Bundesbahndirektion Hannover
1892-1989
seit 1994 nur noch Außenstelle des Eisenbahn-Bundesamtes in Bonn
Den königlich preußischen Eisenbahndirektionen oblag als Mittelinstanz der preußischen Staatsbahn die oberste Leitung der Verwaltung aller zu ihrem Gebiet gehörenden, im Bau und im Betrieb befindlichen Staatsbahnen und Privatbahnen unter staatlicher Verwaltung. Für die preußischen Direktionsbezirke hatte sich das Rutensystem durchgesetzt, das heißt dass einzelne Linien mit ihrer gesamten Länge einer einzelnen Direktion zugeordnet wurden. Doch wurden die Direktionsbezirke in der Folgezeit in sich abgerundet und flächendeckend nach dem Territorialsystem gebildet (das heißt die verwalteten Linien liegen konzentrisch um einen Direktionssitz; größere Strecken wurden dabei oft von mehreren Direktionen verwaltet). Mit 4207 km Streckenlänge ist Hannover die größte Bundesbahndirektion (1983).
In normalen Zeiten umfasst das Bauwesen der Bahn zwei große Gebiete, die planmäßige Unterhaltung und Erneuerung sowie die Betriebsentwicklung und die Neubautätigkeit. Während und nach dem Zweiten Weltkrieg kam als drittes Aufgabegebiet der Wiederaufbau hinzu, da im Krieg neben den industriellen Betrieben die Verkehrsanlagen das Hauptziel der Luftangriffe gewesen waren, zu denen mittelbare Kriegshandlungen, Sprengungen und Plünderungen hinzutraten.
Den Zonengrenzen entsprechend wurden die Zuständigkeiten der Direktion Hannover neu festgelegt. Die auf östlicher Seite der innerdeutschen Grenze liegenden Streckenkilometer gingen 1949 von der Reichsbahndirektion (RBD) Hannover auf die RBD Magdeburg über. Von der RBD Magdeburg kamen im Gegenzug diejenigen Strecken an die RBD Hannover, die im Gebiet der englischen Besatzungszone lagen. Bedingt durch die Grenzziehung im Osten änderte sich in der Nachkriegszeit die Verkehrsstruktur im Gebiet der Direktion Hannover völlig, abgesehen von der Strecke Ruhrgebiet - Bremen - Hamburg, die ihre Verkehrsbedeutung als Verbindung zwischen dem Industriegebiet und den Nordseehäfen halten konnte. Während früher die Leistungen auf der West-Ost-Strecke diejenigen der Nord-Süd-Verbindung übertrafen, ist dies seit 1945 gerade umgekehrt (vergleiche ZGS 2/1 Nr. 335).
Nach der Gründung der "Deutschen Bundesbahn" am 7. September 1949, deren Rechtsverhältnisse das Bundesbahngesetz vom 13. Dezember 1951 regelte, wurde aus der bisherigen Reichsbahndirektion Hannover die Bundesbahndirektion (BD). 1975 erhielt die BD Hannover durch Auflösung der Bundesbahndirektion Münster die Räume Osnabrück, Oldenburg und Emden hinzu (alle Strecken westlich der Linie Hamm - Minden - Verden - Bremen und Delmenhorst - Lemwerder - Nordenham).
Strecken in Raum Bielefeld musste die BD Hannover im Gegenzug 1975 an die Direktion Essen abtreten.
Seit 1. Juni 1986 galt eine neue Regionalstruktur und Sachgebietsverfassung mit Auflösung der noch vorhandenen Betriebs- und Maschinenämter und Schaffung der Regionalabteilung. 1994 wurde das gesamte Bundesgebiet in Regionalbereiche (RB) unterteilt.
Mit Inkrafttreten der Bahnreform zu Jahresbeginn 1994 ist die Bundesbahn in einen privatrechtlichen (Bahn AG) und einen hoheitlichen Bereich aufgeteilt. Eigenständige Geschäftsbereiche lösten in der Bahn AG die alte Ämterstruktur ab. Die hoheitlichen Aufgaben, also die Aufgaben der Eisenbahnverkehrsverwaltung, nimmt das Eisenbahn-Bundesamt in Bonn (EBA) wahr. Die BD Hannover wurde eine Außenstelle des EBA. Das EBA und die Dienststelle des Bundeseisenbahnvermögens in Hannover haben ein gemeinsames Dienstgebäude in der Herschelstraße.
Aufbau der Behörde im Jahr 1957
Abt. 1: Finanz- und administrative Angelegenheiten (Sitz: Ernst-August-Platz)
Abt. 2: Personalwesen, Sozialangelegenheiten
Abt. 3: Verkehrstarifwesen
Ant. 4: Betrieb, Bahnpolizei, Signal- und Fernmeldewesen
Abt. 5: Bauangelegenheiten (Sitz: Lavesstraße)
Abt. 6: Maschinentechnische Angelegenheiten
Abt. N: Neubauangelegenheiten im Raum Braunschweig (Sitz: Lavesstraße)
Stand: Februar 2004
Der Bestand bildet verschiedene Bereiche der Bahnverwaltung in Auswahl ab. Es sind dies die Bereiche Organisation der Dienststellen, Brücken und Durchlässe, Über- und Unterführungen, Baumaßnahmen im Bereich der Salzgitterwerke, weniges über einzelne Bahnhöfe und Personalakten einzelner Bundesbahner.
Stand: Oktober 2012
Bauprojekte, u.a. im Bereich Salzgitter-Werke, Ausbau und Unterhaltung von Kleinbahnen, Personalakten, Verwaltungsakten, Rechtsstreitigkeiten
1843 - 1983, 140 Jahre Eisenbahndirektion Hannover, Herausgeber: Bundesbahndirektion Hannover, Hannover 1983
NLA HA Hann. 133 Generaldirektion der Eisenbahnen, Eisenbahn- bzw. Reichsbahndirektion, 1840-1973
Sonderfindbuch "Eisenbahn"
Sachthematisches Inventar der Bestände des Hauptstaatsarchivs Hannover betreffend Eisenbahnsachen
Für Strecken in Nordniedersachsen siehe die Überlieferung der Bahndirektion Altona (später Hamburg) im Staatsarchiv Hamburg, namentlich die Bestände 374-13, 374-14 und 374-15.
12,4
Dr. Sven Mahmens (2004)
Oliver Brennecke (2012)
Land Bremen
1939
2000
6
100
Land Bremen Teil Bremerhaven
1939
2000
1
100
Niedersachsen
1993
2000
5
100
Niedersachsen
1946
1993
1
200
200-1
Niedersachsen Teil Baltrum
1946
2000
12
100
Niedersachsen Teil Borkum
1946
2000
8
100
Niedersachsen Teil Juist
1946
2000
10
100
Niedersachsen Teil Langeoog
1946
2000
13
100
Niedersachsen Teil Norderney
1946
2000
11
100
Niedersachsen Teil Spiekeroog
1946
2000
15
100
Niedersachsen Teil Wangerooge
1946
2000
16
100
Link: http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=b2229