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NLA OS Rep 705

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Oberkirchenrat der Grafschaft Bentheim

Laufzeit

1819-1889

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners

Der Oberkirchenrat der Grafschaft Bentheim ist 1613 eingerichtet worden. Als oberste Kirchenbehörde der Reformierten, deren Bekenntnis in der Grafschaft herrschend war, hatte er die Aufsicht und teilweise auch eine begrenzte Strafgewalt in Kirchen-, Schul-, Ehe- und Armensachen. Mit Unterbrechungen von 1668-1701 sowie 1810-1818 hat der Oberkirchenrat bis zum Jahr 1884 bestanden. Doch wurde ihm bei seiner Wiederherstellung durch Verordnung vom 16. September 1818 die Gerichtsbarkeit mit Ausnahme der Ehesachen genommen. Die Ehegerichtsbarkeit - sie umfasste auch die Lutheraner - fiel erst 1869 fort. Die kirchlichen Befugnisse des Oberkirchenrats gingen mit Erlass vom 20. Februar 1884 auf das Konsistorium in Aurich (heute in Leer) über, nachdem dieses auf Grund des Kirchenverfassungsgesetzes vom 6. August 1883 oberste Zentralbehörde der reformierten Kirche in der Provinz Hannover geworden war. Die Schulaufsicht übernahm seit dem 1. Juli 1885 die Regierung in Osnabrück.

Bestandsgeschichte

Der Bestand, der lediglich Schriftgut des 19. Jahrhunderts umfasst, ist über die Regierung Osnabrück ins Staatsarchiv gelangt.

Alte Bestandssignatur (1917): Rep 120 III Oberkirchenrat Bentheim / Rep 120 IV Oberkirchenrat Nordhorn

Enthält

Kirchenwesen: 19. Die Gruppe enthält neben einigen Kirchensachen (Führung der Kirchenbücher u.a.) vor allem unteilbare „Kirchen- und Schulsachen“, darunter auch Specialia (besonders Abfindungen aus den Marken).

Schulsachen: Generalia: 40. – Vermögens- und Finanzsachen: 15. – Schul-Verbände, -Bezirke, -Gemeinden: 19. – Unterricht, Schulgeld, Schulbesuch: 27. – Lehrpersonen, Lehrer-Witwen- und Waisen-Kasse: 24. – Schulaufsicht, Statistik: 14. – Die einzelnen Schulen: 33. – Bausachen: 53. – Varia betr. Bücher, Gesundheit, Obstbaumzucht, Schulbesuch der Hütekinder, Winterschule, Anthropologische Erhebung: 21

Literatur

Max Bär, Abriss einer Verwaltungsgeschichte des Regierungsbezirks Osnabrück, Hannover und Leipzig 1901, S. 159, 164, 171 f. – Hans Smend, Die Kirchenverfassung der Grafschaft Bentheim. Diss. Leipzig 1908. – K. H. Dumrath/W. Eger/H. Steinberg, Die zentralen Archive in der evangelischen Kirche. (Handbuch d. kirchl. Archivwesens 1). Neustadt a.d. Aisch 1965, S. 61.

Siehe

Korrespondierende Archivalien

– NLA OS Rep 336 - Landdrostei/Regierung Osnabrück - Abteilung Kirchen und Schulen
– Fürstl. Archiv Burgsteinfurt (s. Döhmann, Inventar Burgsteinfurt S. 13)
– NLA Aurich Rep 135 Nr. 149-150. Darin Protokolle 1613-1806, Bentheimische Gerichts- und Landesordnung (Druck) 1691, Zollreglement der Grafschaft 1751/52, Verordnungen 1717-81, Annalistische Aufzeichnungen betr. den Flecken Bentheim 1757-88
– Archiv des Landeskirchenrats der Ev.-ref. Kirche Nordwestdeutschlands zu Leer. Darin Generalregister ab 1713, vor allem 19. Jh (Auszug aus dem Verzeichnis s. FA Leer 1) und Gemeindeakten
– Vgl. auch Protokolle der Classis Bentheim 1625-1872 in NLA OS Rep 2.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M.

1,5 lfd. M. (264 Akteneinheiten)