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NLA OS Rep 340

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Hoheitskommissar für die Grafschaft Bentheim

Laufzeit

1741-1864

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Seit 1824 übernahmen die Fürsten von Bentheim-Steinfurt vertreten durch einen Regierungsrat niedere Verwaltungsbefugnisse im Polizeiwesen sowie in der Kommunal-, Kirchen- und Schulaufsicht. Dagegen nahm der Hoheitskommissar unter Aufsicht der Landdrostei die dem Staat Hannover vorbehaltenen Regierungsrechte wahr.

Geschichte des Bestandsbildners

Die "Verordnung über die standesherrlichen Verhältnisse in der Grafschaft Bentheim" vom 18. April 1823 übertrug dem Fürsten von Bentheim-Steinfurt niedere Verwaltungsbefugnisse im Polizeiwesen sowie in der Kommunal-, Kirchen- und Schulaufsicht. Die Leitung wurde einem standesherrlichen Regierungsrat übertragen. Ihm stand auf hannoverscher Seite ein Hoheitskommissar gegenüber, der unter der Landdrostei Osnabrück die Aufsicht über die dem Staat vorbehaltenen Regierungsrechte wahrnahm. Sein Sitz war zunächst Bentheim, doch wurde das Hoheitskommissariat 1831 mit dem für das Herzogtum Arenberg-Meppen (s. Rep 350 Mep) vereinigt und nach Meppen verlegt. 1843 erhielt es seinen Sitz in Lingen. Hoheitskommissare waren Christoph Nikolaus Duncker (bis zu seinem Tod am 27. November 1830), dann Johann Georg Kaulen, ab 1833 Dr. Sermes. Mit der Aufhebung der Standesherrschaft durch die Verordnung vom 21. Juli 1848 entfiel auch das Hoheitskommissariat.

Bestandsgeschichte

Der Bestand betrifft (trotz zeitweiliger Vereinigung der beiden Hoheitskommissariate) nur Bentheim. Er gelangte um 1870 ins Staatsarchiv.

Das vorhandene Behördenfindbuch erschloss den Bestand nur unzureichend. Es ordnete die Akten alphabetischen Schlagworten zu, wobei Schlagwortbildung und Zuordnung häufig recht willkürlich erfolgt waren. Die Aktentitel waren unzulänglich und bisweilen irreführend formuliert, die Zeitangaben ungenau, Enthält-Vermerke fehlten ganz. Der Bestand wurde in den Jahren 2002 - 2004 vollständig neu verzeichnet. Er besteht aus 847 Nummern ( = 3,3 lfd. m) und umfasst den Zeitraum von 1823 bis 1848 (mit Nebenlaufzeiten 1741 - 1864). Die Nummer 236 ist nicht besetzt (jetzt in Nr. 237). Ein Teil der Akten ist wegen Wasserschaden für die Benutzung gesperrt.


Osnabrück, im September 2004 Manfred Brockel

Literatur

Max Bär, Abriß einer Verwaltungsgeschichte des Regierungsbezirks Osnabrück, Hannover u. Leipzig 1901, S. 173.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet