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NLA AU Rep. 226/ 1

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Großefehn-Gesellschaft

Laufzeit

1633-1928

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Die Großefehn-Gesellschaft wurde 1633 als die erste ihrer Art in Ostfriesland errichtet und begann die Fehnkultur einzuführen. Sie war eine Familiengesellschaft, deren Anteile immer weiter zersplitterten. Nach dem Zweiten Weltkrieg löste sie sich auf.

Bestandsgeschichte


Das Archiv der ehemaligen Großefehn-Gesellschaft wurde am 22. April 1964 durch Vermittlung des Rechtsanwalts und Notars Wilhelm Steinbömer in Aurich an das Staatsarchiv abgegeben. Es befand sich vorher in einem Schrank der Gastwirtschaft Joosten in Mittegroßefehn. Dort ist es nicht sehr pfleglich behandelt worden und hat im Laufe der Jahre erhebliche Substanzverluste erlitten. Der abgegebene Bestand stellt nur einen völlig durcheinander geratenen Rest dar.

Ein Verzeichnis der Archivalien war nicht vorhanden. Sie wurden daher völlig neu geordnet werden und in die Gruppen "I. Akten" und "II. Amtsbücher" aufgeteilt. Ein großer Teil, vor allem Rechnungsbelege, konnte ohne Bedenken kassiert werden. Die Akten beginnen im 17. Jahrhundert, die überwiegende Menge stammt aus dem 19. Jahrhundert. Sie sind von dem Hauptlehrer i.R. Tebbenhoff für seine Geschichte Großefehns ausgewertet worden.

Oktober 1964

Dr. Günther Möhlmann




Ergänzung:

Im Juli 1968 erhielt das Staatsarchiv 3 Pergamenturkunden aus der Gründungszeit von Großefehn sowie ein Aktenstück (Nr. 1, 1a, 1b, 1c). Im September 2004 übergab der Rechtsanwalt i.R. Jan Dieken Steinbömer dem Staatsarchiv dankenswerterweise weitere Akten zur Großefehn-Gesellschaft und ihrer Liquidation im Umfang von 0,1 lfm. (acc. 2004/52). Letztere sind noch unverzeichnet.

Bemerkung zum Status des Bestandes: Das Archiv der ehemaligen Großefehn-Gesellschaft wurde dem Staatsarchiv vom Rechtsanwalt Steinbömer in seiner Funktion als Liquidator der Großefehn-Gesellschaft als Depositum übergeben und hier über drei Jahrzehnte lang als Dep. 84 geführt. Da nach unserem Kenntnisstand weder der Rechtsanwalt Steinbömer noch ein andere juristische Person Rechtsnachfolger der Großefehn-Gesellschaft ist und damit Eigentümer in Frage kommt - was auch von der Kanzlei Steinbömer 1997 bestätigt wurde -, wurde im Zusammenhang mit der

Veröffentlichung der neuen Beständeübersicht von 1997 und im Rahmen einer Beständerevision beschlossen, diesen Bestand zu den Vereins- und Verbandsarchiven zu legen. Er erhielt daher die neue Signatur Rep. 226/1. Für Altsignaturen mit "Dep. 84" lassen sich die neuen Signaturen wie üblich über die Konkordanz ausfindig machen.

Im Regierungsbestand ist eine Akte der NSDAP-Gauverwaltung Weser-Ems erhalten geblieben (Rep. 16/3, Nr. 1671, Laufzeit 1935-1941), in der die Bemühungen der NSDAP (seit 1932) dokumentiert sind, die Auflösung der Großefehngesellschaft zu erreichen. Sie wird als Relikt aus dem 17. Jahrhundert und als "mittelalterlich" bezeichnet. Es ist allerdings auch erkennbar, wie sehr u.a. Gauleiter Röver politischen Druck ausgeübt und sich bemüht hat, bei der Erstellung der notwendigen Verordnungen die Ausschaltung des ordentliches Rechtsweges zu erreichen. Außerdem wurde Rechtsanwalt Steinbömer statt eines von der NSDAP gewünschten Bücherrevisors zum Liquidator ernannt (29.10.2003 ?????, stimmt das Datum wirklich???).

Das vorliegende Findbuch wurde von Frau Wilts im Oktober 2004 aus dem maschinenschriftlichen Findbuch von 1964 in izn-AIDA 2.0 übertragen und von mir überprüft. Außerdem wurden die Titelformulierung modernisiert und zum Zwecke einer verbesserte EDV-Recherche ergänzt. Das vorliegende Findbuch ist indiziert.

November 2004

Dr. Wolfgang

Henninger

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet