Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek/Nds. Landesbibliothek
1828-2009
Gottfried-Wilhelm-Leibniz Bibliothek Hannover (vormals Niedersächsische Landesbibliothek Hannover)
Vorbemerkung: Zur Vorgeschichte der Bibliothek vor 1945 siehe das Vorwort zu Bestand Hann. 153.
Bevor nach Ende des Zweiten Weltkriegs der Leihverkehr und die öffentliche Nutzung der Bibliothek wieder aufgenommen werden konnten, wurden die ausgelagerten Buchbestände zurückgeführt und Schäden am Archiv- und Bibliotheksgebäude ausgebessert. Seit 1947 unterstand die Bibliothek direkt dem Niedersächsischen Ministerpräsidenten Hinrich Wilhelm Kopf, der ihr den Namen "Niedersächsische Landesbibliothek" verlieh. Sie wurde seither systematisch weiter ausgebaut. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg war zunächst weiterhin unentschieden, ob die Bibliothek Staatseigentum oder welfisches Privateigentum sei. Diese eigentumsrechtliche Behinderung der Bibliotheksentfaltung wurde nach seit 1947 geführten Verhandlungen 1955 vertraglich so geregelt, dass das Welfenhaus gegen Abfindung zugunsten des Landes auf alle Eigentumsansprüche verzichtete.
Die Bibliothek nimmt die Aufgaben einer Regionalbibliothek wahr, ist Pflichtexemplarsbibliothek für Niedersachsen (seit 1950, davor für Hannover), betreibt die Niedersachsen-Dokumentation (seit 1969 Bearbeitung der Nds. Bibliographie), versorgt die Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Fachgebiete der Universität Hannover mit Literatur (zunächst 1969 Zuständigkeit für die geistes- und rechtswissenschaftlichen Fachbereiche, bald darauf auch für die wirtschafts- und gesellschaftswissenschaftlichen, 1974 Gründung der Rechtswissenschaftlichen und der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultätsbibliothek als Außenabteilungen der Landesbibliothek), ist zentrale Ausbildungsbehörde des Landes für den höheren und mittleren Dienst an wissenschaftlichen Bibliotheken (seit 1966), nimmt zentral die Angelegenheiten der Aus- und Fortbildung im Bibliotheksbereich wahr und betreibt Forschung über Gottfried Wilhelm Leibniz, der größter Bibliothekar und langjähriger Leiter der Bibliothek gewesen war (1963 Einrichtung der wissenschaftlichen Forschungsstelle Leibniz-Archiv zur Erschließung des in der Bibliothek verwahrten Leibniz-Nachlasses).
1948 erhielt die Landesbibliothek Zuwachs durch die Buchbestände mehrerer aufgelöster großer Behördenbibliotheken, u.a. der hannoverschen Ministerien und des preußischen Oberpräsidenten, die Bibliothek der braunschweigischen Staatsregierung sowie die Dienstbibliothek der NSDAP-Gauleitung Hannover. Der Buchbestand umfasst knapp 2 Millionen Bände (1975: 700.000 Bände Druckschriften und 200.000 weitere Bestandseinheiten). Im August 2004 kam eine Sammlung militärhistorischer Schriften (60.000 Titel, u.a. von Scharnhorst und Clausewitz) hinzu, die das aufgelöste Wehrbereichskommando 2 übergab.
1976 konnte die Niedersächsische Landesbibliothek dann endlich in den lang geplanten eigenen Bibliotheksneubau in der Waterloostraße umziehen, der seit 2009 (Magazin, Verwaltungsräume) und insbesondere seit 2013 um- und zu einer Forschungsbibliothek ausgebaut wird.
Die Bibliothek, die seit dem 1. Januar 2005 den Namen "Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek - Niedersächsische Landesbibliothek" trägt, gliedert sich derzeit (2014) in eine EDV-Stabstelle und neun Abteilungen:
1) Medienbearbeitung
2) Information und Beratung
3) Medienbereitstellung
4) Handschriften und Alte Drucke
5) Niedersachsen-Informationssystem (NIS)
6) Kulturarbeit
7) Zentrum für Aus- und Fortbildung (der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek angegliedert)
8) Verwaltung
9) Leibniz-Archiv
Stand: Juni 2015
Hinzuweisen ist auf die Trennung von älteren und dem nach 1945 entstandenen Schriftgut der Bibliothek in zwei Bestände innerhalb des NLA Hannover, wobei jedoch größere zeitliche Überschneidungen beider Teile nicht unterblieben. Der hier formierte jüngere Archivbestand umfasst die Bereiche allgemeine Verwaltungsangelegenheiten, Organisation, Bauangelegenheiten, Liegenschaften, Buchbestand, Sammlungen und Wissenschaftliche Tätigkeiten, aber keine Personalangelegenheiten. Auch Schriftwechsel des an die Bibliothek angeschlossenen Leibniz-Archivs ist zu finden.
2008 wurden einige Personalakten, z.T. aus der NS-Zeit, übernommen, darunter auch die zweier NS-verfolgter Juden.
Stand: September 2008
Erweiterung des Buchbestandes (u.a. Pflichtexemplare), Pflege der Handschriftensammlung, Bauangelegenheiten, Aus- und Weiterbildung von bibliothekarischem Fachpersonal, Personalakten
EDV-Findbuch 2017
Für die Zeit bis 1945 siehe den Archivbestand Hann. 153 (Königliche und Provinzial-Bibliothek Hannover) im NLA Hannover.
Heranzuziehen sind auch:
- Dep. 103 XXXV
- Nds. 401 Acc. 112/83 Nr. 997-998, Acc. 92/85 Nr. 62 und 535-538.
4,0
Dr. Seven Mahmens (2008)
Dr. Christian Helbich (2015)
Hannover, Stadt [Wohnplatz]
1
1
2369
1
1-2369
Stadtkreis Hannover
1928
1974
3232027
20
20-3232027
Link: http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=b2040