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NLA HA Hann. 100 Northeim

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Staatshochbauamt Northeim vor 1945

Laufzeit

1734-1964

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners

Vorbemerkung: Zur allgemeinen Geschichte der Staatshochbauämter und ihren Vorgängereinrichtungen sowie ihren Aufgaben siehe das Gruppenvorwort zum Tektonikpunkt "Staatshochbauämter".

Der Bereich Northeim war zunächst Teil des Landbaudistrikts Göttingen-Grubenhagen, bis dieser 1824 in einen oberen (Northeim) und einen unteren (Münden, ab 1830 Göttingen) Bezirk getrennt wurde. Zu ersterem gehörten die Ämter Brunstein, Katlenburg, Duderstadt, Elbingerode, Erichsburg-Hunnesrück, Gieboldehausen-Lindau, Herzberg, Moringen-Hardegsen, Osterode, Rotenkirchen, Salzderhelden, Scharzfels und Westerhof. Im Zuge der ersten Reform der Bauverwaltung im Königreich Hannover (Aufteilung der bisher 12 auf 16 Landbaudistrikte) 1844 wurde der obere Bezirk in den Landbaudistrikt Northeim umgewandelt, dessen Amtsbezirk die Städte Duderstadt, Einbeck, Northeim und Osterode am Harz, die Ämter Duderstadt, Einbeck, Erichsburg-Hunnesrück, Gieboldehausen, Herzberg, Katlenburg-Lindau, Moringen-Hardegsen, Northeim, Osterode, Scharzfels und Westerhof, das Stiftsamt Northeim, die Stifte Einbeck und Nörten und die Klosterrezeptur Lindau umfasste.

Infolge der zweiten Reform der Bauverwaltung 1857, als die Bezirke der zuletzt 17 Landbaudistrikte auf 23 Landbaudistrikte neu verteilt wurden, wurde der Landbaudistrikt Northeim in die Landbaudistrikte Moringen, Northeim und Osterode geteilt. Der Distrikt Moringen wurde allerdings bereits 1858 wieder mit dem Landbaudistrikt Northeim zusammengeschlossen, der in Landbauinspektion umbenannt wurde. Noch im gleichen Jahr wurde die Verwaltung des Landbauwesens in Distrikte für die ausgeschiedenen Domänen und in Distrikte für sämtliche Bauangelegenheiten unterteilt: Die Landbauinspektion Northeim I war für die sogenannten ausgeschiedenen Gegenstände in den Fürstentümern Göttingen und Grubenhagen zuständig, die Landbauinspektionen Northeim II dagegen für die Städte Einbeck und Northeim, die Ämter Einbeck, Northeim und Uslar (sowie zunächst auch die Ämter Adelebsen, Erichsburg, Moringen und Nörten), das Stiftsamt Northeim und die Einbecker Stifte.

Im Zuge der Neugliederung der Bauverwaltung 1863 wurden die bisherigen Landbauinspektionen Nordheim II, Osterode und Göttingen zur Landbauinspektion Göttingen zusammengeführt, die in drei Distrikte mit unterschiedlichen Aufgaben gegliedert wurde. Die Landbauinspektion Northeim I wurde in Landbauinspektion Northeim umbenannt. Mit der Angleichung der hannoverschen an die preußische Bauverwaltung nach der Annexion des Königreichs Hannover durch Preußen (1866) wurden die Distrikte der Land-, Wege- und Wasserbauinspektionen im Bereich Göttingen und Northeim zusammengelegt und zum 1. April 1871 auf die Kreisbauinspektionen Einbeck, Herzberg, Göttingen und Northeim verteilt. Die Kreisbauinspektion Northeim war ausschließlich für Landbausachen in den Städten Moringen, Northeim und Osterode am Harz sowie in den Ämtern Northeim und Osterode zuständig, während die Wege- und Wasserbausachen von der Kreisbauinspektion Herzberg bearbeitet wurden.

Ab 1883 setzte sich die Bezeichnung "Hochbauinspektion Northeim" durch. 1884 wurde die für die Stadt Einbeck und die Ämter Einbeck und Uslar zuständige Kreisbauinspektion Einbeck aufgelöst und der Hochbauinspektion Northeim angeschlossen, wobei allerdings Einbeck Dienstsitz des Kreisbauinspektors wurde. Als Folge der Kreisreform 1885 umfasste der neue Amtsbezirk der Hochbauinspektion Northeim die Kreise Einbeck, Northeim und Uslar.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Behörde mehrfach umbenannt: 1910 in "Königliches Hochbauamt Northeim", 1922 in "Preußisches Hochbauamt Northeim" und 1933 in "Preußisches Staatshochbauamt Northeim".

Stand: Oktober 2015

Zur weiteren Geschichte des Staatshochbauamts Northeim nach 1945 siehe das Vorwort zum Bestand Nds. 240 Northeim.

Bestandsgeschichte

Die ältesten Akten des Bestandes reichen in die Zeit vor 1800 zurück. Sie sind z.T. bei dem Landesbauverwalter bzw. Landbaumeister Friedrich Wilhelm Böttcher zu Herzberg entstanden, der für die beiden Fürstentümer Göttingen und Grubenhagen sowie für die Grafschaft Hohnstein zuständig war. Die Akten, die aus der westfälischen Zeit stammen, sind beim Distriktsbaumeister bzw. beim Departementbaumeister Böttcher geführt worden. Dieser trat nach 1814 in seine alten Funktionen, die er vor der Fremdherrschaft innegehabt hatte, wieder ein. Der Hannoversche Staatskalender auf das Jahr 1818 bezeichnet Friedrich Wilhelm Böttcher zu Holtensen, Amt Brunstein, als Oberlandbaumeister in den Fürstentümern Göttingen und Grubenhagen, auch der Grafschaft Hohnstein (vgl. Hannoverscher Staatskalender, 1818, S. 29).

Hervorgehoben sei, dass der Bestand auch Wege-, Straßen- und Wasserbausachen enthält, vor allem betraf das aus dem Domanio zu unterhaltende Bauwerke, siehe hierzu auch das Vorwort zum Bestand des Staatshochbauamtes Goslar (Hann. 100 Goslar).

In dem vorliegenden Bestand sind Akten der Landbauinspektionen Northeim I und Northeim II enthalten.

Bei der Neuordnung des Bestandes im Jahre 1980 wurde ein älterer, vor dem Zweiten Weltkrieg an das Staatsarchiv Hannover gelangter Teilbestand mit einer größeren Ablieferung aus dem Jahre 1978 (ca. 5 lfd. Meter) vereinigt (Acc. 48/78). Eine völlige Neuordnung wurde vorgenommen, da ein einheitliches, älteres Ordnungsschema nicht zu erkennen war. Er wurde eine 1. Abteilung "Allgemeines" gebildet, die alles Schriftgut vereinigt, das über einzelne Bauwerke hinaus zusammenfassenden oder übergreifenden Charakter hat. Soweit die einzelnen Abschnitte nach Ämtern untergliedert werden mussten, handelt es sich teils ums die Ämtereinteilung vor 1859, teils nach 1859. Eine 2. Abteilung enthält die Akten über einzelne Gebäude alphabetisch nach Orten.

Jene Akten, die nach 1945 angelegt worden sind, gelangten zum Bestand des Staatshochbauamtes Northeim nach 1945 (Nds. 240 Northeim). Eine größere Anzahl von Mappen mit Karten wurde in die Kartenabteilung eingegliedert.

Stand: 19. August 1980

Im Rahmen eines größeren Erschließungsprojektes ist das maschinenschriftliche Findbuch in die archivische EDV-Datenbank unter der Fachsoftware izn-AIDA übertragen worden. Hierbei ist die alte Gliederung des Bestandes der neuen Gliederung der Gesamtbestandsreihe Hann. 100/Nds. 240 eingepasst worden.

Stand: November 2009

Enthält

u.a. Generalia, Dienststellenverwaltung, Pesonalia, Bau- und Bauunterhaltung für Staats- und Regierungsgebäude, Justizgebäude, Forstgebäude, Kirchen, Pfarrhäuser, Schulen, Domänen, Vorwerke, Mühlen, Militärbauten, Finanzämter, Eisenbahnen, Salinen, Wasserbau, Wege- und Brückenbau, Schloss Erichsburg

Literatur

Siehe Gruppenvorwort

Siehe

Korrespondierende Archivalien

Nds. 240 Northeim

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M.

14,8

Bearbeiter

Dr. Jürgen Asch (1980)

Dr. Christian Helbich (2015)

Benutzung

Das Archivgut kann im Niedersächsischen Landesarchiv Hannover unter Berücksichtigung der Einhaltung von Schutz- und Sperrfristen nach §5 Niedersächsisches Archivgesetz (NArchG) eingesehen werden.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Wegen des Erhaltungszustands ist eine Nutzung des Archivguts nur eingeschränkt möglich.

In den vorliegenden Archivbestand sind bislang folgende Ablieferungen eingegangen:

Nr. 1-853
Acc. 2022/68

Stand: August 2022