Stadt Osnabrück - Evangelisches Konsistorium
1622-1892
Mit der Einführung der Reformation in der Stadt Osnabrück im Jahre 1543 wurde auch das städtische Konsistorium eingerichtet, das die geistliche Gerichtsbarkeit unterster Instanz und die Verwaltung der geistlichen Angelegenheiten wahrnahm.
Mit der Einführung der Reformation in der Stadt Osnabrück im Jahre 1543 wurde auch das städtische Konsistorium eingerichtet, das die geistliche Gerichtsbarkeit unterster Instanz und die Verwaltung der geistlichen Angelegenheiten wahrnahm. Seine Mitglieder waren der Syndikus, die Superintendenten und Stadtprediger, der Sekretär, der Senior der Neustadt, die beiden Gerichtsherren und die vorsitzenden Alterleute. An den beiden evangelischen Kirchen St. Marien und St. Katharinen waren je drei Prediger, ein Schullehrer, ein Küster, ein Organist und ein Struktuar oder Werkmeister tätig. Die unterste Aufsicht in den Kirchspielen wurde durch vier Kirchenräte und vier Diakone ausgeübt. Die Kirchenräte verwalteten das Vermögen, besorgten die Bausachen, besetzten die Stellen der untersten Kirchendiener, bestätigten die Wahl der Diakone und hatten das Vorschlagsrecht bei der Besetzung von Kirchenrats-, Prediger- und Diakonenstellen.
Nachdem während der französischen Herrschaft die geistliche Gerichtsbarkeit abgeschafft worden war, wurde das Konsistorium 1817 vollständig wiederhergestellt und bestand jetzt aus dem Stadtsyndikus, den beiden ältesten Predigern der beiden Kirchen und einem Stadtsekretär. Es verhandelt alle Ehe-, Schwängerungs- und Alimentenklagen gegen protestantische Einwohner von Stadt und Feldmark, außerdem die Disziplinarsachen und persönlichen Klagen gegen Prediger und Kirchendiener und deren Familien. Appellationen gingen an das Oberappellationsgericht in Celle.
1885 wurde das städtische Konsistorium aufgehoben, die kirchlichen Zuständigkeiten gingen auf das Konsistorium in Hannover über.
Vergleiche hierzu auch Akten betr. das evangelische Konsistorium der Stadt Osnabrück in Deb 3 b IV.
Abgeschlossen: Nein
teilweise verzeichnet
Stadtkreis Osnabrück
1885
1914
6
520
520-6
Stadt Osnabrück
1814
1885
25
6520
6520-25
Link: http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=b3311