen Kirchengemeinden die Tätigkeit der Gemeindeorgane zu beaufsichtigen und deren Geschäftsverkehr mit dem Konsistorium zu vermitteln. Ihre Aufgaben wurden durch Regulativ vom 29. September 1888 festgelegt (abgedruckt im Kirchlichen Gesetz- und Verordnungsblatt I Seite 241 und im Amtsblatt der Kgl. Regierung zu Osnabrück 47 Nr. 737 vom 26.Oktober 1888).
Für die ev.-ref. Gemeinde Osnabrück wurde eine Kirchenkommission durch allerhöchsten Erlass Wilhelms II. vom 25. September 1897 eingerichtet; sie setze sich aus einem geistlichen Kommissar (dem jeweiligen ev.-ref. General-Superintendenten in Aurich) und einem weltlichen Kommissar (zunächst Stadtsyndikus Rißmüller, ab 1901 Stadtdyndukus Reimerdes) zusammen.

Bestandsgeschichte

Akten des Superintendenten des Bezirks VII
Der Amtswechsel zwischen den Gemeinden hatte eine Teilung der Registratur zur Folge. Ein Teil - im Kern der ältere - blieb bei der Gemeinde in Lingen ein anderer Teil - im Kern der jüngere - wurde ausgeschieden und folgte den Superintendenten an ihre Amtssitze. Die Lingener Registraturtur wurde 1973 von der Gemeinde Lingen im Staatsarchiv deponiert (Dep 64b). Die aus ihm ausgesonderte, nachstehend verzeichnete (Wander-)Registratur verblieb schließlich, ergänzt durch jüngere Akten, im Gemeindehaus der ev.-ref. Gemeinde zu Osnabrück und wurde ebenfalls 1973 vom Bezirkskirchenverband VII im Staatsarchiv deponiert. Der Teilbestand reicht in einzelnen Akten bis ins 18. Jahrhundert zurück. Doch liegt sein Schwerpunkt im mittleren und letzten Drittel des 19. Und in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts

Akten der Kirchenkommission
Auf welche Wege der Bestand in den Besitz der Kirchengemeinde Osnabrück gelangt ist, ließ sich nicht feststellen. Er umfasst ausschließlich Akten, die bei dem weltlichen Kirchenkommissar gebildet wurden; der übergreifende Teil des Schriftguts stammt aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts.

Enthält

Der hier vorliegende Bestand umfasst Schriftgut des Bezirks VII der ev.-ref. Kirche in Nordwestdeutschland sowie eine kleinere Zahl Akten der Kirchenkommission für die ev.-ref. Gemeinde Osnabrück.

Akten des Superintendenten
Gesetze und Verordnungen: 37, 1766-1954. Darin Ges. Bl. d. Deutschen Ev. Kirche 1933-44. – Reformierte Kirche allgemein, andere Bezirke: 18, 1807/1850-1956. – Bezirksangelegenheiten allgemein: 76, 1782/1824-1943/57. Darin Wahlen, Bezirksvorstand (Protokolle 1921, 1928-39), Synodalversammlungen/Kirchentage (1884-1957), Kirchen- und Schulaufsicht (1782-1839), Jahresberichte des Superintendenten (1824-84). – Statistik: 5, 1786-1943. Darin Listen der Geborenen, Getrauten, Gestorbenen und Kommunikanten 1786-1801. – Finanzsachen: 47, 1703/1823-1946. Darin Bezirksrechnungen 1911-21, 1923-39. – Missionsgesellschaften, Vereine: 9, 1884-1949. – Predigerkonferenzen: 4, 1855-1943. – Ausbildung von Geistlichen: 10, 1799-1944. – Geistliche Güterkasse Lingen: 14, 1822-94. – Prediger-Witwenkasse Lingen: 23, 1823-1949. – Prediger- und Lehrerbibliotheken: 4, 1876-1960. – Schulwesen allgemein: 8, 1769-1888/1934. – Gymnasium Lingen: 3, 1822-1945. – Einzelne Schulorte (nur Niedergrafschaft Lingen): 53, 1778/1816-1939. – Einzelne Kirchengemeinden (Niedergrafschaft sowie Bentheim, Insel Borkum, Nordhorn, Osnabrück, Salzbergen, Schöninghsdorf): 175, 1784-1948. – Visitationen: 29, Generalia 1766-1930, Specialia (Niedergrafschaft und Osnabrück) 1862/99-1950. – Ablösungen (nur Niedergrafschaft): 25, 1831-76. – Verhältnis zu anderen Konfessionen: 8, 1717/1822-1928.

Akten des weltlichen Kirchenkommissars für die Gemeinde in Osnabrück
Verfassung: 3, 1888-1910. – Personalia: 4, 1903-18. – Finanzsachen: 12, 1894-1923/39. – Visitationen: 1, 1899-1921. – Verschiedenes: 7, 1892-1921.

Literatur

Bär, Max: Abriß einer Verwaltungsgeschichte des Regierungsbezirks Osnabrück, S. 183ff. – Ernst Giese, Die Kirchengesetze der ev.-ref. Kirche der Provinz Hannover. Aurich 1902. – Verwaltungsatlas Nds., Karte 44.

Siehe

Korrespondierende Archivalien

NLA OS: Konsistorialakten in Rep 131 (Niedergrafschaft Lingen - Preußische Verwaltung) und Rep 701 I (Evangelisches Konsistorium zu Osnabrück).

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M.

6,6 lfd. M. (659 Archivguteinheiten)