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NLA OS Rep 610 Osn

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Gewerbeaufsichtsamt Osnabrück

Laufzeit

1857-1997

Bestandsdaten

Beschreibung

Das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt Osnabrück ist zuständig für die Landkreise Grafschaft Bentheim, Emsland - Altkreis Lingen, Osnabrück und die Stadt Osnabrück und ist dort tätig in den Bereichen Arbeitsschutz, Umweltschutz, Verbraucher- und Gefahrenschutz. Die Deponieüberwachung, Herstellerüberwachung und klinische Prüfungen nach Arzneimittelgesetz, Überwachung
nach Medizinproduktegesetz sowie förmliche Genehmigungsverfahren nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz werden vom Gewerbeaufsichtsamt Oldenburg und die Heimarbeitsüberwachung vom Amt Göttingen wahrgenommen.

Geschichte des Bestandsbildners

Gewerbeaufsichtsbehörden entstanden in Mittel- und Westeuropa im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts. Unter verschiedenen Bezeichnungen (Fabrik-, Arbeits-, Gewerbeinspektion) wurden in den einzelnen Staaten (Großbritannien 1833, Preußen 1839, Frankreich 1874, Österreich 1883) Behörden zur Aufsicht über die Durchführung staatlicher Gesetze, An- oder Verordnungen betr. den Schutz von Arbeitnehmern oder Angestellten zur Sicherung von Leben, Gesundheit und wirtschaftlicher Lage eingerichtet.
Seit 1891 unterstanden den Gewerbeaufsichtsämtern außer den Fabriken auch die gewerblichen Betriebe. Im Jahre 1894 wurden in der Provinz Hannover 7 Gewerbeinspektionen eingerichtet: Hannover, Nienburg, Hildesheim, Northeim, Osnabrück, Leer, Lüneburg; 1897 wurde die Inspektion Aurich nach Leer verlegt; weiter wurden zwei neue Inspektionen begründet: Lingen (1897) und Emden (1914). Ihnen wurde - in Zusammenarbeit mit den Dampfkessel-Überwachungsvereinen (heute: Technische Überwachungsvereine) - die Abnahme, Genehmigung und technische Überwachung von Dampfkessel- und Dampffässeranlagen übertragen. Konfektions- und Motorwerkstätten-Verordnung (1897), Kinderschutzgesetz (1903) und Hausarbeitsgesetz (1911) brachten zusätzliche Aufgaben für die Gewerbeaufsichtsverwaltung. Funktionen kriegswirtschaftlicher Art ergaben sich im 1. Weltkrieg: Einsatz, Versorgung und Kontrolle von Fremdarbeitern, Überwachung der Arbeitszeitbestimmungen, Mitsprache bei Lebensmittelzuteilungen für Schwer- und Schwerstarbeiter.

In der Folge wurde mit der Einführung des Achtstundentags 1918, dem Erlass des Betriebsrätegesetzes, der Anstellung von Gewerbeärzten sowie der Ausdehnung der Unfallversicherung auf Berufskrankheiten die Zuständigkeit der Behörde erheblich erweitert. 1937 erfolgte eine Verminderung der Zahl der preußischen Gewerbeaufsichtsämter. Die Gewerbeaufsichtsämter Lingen (zuständig für die Kreise Aschendorf-Hümmling, Grafschaft Bentheim, Lingen und Meppen) und Aurich wurden aufgelöst, ihre Zuständigkeitsbereiche unter die Ämter Emden und Osnabrück aufgeteilt.

Bestandsgeschichte

Die hier verzeichneten Akten gelangten 1961 (Akz. 18/1961), 1974 (Akz. 54/1974), 2005 (Akz. 2005/21), 2009 (Akz. 2009/41) und 2016 (Akz. 2016/52) in das Archiv.

Literatur

Johann Josef Peters, Abriß der Geschichte der Gewerbe-Aufsicht in Deutschland, ihre sozialpolitische Bedeutung und ihre Rechtsgrundlagen, Berlin 1935; Lydia Buck-Heilig, Die Gewerbeaufsicht. Entstehung und Entwicklung, Opladen 1989.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Abgeschlossen: Nein