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NLA HA Nds. 1105

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Ministerium für Staatssicherheit: NS-Archiv

Laufzeit

1929-1949

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners

Seit ca. 1953 sammelte das Ministerium für Staatssicherheit der DDR (MfS) unterlagen aus verschiedenen Quellen (z.B. aus den Dienststellen des MfS in den Bezirken) mit dem Ziel, eine zentrale Sammlung personenbezogener Unterlagen für sog. operative Zwecke (z.B. strafrechtliche Verfolgung von NS- und Kriegsverbrechern) aufzubauen. Damit entstand nach und nach das sog. NS-Archiv des Ministeriums, das bis zur Auflösung des MfS im Winter 1989/1990 bestand und danach kurzzeitig in die Obhut des Zentralen Staatsarchivs der DDR überging. Mit der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 übernahm das Bundesarchiv diese Unterlagen in seinen Zuständigkeitsbereich.

Die vielfach aus ihrem Entstehungszusammenhang herausgerissenen Dokumente des NS-Archivs wurden zu neuen Vorgängen formiert, so dass u.a. zahlreiche Personendossiers entstanden. Das NS-Archiv enthielt zudem Unterlagen von herausragender historischer Bedeutung. Zur Zeit der Auflösung des MfS umfasste die Sammlung des NS-Archivs ca. 7.000-10.000 lfd. Meter Akten.

Als Folge der archivfachlichen Aufarbeitung der Sammlung im Bundesarchiv 2001-2006 wurde rund die Hälfte der Unterlagen an die zuständigen Archive abgegeben, u.a. auch an das Niedersächsische Landesarchiv.

Stand: Januar 2016

Bestandsgeschichte

Im Jahr 2006 hat das Bundesarchiv (Zwischenarchiv am Standort Berlin-Hoppegarten) aus dem NS-Archiv des Ministeriums für Staatssicherheit an das Niedersächsische Landesarchiv - Hauptstaatsarchiv Hannover - Akten im Umfang von 4,8 lfd. Archivmetern abgegeben.

Die EDV-technische Erschließung dieser Abgabe (Nds. 1105 Acc. 2006/062) hat ergeben, dass der überwiegende Teil der Archivalien in den Zuständigkeitsbereich der Niedersächsischen Staatsarchive Aurich, Oldenburg, Osnabrück, Stade und Wolfenbüttel sowie des Landesarchivs NRW, Abteilung Ostwestfalen-Lippe gehören. Die entsprechenden Archivalien sind an die einzelnen Archive abgegeben worden, wobei den größten Anteil das Staatsarchiv Osnabrück (vorrangig Archivalien zu den Emslandlagern) erhalten hat.

10 Archivalieneinheiten konnten anderen Archivbeständen des Hauptstaatsarchivs Hannover zugeordnet werden, weitere 10 Archivalieneinheiten sind kassiert (Grund: in der Regel wenige Informationen ohne historischen Zusammenhang).

Der verbliebene Rest ist im Archivbestand Nds. 1105 unter der Acc. 2009/023 erschlossen. Diese Archivalien haben den Charakter von Sammlungsgut (historischer Zeitraum von 1929 bis 1949), ein Zusammenhang nach Provenienz besteht nicht.

Stand: Februar 2010

Enthält

Varia aus dem Zeitraum 1929 bis 1949

Literatur

Dagmar Unverhau, Das "NS-Archiv" des Ministeriums für Staatssicherheit. Stationen einer Entwicklung, Münster 1998.

Michael Hollmann, Das "NS-Archiv" des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR und seine archivische Bewältigung durch das Bundesarchiv, in: Mitteilungen aus dem Bundesarchiv 9 (2001), H. 3, S. 53-62.

Sabine Dumschat und Ulrike Möhlenbeck, Aufarbeitung des "NS-Archivs" des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR: Abschluss der ersten Projektphase, in: Mitteilungen aus dem Bundesarchiv 12 (2004), H. 2, S. 40-46.

Henry Leide, NS-Verbrecher und Staatssicherheit. Die geheime Vergangenheitspolitik der DDR, Göttingen 2005.

Sabine Dumschat, Archiv oder "Mülleimer"? Das "NS-Archiv" des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR und seine Aufarbeitung im Bundesarchiv, in: Archivalische Zeitschrift 89 (2007), S. 119-146.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M.

0,1

Bearbeiter

Petra Diestelmann (2010)

Dr. Christian Helbich (2016)