Akademisches Hilfswerk
1945-1952
Handakten der Ausschussvorsitzenden des Hilfswerks Ilse Kaehler
Rektor und Senat der Universität riefen im Sommer 1945 ein Akademisches Hilfswerk (AH) ins Leben. Aus den Arbeitsberichten geht hervor, dass zum Beginn des WiSe 1945/1946 zunächst ein Ausschuss das AH führte: Prof. Weber als Vertreter des Rektors, Prof. Weltzel, Prof. Boehringer, Prof. Mirbt, Dr. Ilse Kaehler, Frau Horn, Frau Jochim, Frau Ulrich, Frau Menzel, Frau Stöber, der Vertreter des Universitätsbundes, Rechtsanwalt Dr. Beyer und drei Studierende. Der engere Arbeitsausschuss bestand aus Prof. Boehriger, Prof. Weber und Dr. Kaehler. Die Tätigkeiten eines Geschäftsführers übte bis zum 31. Oktober 1945 Dr. Sallet aus. Sein Amt übernahm ehrenamtlich zunächst Prof. Weber, dann Prof. Boehringer. Der Sitz der Geschäftsstelle war ab dem 1. November 1945 in der Wöhlerstraße 3.
Das AH wurde in eine Stiftung des öffentlichen Rechts übertragen. Die Militärregierung hat dem Rektor die Verfügungsberechtigung über Eigentumswerte des früheren Reichsstudentenwerks zugunsten des AHs übertragen. Das Reichsstudentenwerk war der Nachfolger des 1921 gegründeten eigenständigen Studentenwerks. Erich Boehringer war 1945-48 ehrenamtlich Geschäftsführer des AHs.
Bei dem Hilfswerk waren verschiedene akademische Wohlfahrts- und Fürsorgeeinrichtungen vereinigt: fünf Mensabetriebe, welche 2300 Studierende voll verpflegten, die Schuhmacher- und Schneiderwerkstätten, die Wohnungsstelle, ein Kriegsversehrtenheim und ein Studentinnenheim, eine Lesehalle. Die Geschäftsstelle, leitete diese Einrichtungen. Sie wies auch den Studierenden Gelegenheitsarbeiten nach, beriet Werkstudenten bei der Arbeitssuche und vergab Barbeihilfen, Stipendien, Darlehen und Freitische. Die Studienförderung wurde mit Hilfe von Ausschüssen unter der Beteiligung von Vertretern der Dozenten- und Studierendenschaft nach eingehender Prüfung der fachlichen Leistungen und sozialen Verhältnisse der Bewerber durchgeführt.
Die Stiftung wurde von dem Stiftungsrat (Vorsitzender war der Rektor) und einem Beirat geleitet.
Die Handakten wurden an das Universitätsarchiv im Jahr 1979 übergeben. Erstmals erschlossen wurden sie im Jahr 2021.
Die Akten bilden den Beginn der Institution des jetzigen Studentenwerks ab. Es handelt sich um die einzige Quelle zu den Anfängen des Akademischen Hilfswerks.
Arcinsys
0,5
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