Reichskammergericht Wetzlar - Oldenburger Prozesse
1495-1806
Die RKG-Akten sind vom Oberappellationsgericht Oldenburg nur teilweise in das Archiv gelangt.
Best. 126 Reichskammergericht Wetzlar - Oldenburger Prozesse
Zeit: 1548-1852
Die Grafschaft Oldenburg wurde sehr spät in die Organisation des Reiches eingebunden. Die erste Belehnung der Grafen von Oldenburg, namentlich des Grafen Anton I. durch den Kaiser erfolgte erst 1531. Seitdem aber verfolgten die Grafen eine relativ kaisertreue Politik und unterwarfen sich damit der Gerichtsbarkeit des Reiches bzw. nutzten diese dann selbst. Das 1495 im Zuge der Reichsreform gegründete, ab 1527 in Speyer, dann ab 1689 in Wetzlar angesiedelte Reichskammergericht existierte bis zum Ende des Reichs im Jahre 1806.
Nach 1845 wurden die Akten des Reichskammergerichts an die Territorien verteilt, in denen das erstinstanzliche Verfahren stattgefunden hatte oder bei erstinstanzlicher Verhandlung vor dem Reichskammergericht nach der Herkunft des Beklagten. In Oldenburg wurden die Akten nach dem Pertinenzprinzip auf verschiedene Bestände verteilt. Im vorliegenden Bestand befindet sich deshalb nur ein Teil der rund 170 erhaltenen Prozesse, die selbst nicht einmal die Hälfte der im Wetzlarer Ablieferungsverzeichnis für Oldenburg festgehaltenen 360 Prozesse, die offenbar vernichtet wurden, dokumentieren. Die erhaltenen Akten wurden 1982 in einem eigenen, durch Druck veröffentlichten Findbuch auf dem Papier wieder vereinigt (siehe Literatur). Für eine Arbeit mit dem Bestand sollte also die Tieferschließung von Albrecht Eckhardt herangezogen werden.
Prozessakten zum Prozess zwischen Münster und Oldenburg um die Herrschaft Delmenhorst 1548-1685 (50); Prozessakten des Reichskammergerichts 1550-1838 (34); Parteiakten zu den Reichskammergerichtsprozessen 1549-1646 (25); Sachakten zum Gericht 1562-1852 (4).
Albrecht Eckhardt, Adel, Geistlichkeit, Bürger und Bauern Nordwestdeutschlands in dem Reichskammergerichtsprozeß um Delmenhorst 1548-1568, in: Genealogie 14 (28. Jg., 1979), S. 401-418, 450-459; Albrecht Eckhardt, Reichskammergerichtsakten als familien- und sozialgeschichtliche Quellen. Die Erbschaftsprozesse der oldenburgisch-bremischen Familien Stadtlander, Vogt, von Elverfeld, Neuhaus, Honrichs, Schaffenrath, Griepenkerl/Gryphiander u.a., in: Gerhard Geßner (Hrsg.), Festschrift für Heinz F. Friederichs, Neustadt/Aisch 1980, S. 55-77; Albrecht Eckhardt (Bearb.), Findbuch zu den Reichskammergerichtsakten 1524-1806, Göttingen 1982; Albrecht Eckhardt, Hoheits- und Grenzauseinandersetzungen in Reichskammergerichtsprozessen im Zeitalter der Konsolidierung des Territorialstaats im 16. und frühen 17. Jahrhundert anhand nordwestdeutscher Beispiele, in: Bernhard Diestelkamp (Hrsg.), Forschungen aus Akten des Reichskammergerichts, Köln/Wien 1984, S. 75-97; Gerd Steinwascher, Die Grafschaft Oldenburg und ihre Beziehungen zu Kaiser und Reich von Johann V. bis zur Zeit des Grafen Anton Günther - eine oldenburgische ‚Erfolgsstory', in: Peter Aufgebauer/Christine van den Heuvel (Hrsg.), Herrschaftspraxis und soziale Ordnungen. Ernst Schubert zum Gedenken, Hannover 2006, S. 87-102.
Archivdatenbank
Bestand 20 (Grafschaft Oldenburg); Best. 22 (Regierungskanzlei Oldenburg), Best. 90 (Herrschaft Jever), Best. 105 (Altes Amt Wildeshausen); Best. 110 (Behörden des Niederstifts Münster); Best. 120 (Herrschaft Varel-Kniphausen)
7,7; 113 Verzeichnungseinheiten
Abgeschlossen: Nein
teilweise verzeichnet
Link: http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=b2703