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NLA HA Dep. 71

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Familie Willrich

Laufzeit

1412-1984

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Der Bestand enthält im Wesentlichen Informationen zu Biografien und familiengeschichtliche Quellen.

Beschreibung

Der Archivbestand hat einen nahezu rein genealogischen Charakter. Selbstzeugnisse sind kaum vorhanden. Vielmehr besteht die Sammlung vor allem aus personenstandsrechtlichen Unterlagen, Zeitungsartikeln und Stammtafeln. Das maschinenschriftliche Findbuch wurde vom Bestandsbildner 1950 unverändert übernommen, später leicht ergänzt und und bestätigt die genealogische Zielrichtung: "Das Willrichbuch ist die Sammelstelle für kurz zu fassende biographische Nachrichten." Das Verzeichnis erfasst im Gegensatz zu üblichen Findbüchern jedes einzelne Blatt, so dass sich hinter den einzelnen Signaturen im Normalfall nur eine sehr dünne Akte verbirgt.

Geschichte des Bestandsbildners

Der in den Dokumenten abgebildete Zweig der Familie Willrich (auch Wilrich) geht auf Christianus Willrich zurück. Dieser wurde in Niederfischbach bei Kirchen an der Sieg im heutigen Rheinland-Pfalz um 1570 geboren, war Sekretarius zu Lüne und hatte zumindest einen bekannten Sohn namens Nicolaus Willrich (1595 - 1667), dessen Nachkommenschaft dokumentiert ist. Unter der Vielzahl der Personen, von denen einige Dokumente im Depositum erhalten sind, stechen einige wenige in ihrer historischen Bedeutung hervor.
Zunächst ist hier zu nennen der Jurist Gebhard Willrich (1853-1925), der als Auswanderer unter anderem Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Minnesota und später US-Konsul in den kanadischen Städten Saint John und Quebec war. Anschließend war er für die Vereinigten Staaten als Konsul in der Schweiz tätig.
Desweiteren erreichten Hugo Willrich (1867-1950) und vor allem sein Sohn Wolfgang Willrich (1897-1948) einige Bekanntheit. Kann der habilitierte Althistoriker Hugo Willrich noch eher völkisch orientierten Kreisen zugeordnet werden, war Wolfgang Willrich bereits ein überzeugter Nationalsozialist. Als Mitorganisator der NS-Kunstausstellung "Entartete Kunst" war er einer der führenden Vertreter der nationalsozialistischen Kunstpolitik, die sich auch durch die Beschlagnahme von Kunstgegenständen auszeichnete, die nicht dem nationalsozialistischen Kunstbegriff entsprachen.
Dementgegen verweigerte seine Schwester Ingeborg Willrich (1899–1996) als Lehrerin den Eid auf Hitler.

Bestandsgeschichte

Am 13. Dezember 1927 schlossen sich in Hannover zahlreiche männliche Angehörige der Familie zur "Vetternschaft des Geschlechtes Wilrich/Willrich e.V." zusammen. Ziel war die Pflege verwandtschaftlicher Beziehungen und die Stärkung des Familiensinnes. Diese Vetternschaft wurde 1982 zu einem Nachkommenverband beider Geschlechter erweitert. Mitglieder können alle volljährigen von Christianus Willrich abstammenden Nachkommen und deren Ehepartner werden. Die Bestrebungen zur vorliegenden Sammlung gingen von eben dieser Vetternschaft aus.
In der unmittelbaren Nachkriegszeit bestanden vermutlich schon Verbindungen zum damaligen Staatsarchiv in Hannover, so dass es im Jahr 1950 zum Abschluss eines Depositalvertrages über die Verwahrung des für die Überlieferungsbildung eher untypischen Materials kam.

Literatur

https://wilrich-willrich.de/
https://de.wikipedia.org/wiki/Willrich_(Familie)

Findmittel

EDV-Findbuch

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M.

7,5

Benutzung

Der Bestand ist für wissenschaftliche Zwecke nach dem Nds. Archivgesetz frei nutzbar. Für nichtwissenschaftliche Nutzung ist die Einsichtgenehmigung des Familienverbandes einzuholen.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

verzeichnet