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NLA OS Rep 490

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Gemeinden und Städte - staatliche Bestände

Laufzeit

1677-1994

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Der Sammelbestand enthält das in staatlichen Besitz gelangte Schriftgut ehemals selbständiger Landgemeinden und Städte. Dabei handelt es sich meist nur um kleine Splitter der früheren Gemeinderegistraturen. Bei Recherchen sind die entsprechenden Deposita mit zu überprüfen.

Bestandsgeschichte

ASTRUP:
Der vorliegende [Teil-]Bestand umfasst die Akten der Gemeinde Astrup. Es handelt sich in erster Linie um Druckschriften der Militärregierung aus der unmittelbaren Nachkriegszeit, sowie um Gemeinderechnungen ab 1856. Der Bestand wurde im November 1970 (Akz. 35/70) ins Staatsarchiv übernommen.
Osnabrück, Dezember 1970 gez. Skley

BERSENBRÜCK
Durch den Vertrag vom 10. Mai 1811 wurden Teile des bisherigen Königreichs Westfalen abgetrennt und dem französischen Kaiserreich eingegliedert. Zu ihnen gehörte auch das ehemalige Fürstentum Osnabrück, das dem neugebildeten Ober-Emsdepartement zugeschlagen wurde. Sitz des Präfekten wurde Osnabrück.
Das Gebiet des vormaligen Fürstbistums bestand danach aus 15 Kantonen mit 54 Mairien, die den alten 54 Kirchspielen entsprachen. Die Mairie Bersenbrück gehörte zum Kanton Ankum und somit zum Arrondissement Quakenbrück, dem Sitz der Unterpräfektur.
Den einzelnen Kommunen stand ein Maire vor, dem auch in den kleineren Gemeinden ein Adjunkt zur Seite stand. Zu den Aufgaben des Maires gehörte die Verwaltung der Kommunaleinkünfte, der zu bestreitenden Gemeindeausgaben, der öffentlichen Anstalten und die Leitung der örtlichen Polizei. Außerdem konnten ihm Aufgaben der allgemeinen Landesverwaltung übertragen werden. Als beratendes und begutachtendes Gremium war ihm ein Munizipalrat, der je nach Einwohnerzahl aus acht bis zwanzig Mitgliedern bestand, beigeordnet. Seine primäre Aufgabe bestand in der Beratung und Aufstellung des Gemeindebudgets. Zudem trat er jährlich am 15. November zusammen, um die Kommunalrechnung zu prüfen. Sämtliche Beamte der Munizipalräte wurden nicht gewählt, sondern von der Regierung ernannt.
Der vorliegende Bestand war bisher nur grob geordnet. Er bestand aus sechs Paketen, zu denen jedoch kein Findbuch vorhanden war. Wann dieser Bestand in das Staatsarchiv gelangte, ließ sich nicht mehr feststellen.
Osnabrück, den 17.1.1969 gez. Pötzsch
Literatur:
Bär, Max: Abriß einer Verwaltungsgeschichte de sRegierungsbezirks Osnabrück. (Quellen- und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens, Bd. V), Hannover/Leipzig 1901.
Thimme, Friedrich: Die inneren Zustände des Kurfürstentums Hannover unter der französisch-westfälischen Herrschaft, 1895.
Joulia, Antoinette: Ein französischer Verwaltungsbezirk in Deutschland: Das Oberems-Departement (1810-1813), in Osnabrücker Mitteilungen 80 (1973), S. 21-102.

BOCKHOLTE:
Die hier verzeichneten Akten der Gemeinde Bockholte, Kreis Aschendorf-Hümmling, wurden dem Staatsarchiv im Juni 1970 (Akz. 20/70) vom Archivpfleger des Kreises, Herrn Hermann Droste, Werlte, übergeben.
Osnabrück, Juni 1970 gez. Behr

DÖRPEN:
Der Teilbestand umfasst bislang die Akzessionen 16/1980 (= Nr. 1), 2001/033 und 2004/046. Insbesondere die für die Gemeindegeschichte sehr wichtigen Schulchroniken werden häufig benutzt, auch auf dem Weg von Ausleihen an die Samtgemeinde Dörpen. Die bisherige Abgabeliste wurde daher in diesem Jahr durch eine eingehendere Verzeichnung ersetzt und als Ausdruck dem Sammelfindbuch Rep 490 beigefügt.
Osnabrück, im März/August 2004 Dr. Nicolas Rügge

HEEDE und RHEDE:
Der vorliegende [Teil-]Bestand umfaßt die Akten der Mairien, bzw. Bürgermeistereien Heede und Rhede - im alten Amte Meppen - von 1811-1815. Die Mairie Heede setzte sich zusammen aus den Dörfern Heede, Dersum, Neudersum, Sustrum, Neusustrum, Walchum, Oberlangen und Niederlangen,; die Mairie Rhede umfaßte die Orte Rhede, Neurhede, Borsum, Brual und Brahe.
Beide Mairien wurden durch Verordnung vom 28.4.1811 geschaffen und dem Arrondissement Neuenhaus unterstellt, das seinerseits zum Lippe-Departement geschlagen wurde.
Mit dem Ende der französischen Fremdherrschaft wurden die Mairien in Bürgermeistereien umbenannt, ohne eine Kompetenzveränderung zu erfahren. Der linksemsische Kanton Heede - umfassend die Mairien Heede und Rhede - wurde durch Verordnung vom 3.12.1813 der preußischen Provisorischen Verwaltungskomission in Meppen, am 9.7.1815 dem hannoverschen Amt Meppen unterstellt.
Beide Mairien waren seit ihrer Einrichtung verwaltungsmäßig durch Personalunion vereinigt. Zum Vorsteher beider Mairien wurde am 8.6.1812 Eduard Ernst ernannt, und er behielt dieses Amt - nunmehr eines Bürgermeisters - auch nach Dezember 1813. Vom 28.2.-22.6.1814 war er wegen Eintritts in die Landwehr beurlaubt. Seine Geschäfte führte währenddessen der Bürgermeister von Behnes in Lathen. Beim erneuten Eintritt in die Landwehr im April 1815 wurden die Bürgermeistereien Heede und Rhede aufgelöst. Die Verwaltung des Dorfes Heede und der Kommune Rhede wurde, zuerst provisorisch, dem Bürgermeister zu Aschendorf übertragen, die übrigen Absplisse, die bisher zur Kommune Heede gehört hatten, jedoch den Kirchspielen Steinbild und Lathen einverleibt und der Bürgermeisterei Lathen unterstellt (Hann. Amt Aschendorf Nr.114).
Die vorliegenden Akten sind bei Ordnungsarbeiten aus dem Bestand des Han. Amtes Aschendorf ausgesondert worden. Dieses Amt war seit 1827 die Nachfolgebehörde der Amtvogteien Lathen und Aschendorf, die ihrerseits 1820 an die Stelle der Bürgermeistereien getreten waren.
Februar 1962, gez. Poschmann

LINGEN
Der staatliche Bestand enthält bislang nur eine Schulchronik der evangelischen Bürgerschule. Das eigentliche Stadtarchiv wird in Lingen selbst verwahrt und hauptamtlich betrieben.

OSNABRÜCK - Bergwerk Piesberg
Das Steinkohlenlager des Piesberges (nördlich vor Osnabrück) wurde seit der Mitte des 15. Jahrhunderts gewerblich genutzt. Nachdem das Domkapitel 1568 auf seine Rechte an dem Piesberg verzichtet und dem Rat der Stadt Osnabrück zugestanden hatte, dort allein Steinkohle zu fördern, entwickelte sich allmählich aus diesem Nutzungsrecht ein Eigentumsrecht.
Der Abbau war bis weit ins 18. Jahrhundert hinein äußerst gering. Denn der Magistrat ließ nur soviel Kohle brechen, wie für den Betrieb der stadteigenen Kalköfen erforderlich war. Als aber die Kohle auch als Hausbrand verwendet und Stollen gebaut wurden, vervielfachten sich Förderung und Reingewinn binnen weniger Jahre. Für bessere Transportmöglichkeiten sorgte ab der Mitte des 19. Jahrhunderts die Piesberger Zweigbahn.
Der Aufschwung nach dem deutsch-französischen Krieg war nicht von Dauer. Von dem sogenannten "Krach" im Jahre 1873 wurde auch der Piesberger Bergbau schwer getroffen. Schon 1876 folgte ein neuer Schlag. Durch einen plötzlichen Wassereinbruch kam der eben erst fertigestellte Stüveschacht zum Erliegen. Einen gewissen

Ausgleich dieser Verluste brachte der seit 1872 betriebene Abbruch des Piesberger Kohlensandsteins. Dadurch ermutigt, unternahm man in den achtziger Jahren noch einmal Versuche, den stagnierenden Kohleabsatz wieder zu beleben. Unter der Leitung des 1884 eingestellten kaufmännischen Direktors Kaiser wurde mit Hilfe großzügiger Investitionen - so saugten zwei damals angeschaffte Pumpen in jeder Minute 15 000 Liter Wasser aus dem Stüveschacht ab - eine nochmalige Steigerung der Förderung erreicht. Doch der Entzug des Wassers wirkte sich auch auf die benachbarten Ländereien aus, wo der Grundwasserspiegel absank. Mehrere Grundbesitzer verklagten die Stadt auf Schadensersatz. Das gab schließlich den Ausschlag für die Entscheidung des Magistrats, den gesamten Besitz der Stadt am Piesberg 1889 für etwa 3,5 Millionen Mark an den Georgsmarien-Bergwerks- und Hüttenverein zu veräußern. Neun Jahre später schon stellte dieser den Kohlebergbau ein. Nur der Steinbruch wird bis zur Gegenwart fortgeführt.
Der Bestand, der 1922 vom Hüttenverein abgegeben wurde, umfasst ausschließlich Schriftgut der Stadt Osnabrück aus der Zeit von 1796 bis 1890. Er entstammt zum größeren Teil der Betriebsregistratur; doch finden sich daneben auch Akten (27) der städtischen Bergwerkskommission, die offenbar 1889 mit an den Käufer übergegangen sind.
Die Akten waren zunächst dem Bestand der Stadt Osnabrück (Dep 3b IV Fach 133) zugeordnet worden, 1961 wurden sie aus diesem Bestand herausgezogen und unter der Signatur Rep 490 Osn Bergwerk Piesberg gemäß dem ungegliederten Abgabeverzeichnis von 1922 gesondert erfasst.
Bei der nun durchgeführten systematischen Verzeichnung ist zu beachten, dass die in der Rubrik "Verschiedenes" aufgeführten Akten mit dem Titel "Verschiedene Betriebsangelegenheiten" teilweise auch Material der allgemeinen und kaufmännischen Verwaltung enthalten.
Der vorliegende Bestand wird ergänzt durch Akten des Osnabrücker Stadtarchivs über Steinbrüche und Bergwerke (Dep 3b IV) sowie durch das Depositum Klöckner-Werke Georgsmarienhütte (Dep 49b).
Durch Wasserschäden z.T. erheblich in Mitleidenschaft gezogene Akten sind gekennzeichnet. Ihre Benutzung bedarf der Erlaubnis des Archivleiters.
Literatur:
Bär (Max), Der Piesberg vor hundert Jahren, in: Osnabrücker Mitteilungen, Bd. 23, 1898, S. 120-133
Bericht über Verwaltung und Betrieb des Piesberger Steinkohlenbergwerks im Jahre 1873, Osnabrück 1874
Hoffmeyer, Ludwig, Chronik der Stadt Osnabrück, Bd. 2, Osnabrück 1925, S. 139-141
Knappschaftsordnung für die Piesberger Bergleute, Osnabrück 1863
Temme, Carl, Der Piesberger Bergbau von seinen Anfängen bis zur Jetztzeit, in: Jahresbericht des
naturwissenschaftlichen Vereins zu Osnabrück 6, 1885, S. 54-96
Urkunden zur Piesberger Bergwerksverwaltung, Osnabrück 1872
Osnabrück, 8.3.1976 gez. Dieter Poestges

PAPENBURG
Die hier vereinigten Akten sind städtisches Schriftgut, das 1893 vom Papenburger Magistrat zur Vernichtung bestimmt worden war, jedoch auf Weisung des Regierungspräsidenten Dr. Stüve vom Staatsarchivar Dr. Philippi von der Kassation ausgenommen und dem Staatsarchiv zur dauernden Aufbewahrung übergeben wurde (vgl. Rep 335 Nr. 13509). Die Hauptüberlieferung ist im Depositalbestand der Stadt Papenburg (Dep 76) zu finden.
Vorwort des Bearbeiters (1969):
Papenburg, eine Gründung der Herren von Velen, hat von 1671 bis 1852 der Landsberg-Velenschen Patrimonialgerichtsbarkeit unterstanden. Das Gericht war zugleich Aufsichtsbehörde über die Gemeindeverwaltung. In der Zeit der französischen Besetzung trat an die Stelle der Verwaltung ein Munizipalrat mit einem Maire an der Spitze. Diese Verfassung blieb bis 1828 in Kraft. 1859 wurde Papenburg zur selbstständigen Stadt erhoben.
Der vorliegende Bestand ist 1893 als Erwerbung ins Staatsarchiv gelangt (Acc. 5, 7 und 11/93) und damals nur flüchtig verzeichnet worden. Er umfasst die Zeit von 1810 bis etwa 1880. Er enthält sowohl Akten des Patrimonialgerichts als auch der Gemeindeverwaltung. Die Akten des Gerichts scheinen bei der Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit 1852 an die Gemeinde gefallen zu sein. Da sie ausschließlich Verwaltungssachen betreffen, erschien eine Trennung der beiden Provenienzen als unzweckmäßig. [...] [Akten des Patrimonialgerichts sind als Teilprovenienz gekennzeichnet.] Drei Akten des Amtes Meppen wurden herausgenommen und in den Bestand Rep 350 Mep unter den Nummern 1960-1962 eingeordnet.
Osnabrück, den 20.8.1969 gez. Pötzsch

[...]

RIESTE:
Zu welchem Zeitpunkt und über welche Behörde der vorliegende [Teil-]Bestand in das Staatsarchiv gelangt ist, lässt sich heute nicht mehr feststellen.
Er umfasst 35 Nummern und betrifft etwa die Zeit von 1800 bis 1890. Es handelt sich hierbei offensichtlich um einen Restbestand der Registratur der Gemeindeverwaltung Rieste.
Bei der Ordnung wurden Einzelblätter, die einen großen Teil des Bestandes ausmachten, erst zu Akten zusammengefasst. So war es nicht zu vermeiden, dass die Aktentitel oftmals sehr allgemein gehalten sind.
Eine Akte des Landratsamtes Bersenbrück wurde herausgenommen und in den Bestand Rep 450 Bers. unter der Nr. 704 eingeordnet.
Osnabrück, den 10.11.1969 gez. Pötsch

SCHLEDEHAUSEN:
Der nachfolgende [Teil-]Bestand stammt aus den Unterlagen der 1972 gebildeten Gemeinde Bissendorf, die die Samtgemeinde Schledehausen in sich aufgenommen hat. Diese wiederum, 1852 bis 1972 bestehend, umfaßte u.a. die Gemeinden Schledehausen selbst sowie Wulften und Krevinghausen. Von diesen drei Gemeinden liegt hier Schriftgut vor.
Die Akten kamen als Zugang 15/1997 in das Staatsarchiv.
Osnabrück, 13.3.1997 gez. Delbanco

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M.

6,6 lfd. M. (467 Akteneinheiten)