Drucken

NLA OS Dep 119

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Firma Kromschröder, Osnabrück

Laufzeit

1863-2006

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Der Bestand enthält Archivgut der alteingesessenen Osnabrücker Firma G. Kromschröder, die sich von einem Familienunternehmen zu einem der führenden Hersteller von Geräten zur Gasmessung und Gasregelung entwickelt hat.

Geschichte des Bestandsbildners

Im Jahr 1858 wanderte der Osnabrücker Klempnergeselle Friedrich Kromschröder nach England aus und war dort erfolgreich bei der London Gasmeter Company tätig. In deren Auftrag wurde 1864 in Osnabrück eine Zweigniederlassung für die Herstellung von Gaszählern eingerichtet. Als sich die englische Firma bereits ein Jahr später wegen der unsicheren politischen Verhältnisse wieder vom Kontinent zurückzog, übernahm der Kaufmann Georg Kromschröder, ein Bruder von Friedrich, mit sicherem Gespür für die neue Energiebranche den Betrieb auf eigene Rechnung. Am Barfüßerkloster produzierte die "G. Kromschröder Fabrik für Gasuhren" als erste deutsche Firma "trockene" Gasmesser, die den bisher üblichen "nassen" Gaszählern überlegen waren.

1874 nahm Georg Kromschröder seine Brüder Friedrich, Otto und Ernst in die Firma auf, die nunmehr in eine offene Handelsgesellschaft umgewandelt wurde. Das Unternehmen wuchs und erhielt 1897 einen Fabrikneubau am Jahnplatz im Stadtteil Wüste, in dem bis 1978 produziert wurde. Mit der Errichtung von in- und ausländischen Zweigfabriken wurde das Geschäft weiter ausgeweitet. Als 1916 das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde, arbeiteten bereits 750 Menschen bei Kromschröder. 1921 wurde auch in Osnabrück ein zweites Werk an der Parkstraße gebaut. Im Jahr 1925 brachte Kromschröder den Regulo-Temperaturregler auf den Markt, ein Vorläufer der heutigen Sicherheitsarmaturen.

Nach dem schwierigen Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg erlangte die Firma eine weltweit führende Position in der Herstellung von Gaszählern und Sicherheitsarmaturen, Steuerungskomponenten für Heizungsanlagen sowie Systemen zur Messung und Regelung industrieller Wärmeprozesse. Ein weiterer Geschäftszweig war bis in die 1970er Jahre die Herstellung eines umfangreichen Programms an Landmaschinen. Von 1970 bis 1978 fand die Verlagerung der Firma in neu errrichtete Werksanlagen in Wersen-Büren in der Nähe von Osnabrück statt.

1974 erwarb die französische Companie de Saint-Gobain-Pont-à-Mousson über ihre Konzerngesellschaften Halberger Hütte GmbH, Saarbrücken, und Elster AG Meß- und Regeltechnik, Mainz, mehr als 75% des Aktienkapitals von Kromschröder. 1985 wurden Kromschröder und die Elster AG Beteiligungsgesellschaften der Ruhrgas AG, Essen, in der Sparte Ruhrgas Industries. Mit der Übernahme durch den Finanzinvestor CVC 1985 wurde Ruhrgas Industries in Elster Group umfirmiert. Der Verkauf an das britische Beteiligungsunternehmen Melrose brachte die Umwandlung in eine GmbH. Seit 2015 gehört Kromschröder zur amerikanischen Honeywell Gruppe und firmiert als Elster GmbH, Kromschröder Osnabrück.

Literatur

Gas nach Maß. 1865 G. Kromschröder AG 1950, Heppenheim 1950
125 Jahre Kromschröder, Osnabrück 1990

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M.

7,9 lfd. M. (428 Einheiten)

Benutzung

Die Nutzung ist nur für wissenschaftliche Forschungen zulässig.

Georeferenzierung

Bezeichnung

Osnabrück, Stadt [Wohnplatz]

Zeit von

1

Zeit bis

1

Objekt_ID

10484

Ebenen_ID

1

Geo_ID

1-10484

Link

Osnabrück, Stadt [Wohnplatz]