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NLA HA Hann. 124

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Weserschifffahrtskommission zu Minden

Laufzeit

1717-1824

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Eingereichte Materialien, Eingaben, Denkschriften; Akten und Protokolle der Kommission und ihrer Ausschüsse
Findmittel: EDV-Findbuch 2006
Umfang: 0,8 lfdm

Bestandsgeschichte

Der nachstehend verzeichnete kleine Bestand stellt das Archiv der am 5. Februar 1821 in Minden zusammengetretenen Weserschifffahrtskommission dar. Diese Kommission wurde von den Weserufer-Staaten Preußen, Hannover, Kurhessen, Braunschweig, Oldenburg, Lippe und Bremen auf Grund der §§ 108-116 der Wiener Kongressakte vom 9. Juni 1815 einberufen, nachdem bereits vorher eine ähnliche, wenngleich größere Kommission zu Dresden über die Regulierung der Elbschifffahrt zusammengetreten war. Zum Präsidenten der Kommission wurde der preußische Regierungsrat Karl Wilhelm Koppe zu Minden gewählt. Hannover entsandte als Bevollmächtigten den Hofrat und Oberzollinspektor zu Stade Johann Friedrich Wilhelm Heiliger, der zugleich auch die Interessen Braunschweigs und Lippes vertrat. Kurhessen beauftragte den Geheimen Regierungsrat Wilhelm Ludwig Schrader, Oldenburg den Regierungsrat Karl Friedrich Ferdinand Suden und Bremen den Senator Dr. Friedrich Wilhelm Heineken. Als Ergebnis der Verhandlungen wurde am 10. September 1823 von allen Bevollmächtigten die Weserschifffahrtsakte unterzeichnet. Die Ratifikationsurkunden wurden am 14. Januar 1824 zu Minden ausgetauscht.

In der Folgezeit tagten gemäß vorhergehender vertraglicher Absprache an verschiedenen Orten Revisionskommissionen. Die erste Revisionskommission verhandelte vom 4. Dezember 1824 bis 21. Dezember 1825 in Bremen, die zweite in Münden und Nenndorf usw. (Nachweise in Hann. 10). Der vorliegende Bestand dokumentiert allerdings diese Revisionsverhandlungen nicht mehr, sondern bricht 1824 ab.

Das Kommissionsarchiv gliedert sich in zwei Teile. Der eine umfasst die der Kommission eingereichten Produkte, zumeist von den Bevollmächtigten beigebrachte Materialien, namentlich Strompolizeiverordnungen, Zolltarife und Abgabenverzeichnisse der einzelnen Staaten. Der zweite Teil umfasst das die Tätigkeit der Kommission selbst

dokumentierende Schriftwerk: die Handakten des Präsidenten Koppe und die Konferenzprotokolle (Protokollführer war der oldenburgische Regierungssekretär, spätere Amtmann Kettler). Im ersten Teil fehlen mehrere Nummern, die hannoversche und braunschweigische Verordnungen pp. enthielten, im zweiten Teil das 57. und letzte Konferenzprotokoll vom 10. September 1823 (vgl. Hann. 92 Nr. 799). Nicht im Bestand vorhanden sind die der Kommission aus Berlin zugesandten Protokolle der Dresdener Elbschifffahrtskommission und die bei ihr eingelieferten Stromkarten. Letztere haben möglicherweise in der Kartenabteilung des Hauptstaatsarchivs ihren Platz gefunden.

Den Bestand hat Dr. Pitz im Jahre 1968 in Hinblick auf die Fertigstellung von Band 2 der Beständeübersicht in offenkundiger Eile verzeichnen lassen. Weder die Ordnung noch die Titelaufnahmen konnten voll befriedigen, ein Rest Akten blieb gänzlich unverzeichnet. Die jetzige Verzeichnung folgt dem in Hann. 92 Nr. 799/2 befindlichen "Verzeichnis der im Kommissionsarchiv niedergelegten Nachrichten, Akten und Karten" und der von ihm ausgegebenen alten Nummerierung. Die hierdurch notwendig gewordenen Signaturänderungen werden in der Konkordanz nachgewiesen.

Pattensen, den 22. Mai 1990
gez. Dr. Chr. Gieschen


Der Bestand ist im Rahmen eines größeren Erschließungsprojektes in die archivische EDV-Datenbank unter der Fachsoftware izn-AIDA übertragen worden.

Hannover, im Januar

2006

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet