Polizeiorchester
1935-2011
Der vorliegende Bestand ist dem Staatsarchiv Bremen Ende Mai 2012 durch Herrn Heinrich Hammann übergeben worden. Hammann war von 1982 bis 2002 Leiter des Polizeiorchesters Bremen, welches ebenso lange bestand und aus dem ehemaligen Musikcorps der Schutzpolizei Bremen hervorgegangen war. Im Zuge der Sparmaßnahmen wurde das erstmals 1935 gegründete und weit über die Bremer Landesgrenzen hinaus bekannte Musikcorps als Einrichtung der Schutzpolizei 1982 aufgelöst. Allerdings erklärten sich nahezu alle Mitglieder bereit, außerhalb ihrer Dienstzeiten auf freizeitlicher Basis mit Umbenennung zum Polizeiorchester Bremen weiter zu musizieren. Neben öffentlichen Auftritten und Konzerten in Bremen und Umgebung lag der Schwerpunkt der musikalischen Aktivitäten im sozialen Bereich, beispielsweise spielte das Orchester in Tagesstätten oder Seniorenheimen und arbeitete mit dem Senator für Soziales besonders mit dem Schwerpunkt Altenhilfe zusammen. Im Jahre 2002 musste das Polizeiorchester jedoch nach dem Tod bzw. andersbedingten Ausscheiden mehrerer Mitglieder wegen Mangels an neuen Bewerbern aufgelöst werden. Die letzten Eigentumsgegenstände wurden 2010 verkauft.
Bei dem Bestand handelt es sich um einen Orchesternachlass, der sowohl die organisatorischen Unterlagen des Polizeiorchesters als auch die seiner Vorgängerorganisation beinhaltet. Darunter findet sich neben Verwaltungsschriftgut wie Dienstanweisungen, Mitgliederlisten, Terminkalender oder Abrechnungen auch eine umfangreiche Chronik, die anhand von Zeitungsausschnitten, Veranstaltungsprogrammen und Fotos die erfolgten Musikeinsätze dokumentiert. Darüber hinaus sind mehrere Notenhefte mit Eigenkompositionen, wie etwa der "Parademarsch für die Deutsche Polizei", vorhanden sowie zwei Schallplatten des Musikcorps und ein allgemeines Lexikon über Polizeimusik. Insgesamt betrachtet sind die Unterlagen - abgesehen von lediglich einer Akte bezüglich der Aufstellung des Musikcorps mit Inhalten von 1935 bis Anfang der 50er Jahre - zeitlich und inhaltlich ausgeglichen, sodass neben der sehr umfangreich gestalteten Chronik keine Schwerpunkte im Zeitraum der späten 50er Jahre bis 2002 ersichtlich sind. Eine Art Nachtrag liefern die Verkaufsdokumente von 2010.
Die Unterlagen wurden dem Staatsarchiv Bremen in gutem Ordnungs- und Erhaltungszustand übergeben. Die ursprüngliche Ordnung der Akten sowie deren Titel und Inhaltsverweise wurden daher weitgehend beibehalten und in das Findmittel übernommen.
Gründung und Organisation - Chroniken - Korrespondenz - Rechnungen - Noten und Schallplatten
0,8
Link: https://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=b16907