Gemeinde Hagen am Teutoburger Wald
1892-2012
Der Bestand enthält Archivgut der Gemeinde Hagen a. T. W. und seiner eingemeindeten Ortsteile Beckerode, Gellenbeck, Mentrup, Natrup und Sudenfeld.
Archäologische Pfunde belegen erste Siedlungsspuren in Hagen bereits für die mittlere Steinzeit, dem Mesolithikum von 8.000 bis 4.000/3.000 v. Chr. Die urkundliche Erstwähnung erfolgte jedoch erst 1097 als "parrochia Hagen" (NLA OS Rep 3 Nr. 7). Aufgrund der Bezeichnung parrochia sind bereits für das 11. Jahrhundert ein Gemeinwesen und eine kirchliche Struktur mit eigenem Pfarrsprengel und Pfarrkirche als etabliert anzunehmen. Pfarrsprengel und Gemeindegebiet bestanden aus zwei Marken: Die Obermark bestehend aus Altenhagen, Mentrup und Beckerode sowie die Niedermark bestehend aus Gellenbeck, Sudenfeld und Natrup. Urkundliche Ersterwähnungen erfolgten jedoch für die Obermark erst 1341 (Wrede S. 204, Rottmann S. 232) und die Niedermark, auch Natruper Mark genannt, 1438 (Rottmann S. 236). Die heutige Gemeinde Hagen a. T. W. bildete sich im Zuge der Gebietsreform 1972 aus der 1969 gegründeten politischen Gemeinde Niedermark und der Gemeinde Hagen, welche die alte Obermark umfasste. Ein Höhepunkt des gesellschaftlichen Lebens ist die Hagener Kirmes, die mit ihrer urkundlichen Ersterwähnung 1607 (Rottmann S. 482) auf eine lange Tradition zurückblicken kann. Seit 1999 ist dieser Tradition mit der lebensgroßen, bronzenen Marktauftrommler-Figur am Südende der Dorfstraße ein Denkmal gesetzt.
Ehemals berühmt ist die Gemeinde Hagen für seine zahlreichen Wassermühlen, die vom gleichnamigen Mühlenbach betrieben wurden. Letzterer erhielt erst im 19. Jahrhundert seinen malerischen Namen "Goldbach". Daneben bildete die Landwirtschaft die wirtschaftliche Grundlage der Region. Hierbei standen vor allem der Obst- und Gemüseanbau, insbesondere der Kirschanbau im Vordergrund. Begünstigt durch ergiebige Tonvorkommen sowie ein Reichtum an Wasser und Holz spielten seit dem 16. Jahrhundert auch die Töpferei und die Ziegelproduktion eine wichtige Rolle in der regionalen Wirtschaft. Der Abbau und die Verhüttung von Eisen- und Silbererz im "Hüggel" und im "Silberberg" florierte hingegen nur für wenige Jahrzehnte und nahm 1856 mit dem Verkauf der Beckeroder Eisenhütte an die Georgs-Marien-Hütte ein jähes Ende. Allerdings blieb der Ort dadurch und durch seine günstige Lage am Rande des Teutoburger Waldes nahezu emissoinsfrei und etablierte sich als Naherholungsgebiet. 1968 erhielt Hagen das Prädikat "staatlich anerkannter Luftkurort". Aufgrund schlechter Messwerte erfolgte 2000 die Abstufung in "staatlich anerkannter Erholungsort". Eine grundlegende Ortskernsanierung von 1983 ebnete den Weg zum verkehrsberuhigten Wohnen und zum attraktiven Auflugsziel in der Nähe von Osnabrück: Vom Ortskern führt ein gut markiertes Netz an Wanderwegen den Naherholungssuchenden vom Silberberg und Hüggel im Norden bis zum Borgberg und Teutoburger Wald im Süden des Ortes. Überregional bekannt sind zudem die Kirschlehrpfade. Folgerichtig weist das Regionale Raumordnungsprogramm des Landkreises Osnabrück der Gemeinde die Funktion eines Grundzentrums mit der besonderen Entwicklungsaufgabe "Erholung" zu.
Mit der Gemeinde Hagen a. T. W. wurde 2013 ein Depositalvertrag geschlossen. Der Bestand ist noch im Aufbau.
Der Zugang Akz. 2013/43 enthält ersetzend eingescannte analoge Bauakten, die elektronisch in der Gemeindeverwaltung weitergeführt werden. Eine Nutzung erfolgt nur nach Rücksprache mit der Gemeinde.
Rottmann, Rainer, Hagen am Teutoburger Wald. Ortschronik, Osnabrück 1997. Signatur der Dienstbibliothek: Z 84/97
Lange, Norbert de, Stonjek, Dieter (Hrsg.), Osnabrück und das Osnabrücker Land. Landkreis, Städte und Gemeinden, Bramsche 2004. Signatur der Dienstbibliothek: Z 2005/0006
Wrede, Günther, Geschichtliches Ortsverzeichnis des ehemaligen Fürstbistums Osnabrück, Hildesheim 1977. Signatur der Dienstbibliothek: 2000/62
Aufgrund der Verwendung personenbezogener Angaben sind die Erschließungsdaten von Archivguteinheiten des Bestandes bis zum Ablauf der personenbezogenen Schutzfristen (vgl. § 5 Abs. 2 NArchG) für Benutzende nicht sichtbar.
Bitte wenden Sie sich für eine ausführlichere Recherche an den Standort Osnabrück des NLA (osnabrueck@nla.niedersachsen.de).
Link: https://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=b3281