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StAB 7.201

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Plate, Mathilde

Laufzeit

1831-1963

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners

Die Pädagogin Mathilde Plate wurde am 5. 7. 1878 in Bremen Walle als erste Tochter des Lehrers und späteren Schulvorstehers Friedrich Plate (1854-1944) und seiner Frau Sophie, geb. Steinberg (1853-1938), geboren. 1913 zog die Familie in die Chemnitzer Str. 15, wo Mathilde Plate bis zu ihrem Tode am 24. 1. 1963 wohnte; in fußläufiger Nähe zu ihrer Jahrzehnte langen Wirkungsstätte, dem Gymnasium an der Kleinen Helle. Da ihr Lebenslauf in mehreren Publikationen veröffentlicht ist, sollen hier nur Eckdaten aufgeführt werden.

1885-1889 Volksschule in Walle
1889-1893 Höhere Mädchenschule von A. Kippenberg
bis 1897 Lehrerinnenseminar bei A. Kippenberg
1898-1898 Lehrerin an der Mädchenschule A. H. Dreyer
1902-1905 Sprachstudien in Paris
1905-1908 Studium der Geschichte und Deutsch in Freiburg und Göttingen
1908 Examen in Göttingen
ab 1906 Kippenbergsche Schulen
1916 Studienrätin des Städtischen Lyzeums
1919-1949 Direktorin der ersten staatlichen Höheren Mädchenschule, später Gymnasium an der Kleinen Helle
1919 Abgeordnete der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) in der Bremischen Bürgerschaft
1920-1934 Mitglied des Bremischen Evangelischen Kirchentags
ab 1926 zweite Vorsitzende des Deutschen Frauenbundes für alkoholfreie Kultur
1949 CDU-Kandidatin für den Ersten Deutschen Bundestag
ab 1953 im Kirchenvorstand der Waller Gemeinde

Mathilde Plate war Pädagogin aus Berufung. Sie prägte ganz maßgeblich das Profil ihrer Schule und lebte im Gedächtnis vieler ehemaliger Schülerinnen, Kollegen und Kolleginnen lange fort. Im hier vorliegenden Nachlass befinden sich nur wenige private Unterlagen von Mathilde Plate. Man könnte bei der umfangreichen caritativen, christlichen und politischen Tätigkeit mehr Quellenmaterial erwarten, doch scheint dieses vernichtet oder hat (bisher) nicht den Weg ins Staatsarchiv Bremen gefunden.

Bestandsgeschichte

Wann der Nachlass von Mathilde Plate ins Staatsarchiv Bremen gekommen ist, ließ sich leider nicht mehr feststellen. Der hier unter Bestandsnummer 7,150 verwahrte Nachlass des Oberbaudirektors Ludwig Plate, dem Bruder von Mathilde Plate, kam bereits 1983 ins Staatsarchiv und blieb weitgehend unbearbeitet. Er wurde seinerzeit von dem Sohn Volker übergeben. Dessen Bruder Helmut Plate hat im Jahre 1991 die Magisterarbeit seiner Tante Mathilde dem Staatsarchiv überlassen, die er im Jahre 1963 in einer alten Familientruhe gefunden hatte. Ob er bereits zu diesem Zeitpunkt, 1991, früher oder später den Nachlass Mathilde Plates abgeliefert hat, ist nicht bekannt.
Da eine Monographie über Mathilde Plate geplant ist, ist der Bestand vorsorglich bearbeitet worden. Die Magisterarbeit, die 1997 zunächst in die sogenannten Kleinen Erwerbungen (Bestand 7,500) eingearbeitet worden war, wurde nun als Nr. 16 in diesen Bestand aufgenommen. Die eindeutig dem Bestand 7,150 zugehörenden Teile wurden diesem hinzugefügt, dagegen die älteren Papiere in den vorliegenden Bestand aufgenommen, Das nun vorliegende Material bezieht sich nur etwa zur Hälfte direkt auf Mathilde Plate. Es rechtfertigt dennoch einen eigenen Bestand.
Bremen, März 1998
Dorothea Breitenfeldt

Enthält

Materialien der Vorfahren - Ausbildung und Lehramt - Lebensläufe von Schülerinnen der Abiturjahrgänge 1922-1947 - Persönliche Papiere, u.a. Schriftwechsel mit Walter Flex (1887-1917)

Literatur

Hannelore Cyrus, "Fürstin" Mathilde Plate. Ein (un)gewöhnliches Frauenleben vom deutschen Kaiserreich bis zur Bundesrepublik Deutschland, Bremen 2000.
Meyer-Braun, Renate (Hrsg.), Frauen ins Parlarment! Bremen 1991, S. 169-191
Cyrus, Hannelore, Bremer Frauen von A-Z, Bremen, 1991, S. 244-248

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M.

0,3