Drucken

NLA OS Erw D 18

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Firma Bauunternehmung Carl Möller

Laufzeit

1874-1981

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Die archivwürdigen Akten der Bauunternehmung Carl Möller, die zahlreiche Fotografien von Bauwerken enthalten, dokumentieren exemplarisch die Geschichte der Bauwirtschaft seit der Reichsgründung in der für die Entwicklung der Stadt Osnabrück so wichtigen Phase der Industrialisierung.

Geschichte des Bestandsbildners

1865 gründete Mathias Möller in Haste ein Baugeschäft. Er arbeitete vor allem in Osnabrück, aber auch für die Handwerker und Bauern der Umgebung. Beteiligt war er u.a. am Bau des Ursulinen-Klosters an der Kleinen Domsfreiheit, am Stüve- und Haseschacht, am Neubau der Volksschule Haste und an Kirchenbauten. 1888 gründete er am Piesberg einen Steinbruch, 1896 eine Ziegelei (Pente) und eine Sandgrube (Haste). Tätig wurde er auch für den Bau von Industrieanalagen, so für das Stahlwerk in Georgsmarienhütte.
1899 übernahm sein Sohn Carl Möller das Geschäft, das er bis 1946 führte. Schwerpunkte waren weiterhin Baumaßnahmen für die Kirche und für Industrieunternehmen, hier vor allem für die Papierfabrik Kämmerer in Osnabrück, aber auch für die Klöckner-Werke. 1906 wurde in Hollage ein Kalkwerk gegründet (bis 1954). In der NS-Zeit war das Unternehmen am Kasernenbau in der Netterheide beteiligt, zudem am Siedlungsbau in der Stadt Osnabrück und in Haste.
Nach dem Tod von Carl Möller wurde die Geschäftsführung 1946 Ernst-August Bäumer übertragen, an dessen Seite 1956 Carl Möller jun. trat. Kunden des Unternehmens waren weiterhin die Industriebetriebe der Umgebung. In die Arbeitsbereiche wurden nun auch Tiefbauarbeiten aufgenommen, zudem spezialisierte man sich auf Brückenbauten für den gesamten norddeutschen Raum und gründetet eine Kanalisationsabteilung. 1959 wurde dem Unternehmen eine Niederlassung in Cloppenburg angeschlossen.
1987 musste das Unternehmen Konkurs anmelden.

Bestandsgeschichte

Nach dem Konkurs wurden die archivwürdigen Akten der Bauunternehmung im Staatsarchiv Osnabrück deponiert. Der erhaltene Bestand, zu dem zahlreiche Fotografien von Bauwerken gehören, dokumentiert exemplarisch die Geschichte der Bauwirtschaft seit der Reichsgründung in der für die Entwicklung der Stadt Osnabrück so wichtigen Phase der Industrialisierung. Der Schwerpunkt der Überlieferung liegt in der Zeit bis 1945. Bei der Auswahl der Akten war entscheidend, ob es sich um Bauwerke in Osnabrück und Umgebung handelte.
Im Mai 2012 gelangte der Nachlass des Politikers Carl Möller (geb. 1930, gest. 2011) als Erw A 50 ins Staatsarchiv Osnabrück. In diesem Zuge wurde das Depositum der Bauunternehmung Carl Möller (ehemalige Bestandssignatur Dep 90) dem Staatsarchiv als Schenkung übereignet.

Siehe

Korrespondierende Archivalien

NLA OS Erw A 50 (Nachlass Carl Möller)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M.

2 lfd. M. (111 Einheiten)