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NLA HA Hann. 301/13

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Klostergut Weende

Laufzeit

1803-1945

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Geschäftstagebücher, Hauptbücher, Memoriale, Journale, Anbaustellen
Findmittel: EDV-Findbuch
Umfang: 2,4 lfdm

Bestandsgeschichte

Das Klostergut Weende - als Klosteramt bis zur Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit Gerichts- und bis 1854 noch staatlicher Verwaltungsbezirk (siehe Hann. 81, 19 und Hann. 94 Spez. 25) - erlangte unter der Leitung Prof. Wilhelm Hennebergs, des "Vaters der wissenschaftlichen Tierernährungslehre", als landwirtschaftliche Versuchtsstation in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts europäische Bedeutung. Unter Hennebergs Nachfolgern blieb das Klostergut ein landwirtschaftlicher Musterbetrieb. Otto Beseler, Pächter von 1890 bis 1908, bewirtschaftete nach Abtretung der Vorwerke Nikolausberg und Reinshorf noch 444 Hektar, wovon 259 zu Weende selbst und 185 zum 3 km entfernten Vorwerk Deppoldshausen gehörten, und trat durch die Zucht von Getreide und Feldhülsenfrüchte hervor. Ihm folgte August Lohmann, der den Saatzuchtbetrieb vergrößerte und 40 ständige Arbeiter sowie 30 Saisonarbeiter beschäftigte. Seine überregionale Geltung verlor das Unternehmen nach dem Zweiten Weltkrieg, als keine Saatzucht mehr betrieben wurde, sondern nur noch Saatgutvermehrung. Zudem wurden seit den 1950er Jahren die Anbauflächen durch Abtretung von Deppoldshausen (1958) und von Weender Grund und Boden an die Industrie sowie Stadt und Universität Göttingen drastisch verringert, was schließlich im Jahre 1970 zur Aufgabe des Betriebes führte.

Im Dezember 1983 wurden auf dem Boden des ehemaligen Verwaltungsgebäudes, das jetzt eine Kindertagesstätte beherbergt, etwa 10 lfd m Buchführungsunterlagen der Pächter aus der Zeit von 1891 bis 1945 entdeckt. Nach Durchsicht der Unterlagen wurden die Bücher zur Übernahme in das Hauptstaatsarchiv ausgewählt, die die Betriebsergebnisse für einen bestimmten Zeitraum (meist das Wirtschaftsjahr) enthalten, sowie je eine Akte über die Anbaustellen und die Wirtschaftsprüfungen. Das übrige Schriftgut, ca. 7,5 lfd m Belege, Lohn- und Kassenbücher, wurde vernichtet

(vgl. Tgb.-Nr. 1105/83).



Literaturhinweise:

Heinrich Lücke, Burgen, Amtssitze und Gutshöfe rings um Göttinge, Clausthal-Zellerfeld, 2. Auflage 1969

Das tausendjährige Weende, hrsg. von der Stadt Göttingen, Göttingen 1966



Hannover, im August 1984
gez. Dieter Poestges



Der kleine Bestand ist mit Hilfe von Praktikanten in die archivische EDV-Datenbank unter der Fachsoftware izn-AIDA übertragen worden.

Hannover, im Dezember 2003
gez. Petra

Diestelmann

Georeferenzierung

Bezeichnung

Weende [Wohnplatz]

Zeit von

1

Zeit bis

1

Objekt_ID

691

Ebenen_ID

1

Geo_ID

1-691

Link

Weende [Wohnplatz]