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NLA HA V.V.P. 21

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Nachlass Dr. Alexander Dorner

Laufzeit

1913-1965

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Persönliches, v.a. Korrespondenz, Exzerpte, kunstwissenschaftliche Skripte, Notizen und Veröffentlichungen, Unterlagen, v.a. Korrespondenz zur Tätigkeit im Providence Museum
Findmittel: EDV-Findbuch
Umfang: 6,6 lfdm

Bestandsgeschichte

Der ca. 6 lfd Regalmeter umfassende Nachlass des Museumsleiters, Kunsttheoretikers und -historikers Dr. Alexander Dorner (geb. 19.1.1893 in Königsberg, gest. 2.11.1957 in Neapel) wurde im Juni 1975 vom Niedersächsischen Landesmuseum an das Hauptstaatsarchiv abgegeben. Er war von der Witwe Dorners, Frau Lydia Dorner, dem Landesmuseum als der wichtigsten deutschen Wirkungsstätte ihres Mannes, der von 1925 bis 1936 Direktor der Landesgalerie war, übereignet worden. Der Nachlass enthält überwiegend Material aus Dorners Tätigkeit in den USA, wo er Leiter des Art Museum der Rhode Island School of Design in Providence und Professor für Kunstgeschichte an der Brown University in Providence und am Bennigton College in Vermont war.

Weitere Teile seines Nachlasses sind vom Landesmuseum 1979 anlässlich der Übergabe der Sammlung moderner Kunst an das Sprengel-Museum abgegeben worden, wo eine Systematik und ein Repertorium von Holger Reese als Diplomarbeit der FH-Hannover vorliegen. Außerdem gibt es einen Nachlass von Lydia Dorner im Harvard University Art Museum: Busch-Reisinger Museum in 32 Quincy Street, Cambridge, MA 02138, in einem Umfang von 18 Kartons. Er enthält auch Nachrichten über Dorners Arbeit in Hannover und ist mit einem umfangreichen Inhaltsverzeichnis erschlossen. Weniges Material befindet sich außerdem im Schularchiv der oben genannten Rhode Island School of Design (frdl. Auskunft von Curt Germundson).

Ein früheres, provisorisches Verzeichnis vom damaligen Leiter des Landesmuseums, Dr. Gmelin, erwies sich als ungenügend, da es keine Gliederung, Indexierung und häufiger auch verfälschende Titelaufnahmen enthielt, so dass eine Ordnung und Neuverzeichnung durch den U. im August 1998 angebracht schien. Dabei wurde nach einer grundsätzlichen Scheidung zwischen persönlichem und beruflichem bzw. wissenschaftlichem Schriftgut eine eher formalistische Gliederung

nach Art des Schriftgutes (Exzerpte, Notizen, Zeitungsausschnitte etc.) einer thematischen vorgezogen, da meistens eine Formierung des Schriftgutes nicht (mehr?) zu erkennen war bzw. die Aktendeckel keine brauchbaren Titel des Nachlassgebers aufwiesen. Trotzdem blieb die Zuordnung des Schriftgutes zu den einzelnen Gliederungspunkten oftmals schwierig. Sie wurde deshalb nach dem überwiegenden Anteil der Schriftgutarten innerhalb der Konvolute vorgenommen, die nicht passenden Anteile wurden mit einem entsprechenden Enthält-Vermerk jedoch ausgeworfen. Eine frühere Numerierung (von seiten des Nachlassgebers bzw. seiner Frau?) konnte aufgrund von Lücken nicht mehr rekonstruiert werden. Sie ist allerdings unter der Spalte Registratursignatur widergegeben. Durch die neue Zuordnung der Konvolute war auch eine fast durchgängige Neusignierung notwendig geworden. Die Konkordanz am Ende des Findbuches ermöglicht jedoch das Auffinden der alten Signaturen. Auch für die zeitliche Einordnung der einzelnen Konvolute fanden sich nur vereinzelte Hinweise, so dass bis auf die persönlichen und beruflichen Unterlagen auf die sonst üblich Bestimmung der Laufzeiten verzichtet wurde. Neben den üblichen Indices bezeichnet der 'Freie Index' alle im Rahmen der Verzeichnung erkennbaren Titel von Manuskripten, Vorlesungsskripten, Artikeln etc. von Alexander Dorner. Schließlich wurde wegen des z.T. desolaten Zustandes der Unterlagen eine Neuverpackung vorgenommen.

Literatur:
Samuel Cauman; "The Living Museum", New York 1958 (dt. Ausgabe "Das lebenden Museum", Hannover 1960)
Monika Flacke-Knoch: "Museumskonzeptionen in der Weimarer Republik: die Tätigkeit Alexander Dorners im Provinzialmuseum Hannover", Marburg 1985

Alexander-Dorner-Kreis (Hg.): "Überwindung der Kunst. Zum 100. Geburtstag des Kunsthistorikers Alexander Dorner, Hannover 1993 (darin insb. die Aufsätze von Ines

Katenhusen).

Hannover, im August 1998
gez. Thomas Bardelle