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NLA OS Dep 7 b

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Heger Laischaft zu Osnabrück

Laufzeit

1938-1965

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners

Gegen Ende des 16. Jahrhunderts schlossen sich die Bürger der Osnabrücker Altstadt in fünf Weidegenossenschaften zusammen, die sich nach den Stadttoren benannten: Heger, Natruper, Hase-, Herrenteichs- und Martinianer Laischaft. Diese wirtschaftlichen Interessenverbände gelangten allmählich in den Besitz der bis dahin von der Stadt verwalteten Feldmark, die unter ihnen aufgeteilt war. Zu deren Bewirtschaftung gehörte neben Meliorationsmaßnahmen auch die Unterhaltung der öffentlichen Wege.
Die ersten Nachrichten über die Heger Laischaft als Interessentengemeinschaft gehen auf das Jahr 1560 zurück, in dem, wie aus dem ersten Lagerbuch der Laischaft hervorgeht, ein Vorstand gewählt wurde. Verschiedenen Aufzeichnungen, insbesondere Kaufdokumenten, ist jedoch zu entnehmen, daß sie schon einige Jahre eher existiert hat. Es gilt als sicher, daß sich die Heger Laischaft als erste der fünf Altstädter Laischaften gebildet hat; ihr folgen die Martinianer- ( 1579 ), die Hase- ( 1587 ) und die Herrenteichslaischaft ( 1680 ). Die Heger Laischaft erhielt das Gebiet vom Heger Tor bis zum Heger Turm und vom Westerberg über den Barenteich bis zur Landwehrgrenze zugewiesen; die Laischaftsbeteiligten waren die Einwohner der sogenannten Butenburg, des Marktes und der Hasestraße bis zur Turmstraße. Im Zuge der Industrialisierung ging auch die Viehhaltung in der Stadt Osnabrück zurück und mit dem Jahre 1872 hörte das Austreiben der Kühe auf die Weide ganz auf. In der Folgezeit verteilten die Laischaften ihren Landbesitz auf ihre jeweiligen Interessenten (sog. "Laischaftsteilungen") und lösten sich auf. Lediglich die Heger Laischaft behielt ca. ein Drittel ihres Besitzstandes, nämlich das 300 Morgen große Heger Holz auch weiterhin unter gemeinschaftlicher Verwaltung. Sie ist daher die einzige noch heute bestehende Laischaft.

Bestandsgeschichte

Das alte Archiv der Heger Laischaft wurde dem Staatsarchiv durch Depositalvertrag vom 11. Dezember 1956 übergeben. Es befand sich zu der Zeit im Hause des Buchhalters Kühling. Die Ordnung und Verzeichnung der Urkunden und Akten erfolgte 1959/60 durch Archivreferendar Dr. Schaer.
Der überwiegende Teil des Aktenbestandes blieb jedoch zunächst noch im Keller des sogenannten Schütterhauses und gelangte erst 1964 durch die Vermittlung des seinerzeitigen Laischaftsbuchhalters Kühling in das Staatsarchiv.

Enthält

Der Bestand umfaßt Akten aus der Zeit 1560 - 1954, wobei der Schwerpunkt im 19. und 20. Jahrhundert liegt, den Hauptteil der Akten machen die Rechnungsbücher, Kassenbücher und Belege aus. Der Bestand enthält hauptsächlich Liegenschafts- und Rentensachen in und um Osnabrück. Die Karte datieren vorwiegend aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Literatur

F. Philippi, Die Osnabrücker Laischaften. Eine wirtschaftsgeschichtliche Studie, Osnabrück 1896. - L. Hoffmeyer, Die Osnabrücker Leischaften, in: Osnabrücker Mitteilungen Band 48, 1926 S. 70-279, hier insb. S. 97-130.

Siehe

Korrespondierende Archivalien

NLA OS: Dep 3 a 6 (Martinianer Laischaft). - Dep 7 a (Urkunden der Heger Laischaft zu Osnabrück). - Dep 8 (Haselaischaft zu Osnabrück). - Dep 9 (Herrenteichslaischaft zu Osnabrück). - Dep 10 (Natruper Laischaft zu Osnabrück). - Dep 3 b IV (Stadt Osnabrück, Stadtsachen)

Georeferenzierung

Bezeichnung

Osnabrück, Stadt [Wohnplatz]

Zeit von

1

Zeit bis

1

Objekt_ID

10484

Ebenen_ID

1

Geo_ID

1-10484

Link

Osnabrück, Stadt [Wohnplatz]