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NLA HA Hann. 88 G

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Domänenkammer: Amtsvogteien der Provinz (Großvogtei) Celle

Laufzeit

1661-1870

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners

Die Domänenkammer ist hervorgegangen aus der kurfürstlichen/königlichen Kammer, die sich im Laufe des 17. Jahrhunderts durch die Verselbständigung eines Ausschusses des Geheimen Rates gebildet hatte. 1705 wurden die beiden Kammern der Fürstentümer Calenberg und Lüneburg zur kurfürstlichen Kammer vereinigt. Ab 1720 erstreckte sich deren Zuständigkeit auch auf die Herzogtümer Bremen und Verden.

Im Laufe des 18. Jahrhunderts kam es zu einem Ausbau der Verwaltung. Damit gewann auch die Kammer an zusätzlicher Bedeutung. War sie zunächst allgemein mit den finanziellen Angelegenheiten des Landesherrn befasst, so erweiterten sich nun nach und nach ihre Aufgaben. Diese umschlossen nicht allein die Verwaltung von Amtshaushalten und Vorwerken, sondern auch deren Zubehör und die angeschlossenen Gefälle. So konzentrierte sich bei der Kammer das gesamte Rechnungs- und Bauwesen. Außerdem war sie zuständig für den ganzen Bereich der Landwirtschafts-, Gewerbe-, Feuer-, Gesundheits-, Wege- und sonstigen Polizei, der mit den Domanialangelegenheiten verknüpft war.

Mit der Einrichtung von Landdrosteien (Hann. 80 Hannover, Hann. 80 Hildesheim, Hann. 80 Lüneburg) und dem Kabinettsministerium (Hann. 1, im Zweiten Weltkrieg verbrannt) im Jahr 1823 reduzierte sich die Zuständigkeit der Kammer allein auf die Verwaltung der Domänen. Alle Regierungs- und Polizeisachen, also die innere Verwaltung samt der Bestallung der Lokalbehörden gingen auf die neu eingerichteten Behörden über. Zollsachen kamen zur Oberzolldirektion, Wasserbausachen zur Generaldirektion des Wasserbaus und Bergwerkssachen zum Ministerium (Hann. 19b, Harzdepartement, im Zweiten Weltkrieg verbrannt).

1839 erweiterten sich die Befugnisse der Domänenkammer nochmals, als man die Domanial- und Forstverwaltung den Landdrosteien entzog.

Mit der Ausscheidung des Privatvermögens der Welfen aus dem Staatsvermögen (Ausscheiden der Krondotation) im Jahr 1858 verlor auch die Domänenkammer ihre Existenzberechtigung. Die meisten Domänen gehörten zur Krondotation und wurden künftig vom Ministerium des königlichen Hauses verwaltet. Für die verbliebenen staatlichen Domänen errichtete man eine Domänenabteilung im Ministerium der Finanzen und des Handels.

1866 wurde das Finanzministerium aufgehoben und zu einer Abteilung des Generalgouvernement. Im gleichen Jahr übernahm diese Finanzabteilung auch die Verwaltung der Krondomänen. Damit war die Domänenverwaltung vorläufig wieder vereint. Nach Aufhebung des Generalgouvernements 1867 übernahm die Finanzabteilung der preußischen Ziviladministration die Aufsicht über die Domänenregistratur. Dann folgte von 1867 bis 1868 die Verwaltung der Domänen und Forsten, von 1869 bis 1885 die Finanzdirektion und ab 1885 die einzelnen Regierungen.

Zur Geschichte der einzelnen Ämter:
Amtsvogtei bzw. Amt Beedenbostel
1852 wurde die Amtsvogtei zum Amt Beedenbostel umgewandelt, 1859 das Amt Beedenbostel mit dem Amt Celle vereinigt.

Amtsvogtei bzw. Amt Bergen
Das Amt Bergen wurde 1852 aus der Amtsvogtei Bergen - mit Ausnahme der Vogtei Wietzendorf -, der Amtsvogtei Hermannsburg - außer Dethlingen und Sültingen - und den Gemeinden Ohöfe, Poitzen und Schmarbeck des Amtes Ebstorf gebildet.

Amtsvogtei Bissendorf-Essel
1814 ist die Amtsvogtei Essel mit der Amtsvogtei Bissendorf vereinigt worden. 1852 wurden die Gemeinden der ehemaligen Vogtei Essel dem Amt Ahlden, die der ehemaligen Vogtei Bissendorf dem Amt Burgwedel zugelegt. Die vorhandenen Akten der beiden Amtsvogteien sind bis 1852 hier verzeichnet.

Amtsvogtei bzw. Amt Burgwedel
1852 wurde die Amtsvogtei Burgwedel zum Amt und duch die Vogtei Bissendorf der bisherigen Amtsvogtei Bissendorf-Essel vergrößert.

Burgvogtei bzw. Amt Celle
1852 wurde die Burgvogtei zum Amt Celle umgewandelt. 1859 wurden die Ämter Beedenbostel und Winsen/Aller sowie vom bisherigen Amt Eicklingen die Kirchspiele Nienhagen, Wienhausen und Wathlingen (14 Gemeinden) hinzugelegt. Die Gemeinheitsteilungsakten sind bei diesen Vorämtern verzeichnet.

Amtsvogtei bzw. Amt Eicklingen
Mit der Amtsvogtei Eicklungen wurde 1821 die Propstei Wienhausen vereint. Das 1852 gebildete Amt Eicklingen wurde 1859 aufgelöst; die Kirchspiele Nienhagen, Wienhausen und Wathlingen kamen zum Amt Celle, die übrigen Gemeinden zum Amt Meinersen.

Propstei Wienhausen
Die Propstei Wienhausen ist seit 1821 mit der Amtsvogtei Eicklingen vereint.

Amtsvogtei bzw. Amt Fallingbostel
1835 (vgl. Hannoversche Gesetzsammlung I, 273) wurde der Amtsvogtei Fallingbostel-Soltau das Amt Walsrode beigelegt. 1852 umfasste das Amt Fallingbostel die ehemalige Amtsvogtei - ohne die Vogtei Soltau -, die Stadt Walsrode und die Gerichte Cordingen und Stellichte das Amts Rethem. 1859 kam von dem auflöstem Amt Rethem das Kirchspiel Kirchboitzen hinzu.

Amtsvogtei Hermannsburg
Die Amtsvogtei Hermannsburg ist 1852 aufgehoben und - mit Ausnahme der Ortschaften Dethlingen und Sultingen - dem neuen Amt Bergen zugelegt worden.

Amtsvogtei bzw. Amt Ilten
1852 wurde die Amtsvogtei zum Amt Ilten und 1859 dieses Amt mit dem Amt Burgdorf vereinigt.

Amtsvogtei bzw. Amt Soltau
1756 wurde die Amtsvogtei Soltau den Beamten zu Fallingbostel mitübertragen. 1852 wurde das Amt Soltau aus der Stadt Soltau, aus Teilen der bisherigen Amtsvogteien Fallingbostel, Bergen und Hermannsburg sowie Teilen der Ämter Ebstorf und Winsen/Luhe neu errichtet. 1859 kam das Amt Schneverdingen aus dem Herzogtum Verden hinzu.

Amtsvogtei bzw. Amt Soltau
1756 wurde die Amtsvogtei Soltau den Beamten zu Fallingbostel mitübertragen. 1852 wurde das Amt Soltau aus der Stadt Soltau, aus Teilen der bisherigen Amtsvogteien Fallingbostel, Bergen und Hermannsburg sowie Teilen der Ämter Ebstorf und Winsen/Luhe neu errichtet. 1859 kam das Amt Schneverdingen aus dem Herzogtum Verden hinzu.

Amtsvogtei bzw. Amt Winsen/Aller
1852 wurde die Amtsvogtei zum Amt Winsen/Aller, 1859 dem Amt Celle einverleibt.

Stand: 2006

Bestandsgeschichte

Der Beginn der erhaltenen Kammerregistatur wird mit 1741 bezeichnet. Die weiter zurück reichenden Akten sind bei einem Brand des so genannten Kammerflügels des Leineschlosses vernichtet worden.

Die alte Kammerüberlieferung löste sich im Laufe des 19. Jahrhunderts auf als man einzelne Teile der Registratur zu den entsprechenden Kompetenznachfolgern legte. Sie bestand aus der Generalregistratur (Hann. 76a), der Dienststellenverwaltung und Bestallungssachen innerhalb der Behörde (Hann. 76), den Ämterbestallungen (Hann. 76b), den Kammerrechnungen (Hann. 76c) und den Ämterregistraturen, deren Einteilung sich an den einzelnen Provinzen bzw. Teilfürstentümern orientierte: Hann. 88 A (Calenberg), Hann. 88 B (Hoya-Diepholz), Hann. 88 C (Hildesheim), Hann. 88 D (Göttingen), Hann. 88 E (Grubenhagen), Hann. 88 F (Lüneburg), Hann. G (Celle) und Hann. 88 K (Kommissionsakten).

Bei der Auflösung der Domänenverwaltung 1885 wurde die bis dahin zusammengehaltene Ämterregistratur der Kammer zerrissen. Die Akten gelangten zu einem kleinen Teil an die betreffenden Regierungen, der größere Teil gelangte in das Staatsarchiv. Alle Akten, die wesentlich über 1858 hinaus weitergeführt, jedoch vor 1885 abgeschlossen worden sind, kamen im Rahmen der Neuordnung zum Bestand der Finanzdirektion Hannover (Hann. 79).

Die Spezial-Ämterakten der Provinz Celle (Hann. 88 G) umfassen den Bereich der 12 Amtsvogteien der alten Großvogtei Celle. Allerdings

ist die alte Registratur während des Zweiten Weltkrieges restlos verbrannt. Der nachfolgende Bestand entstand bei der Neuordnung der Abteilung Hann. 80 Lüneburg im Jahr 1950. Die am Schluss befindlichen Forstregister und Kammerrepertorien wurden 1951 angefügt.

Stand: 2006

Enthält

Generalia, Personalia, Kautionen, Jagd-, Forst- u. Mastsachen, Torfmoore, Bauwesen, Deich- u. Wasserbau, Inventarien, Krugnahrungen, Hoken, Handel u. Gewerbe, Dienste, Erbenzins, Zölle u. Wegegelder, Fähren, Mühlen, Fischerei, Immensachen, Pacht, Zehnt, Ziegeleien, Höfesachen, Gemeinheits- u. Forststeilungen, Landgerichtssachen, Prozesse, Haushaltspachtsachen, Schäferei, Vermessung, Grenzsachen, Ratifikationen von Einnahmen u. Ausgaben

Literatur

Meier, Ernst von: Hannoversche Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte. Bd. 2, Leipzig 1899

Findmittel

EDV-Findbuch (2006)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M.

6,6

Bearbeiter

Kirsten Hoffmann (2006)

Georeferenzierung

Bezeichnung

Burgvogtei/ Amt Celle

Zeit von

1815

Zeit bis

1859

Objekt_ID

17

Ebenen_ID

6420

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6420-17

Link

Burgvogtei/ Amt Celle

Georeferenzierung

Bezeichnung

Stadt Celle

Zeit von

1815

Zeit bis

1885

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23

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6520-23

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Stadt Celle

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Bezeichnung

Amt Soltau

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1852

Zeit bis

1859

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Amt Soltau

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Amtsvogtei Bergen

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Zeit bis

1852

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Amtsvogtei Bergen

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Amtsvogtei Bissendorf-Essel

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1815

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1852

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Amtsvogtei Bissendorf-Essel

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Amtsvogtei Burgwedel

Zeit von

1815

Zeit bis

1852

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128

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Amtsvogtei Burgwedel

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Bezeichnung

Amtsvogtei Fallingbostel-Soltau

Zeit von

1835

Zeit bis

1852

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5

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Amtsvogtei Fallingbostel-Soltau

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Bezeichnung

Amtsvogtei Fallingbostel-Soltau

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1835

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4

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Amtsvogtei Fallingbostel-Soltau

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Amtsvogtei Hermannsburg

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1852

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Amtsvogtei Hermannsburg

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Amtsvogtei/ Amt Beedenbostel

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1815

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1859

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Amtsvogtei/ Amt Beedenbostel

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Amtsvogtei/ Amt Eicklingen

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1859

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Amtsvogtei/ Amt Eicklingen

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Amtsvogtei/ Amt Ilten

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1859

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Amtsvogtei/ Amt Ilten

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Amt Bergen

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1885

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Amt Bergen

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Amt Burgwedel

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1885

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Amt Burgwedel

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Amt Fallingbostel

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Amtsvogtei Winsen an der Aller

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1853

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Amtsvogtei Winsen an der Aller

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Amt Winsen an der Aller

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1859

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Amt Winsen an der Aller