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NLA OS Erw A 63

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Nachlass Riepe, Christian

Laufzeit

1928-1981

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Unterlagen aus dem Nachlass des Lehrers und Schriftstellers Dr. Christian Riepe

Beschreibung

Der Bestand enthält vor allem Gedichte und Texte des Lehrers und Schriftstellers Dr. Christian Riepe.
Riepe wurde am 05.02.1905 in Osnabrück geboren. Seine Eltern errichteten in der Kokschen Straße 67 ein Mehrfamilienhaus, in dem er mit seinen neun Geschwistern aufwuchs und bis zu seinem Tod am 08.04.1982 überwiegend lebte.
Von 1911 bis 1918 besuchte Riepe die Volksschule und wechselte anschließend auf das humanistische Gymnasium Carolinum. 1925 erhielt er das Allgemeine Reifezeugnis. Im Anschluss studierte Riepe an der Universität in Münster Deutsch, Geschichte und Erdkunde für das Lehramt an Höheren Schulen. 1929 legte er das erste wissenschaftliche Examen ab. Die anschließende Vorbereitungszeit für die pädagogische Prüfung unterbrach Riepe von 1934 bis 1939, um im Privatschuldienst tätig zu sein. So arbeitete er unter anderem von 1935 bis 1937 an der privaten katholischen Mittelschule Freren.
Aufgrund von politischen Unsicherheiten in den privaten Schulen nahm Riepe im Jahr 1939 wieder den Vorbereitungsdienst (Referendariat) auf. 1940 schloss er schließlich seine Ausbildung mit dem 2. Staatsexamen ab.
Daraufhin unterrichtete Riepe an verschiedenen Schulen in Hannover und Diepholz. Seit Ende 1937 arbeitete er an seiner Dissertation zum Thema „Eichendorffs Menschengestaltung“. Diese reichte er im Herbst 1939 bei Professor Kindermann ein. Nach der mündlichen Prüfung im Januar 1940 und Drucklegung der schriftlichen Arbeit empfing Riepe im Juli 1941 das Doktordiplom.
Im Februar 1943 wurde Riepe als Sanitäter in die Wehrmacht einberufen. Im Oktober 1944 geriet er in Kriegsgefangenschaft und kam über Belgien und Holland nach England. Im August 1946 kehrte er in seine Heimat in Osnabrück zurück. Ab Mai 1947 unterrichtete er am Ratsgymnasium in Osnabrück. Von 1953 bis 1966 arbeite er an der Staatlichen Aufbauschule in Papenburg. 1966 wechselte Riepe schließlich nach Wangen in Baden-Württemberg und 1971 nach Niederalteich in Niederbayern. Mit dem Eintritt in die Rente im Jahr 1974 zog Riepe wieder nach Osnabrück.
Riepe verfasste bereits im Jugendalter erste Gedichte. Ab 1947 legte er sich hauptsächlich auf Sonette fest. Er verfasste aber auch Dramen und Novellen. 1943 verbrannte aufgrund eines Bombenangriffes sein Elternaus und damit fast das gesamte bisherige Werk Riepes.
1949 trat Riepe mit seinem Gedichtband „Das Gedenken“ erstmals an die Öffentlichkeit. Bis 1977 wurden 17 weitere Werke veröffentlicht. Das Werk „Hellas“ war 1977 seine letzte Veröffentlichung. Aber auch Jahre danach schuf er noch eine Vielzahl an Gedichtreihen, die in handschriftlicher Form vorliegen.
Seine Motive kreisen unter anderem um antike und religiöse Themen. Weitere Motive sind aber auch die Natur, die Heimat, das Menschsein sowie persönliche Erinnerungen, die Riepe in seinen Werken verarbeitet hat, wie zum Beispiel handschriftliche Erinnerungen zum „Tod der Mutter“.
In Fachkreisen und Rezensionen erhielten Riepes Veröffentlichungen Anerkennung. Vor allem in der Sonettkunst waren seine Werke hoch angesehen. Seine älteren Brüder Heinrich und Bernhard Riepe erreichten als plattdeutscher Schriftsteller bzw. Kunstmaler ebenfalls im Osnabrücker Raum Bekanntheit.

Bestandsgeschichte

Die Unterlagen wurden dem Niedersächsischen Landesarchiv, Abteilung Osnabrück im Juli 2020 von Dieter Scheer als Schenkung überlassen.

Enthält

Der Bestand enthält vor allem Gedichte und Gedichtentwürfe von Riepe. Zu erwähnen sind unter anderen die Entwürfe zu den Gedichtbänden „Das Gedenken“, „Die kleinen Gedichte“, „Geburt des Bildes“, „Westfälische Meister aus Osnabrück“ und „Hellas, Spiel einer Phantasie“.
Besonders erwähnenswert sind aber auch seine Entwürfe und Texte zu „Eine kleine wissenschaftliche Beigabe“ und seine Arbeiten zur Geschichte der Universität Osnabrück.
Daneben enthält der Bestand wenige Persönliche Unterlagen von Riepe.
Seit Riepes Tod ist von seinen Werken nichts mehr veröffentlicht worden, obwohl im Nachlass viele Gedichtreihen enthalten sind, die in den siebziger Jahren entstanden sind. Der Nachlass enthält deshalb auch unveröffentlichte Werke.

Siehe

Korrespondierende Archivalien

Im Niedersächsischen Landesarchiv, Abteilung Osnabrück befindet sich unter anderen die Entnazifizierungsakte von Riepe unter der Signatur NLA OS, Rep 980 Nr. 9783. Die Wiedergutmachungsakte von Riepe ist unter der Signatur NLA OS, Rep 430, Akz. 2003/036 Nr. 387 im Archiv zu finden. Des Weiteren gibt es eine Gestapo Kartei zu Riepe unter der Signatur NLA OS, Rep 439 Nr. 34312. Ein Großteil der Veröffentlichungen von Riepe sind außerdem in der Dienstbibliothek des Niedersächsischen Landesarchivs, Abteilung Osnabrück überliefert.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M.

116 Verzeichnungseinheiten; 0,9 lfm