Drucken

NLA HA Hann. 125b

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Musterbleiche Sohlingen bei Uslar

Laufzeit

1843-1910

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Generalia, Bleichmeister, Grundstückssachen, Rechnungswsen, Geschäftsbetrieb, Arbeits- und Lohnverhältnisse, Bauten, Varia
Findmittel: EDV-Findbuch
Umfang: 1,2 lfdm

Bestandsgeschichte


I. Behördengeschichte

Das reichlich vorhandene und ohne Pumpen verteilbare Wasser, günstig gelegene Wiesen und Pottaschesiedereien im Solling führten in der Mitte des 18. Jahrhunderts dazu, dass im Amt Uslar die Lohnbleicherei besonders intensiv betrieben wurde. Aus einem Amtsbericht von 1786 geht hervor, dass auf den Wiesen oberhalb des Dorfes Sohlingen bei Uslar jedermann Gelegenheit gegeben war, mit dem weichen, d. h. kalkarmen Ahlewasser zu bleichen. Zur Förderung und Verbesserung des Bleichwesens wurden hier 1791 vereidigte Bleichaufseher eingestellt, die auf sachgemäße Methoden achten sollten. Dauernde Klagen über ungenügende Weiße gaben den Anlass, dass die Regierung hier 1829 den Betrieb einer "Königlichen Musterbleiche" einrichtete; in erster Linie, um den privaten Lohnbleichen alle Hilfsmittel des Bleichverfahrens bekannt zu machen. Daraus entwickelte sich ein Betrieb, der 1867 bis 1871 im Jahresdurchschnitt 43 männliche und 7 weibliche Arbeiter beschäftigte. Mit den Jahren trat der eigentliche Zweck der Musterbleiche - nämlich als einer Musteranstalt für kleine Lohnbleichereien - gegenüber der eignen Unternehmenstätigkeit in den Hintergrund. Dank ihrer Leistungsfähigkeit überrundete die Musterbleiche bald die kleineren Betriebe. Schließlich ging sie 1901 durch Kauf in den Besitz des seit 1890 angestellten Bleichmeisters Alwin Schreckenbach über.


II. Literaturhinweise

Wilhelm Woltmann, Zur Statistik der Leinenindustrie und des Leggewesens der Provinz Hannover, 1873, S. 111 ff.

Erich Hornung, Entwicklung der hannoverschen Leinwandindustrie, 1905, S. 132 ff.

Gertrud Witt-Krakow, 100 Jahre Uslar, 1961, S. 218


III. Bestandsgeschichte

Die vorhandenen Akten im Umfang von 4 Fach stammen von der staatlichen Aufsichtsbehörde, dem Amtshauptmann bzw. Landrat von Uslar. Das zeitliche Schwergewicht liegt im letzten Viertel des 19.

Jahrhunderts. Die Verzeichnung erfolgte durch Frau Palow.

Hannover, im Mai 1974
gez. Dr. Manfred Hamann


Der Bestand ist im Rahmen eines größeren Erschließungsprojektes in die archivische EDV-Datenbank unter der Fachsoftware izn-AIDA übertragen worden.

Hannover, im Dezember

2005

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet

Georeferenzierung

Bezeichnung

Sohlingen [Wohnplatz]

Zeit von

1

Zeit bis

1

Objekt_ID

1789

Ebenen_ID

1

Geo_ID

1-1789

Link

Sohlingen [Wohnplatz]