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NLA HA Hann. 88 E

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Domänenkammer: Ämter der Provinz Grubenhagen

Laufzeit

1596-1908

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners

Die Domänenkammer ist hervorgegangen aus der kurfürstlichen/ königlichen Kammer, die sich im Laufe des 17 Jahrhunderts durch die Verselbständigung eines Ausschusses des Geheimen Rates gebildet hatte. 1705 wurden die beiden Kammern der Fürstentümer Calenberg und Lüneburg zur kurfürstlichen Kammer vereinigt. Ab 1720 erstreckte sich deren Zuständigkeit auch auf die Herzogtümer Bremen und Verden.

Im Laufe des 18. Jahrhunderts kam es zu einem Ausbau der Verwaltung. Damit gewann auch die Kammer an zusätzlicher Bedeutung. War sie zunächst allgemein mit den finanziellen Angelegenheiten des Landesherrn befasst, so erweiterten sich nun nach und nach ihre Aufgaben. Diese umschlossen nicht allein die Verwaltung von Amtshaushalten und Vorwerken, sondern auch deren Zubehör und die angeschlossenen Gefälle. So konzentrierte sich bei der Kammer das gesamte Rechnungs- und Bauwesen. Außerdem war sie zuständig für den ganzen Bereich der Landwirtschafts-, Gewerbe-, Feuer-, Gesundheits-, Wege- und sonstigen Polizei, der mit den Domanialangelegenheiten verknüpft war.

Mit der Einrichtung von Landdrosteien (Hann. 80 Hann./ Hild./ Lüneburg) und dem Kabinettsministerium (Hann. 1, leider verbrannt) im Jahr 1823 reduzierte sich die Zuständigkeit der Kammer allein auf die Verwaltung der Domänen. Alle Regierungs- und Polizeisachen, also die innere Verwaltung samt der Bestallung der Lokalbehörden gingen auf die neu eingerichteten Behörden über. Zollsachen kamen zur Oberzolldirektion, Wasserbausachen zur Generaldirektion des Wasserbaus und Bergwerkssachen zum Ministerium (Hann. 19b, Harzdepartement, leider verbrannt).

1839 erweiterten sich die Befugnisse der Domänenkammer nochmals, als man die Domanial- und Forstverwaltung den Landdrosteien entzog.

Mit der Ausscheidung des Privatvermögens der Welfen aus dem Staatsvermögen (Ausscheiden der Krondotation) im Jahr 1858 verlor auch die Domänenkammer ihre Existenzberechtigung. Die meisten Domänen gehörten zur Krondotation und wurden künftig vom Ministerium des königlichen Hauses verwaltet. Für die verbliebenen staatlichen Domänen errichtete man eine Domänenabteilung im Ministerium der Finanzen und des Handels.

1866 wurde das Finanzministerium aufgehoben und zu einer Abteilung des preußischen Generalgouvernement. Im gleichen Jahr übernahm diese Finanzabteilung auch die Verwaltung der Krondomänen. Damit war die Domänenverwaltung vorläufig wieder vereint. Nach Aufhebung des Generalgouvernements 1867 übernahm die Finanzabteilung der preußischen Ziviladministration die Aufsicht über die Domänenregistratur. Dann folgte von 1867 bis 1868 die Verwaltung der Domänen und Forsten, von 1869 bis 1885 die Finanzdirektion und ab 1885 die einzelnen Regierungen.

Bestandsgeschichte

Der Beginn der erhaltenen Kammerregistatur wird mit 1741 bezeichnet. Die weiter zurück reichenden Akten sind bei einem Brand des so genannten Kammerflügels des Leineschlosses vernichtet worden.

Die alte Kammerüberlieferung löste sich im Laufe des 19. Jahrhunderts auf als man einzelne Teile der Registratur zu den entsprechenden Kompetenznachfolgern legte. Sie bestand aus der Generalregistratur (Hann. 76a), der Dienststellenverwaltung und Bestallungssachen innerhalb der Behörde (Hann. 76), den Ämterbestallungen (Hann. 76b), den Kammerrechnungen (Hann. 76c) und den Ämterregistraturen, deren Einteilung sich an den einzelnen Provinzen bzw. Teilfürstentümern orientierte: Hann. 88 A (Calenberg), Hann. 88 B (Hoya-Diepholz), Hann. 88 C (Hildesheim), Hann. 88 D (Göttingen), Hann. 88 E (Grubenhagen), Hann. 88 F (Lüneburg), Hann. 88 G (Celle) und Hann. 88 K (Kommissionsakten).

Bei der Auflösung der Domänenverwaltung 1885 wurde die bis dahin zusammengehaltene Ämterregistratur der Kammer zerrissen. Die Akten gelangten zu einem kleinen Teil an die betreffenden Regierungen, der größere Teil gelangte in das Staatsarchiv. Von den letzteren sind die Abteilungen Hildesheim, Göttingen, Grubenhagen, Lüneburg und Celle im Zweiten Weltkrieg verbrannt.

Bei der Neuaufstellung der Regierungsregistraturen (Hann. 80) im Jahr 1950 legte man die Akten der ehemaligen Domänenkammer in die alten Bestände zurück. Die ursprüngliche Kammerregistratureinteilung wurde dabei beibehalten.

Alle Akten, die wesentlich über 1858 hinaus weitergeführt, jedoch vor 1885 abgeschlossen worden sind, kamen im Rahmen der Neuordnung zum Bestand der Finanzdirektion Hannover (Hann. 79).

Die Spezial-Ämterakten des Fürstentums Grubenhagen (Hann. 88 E) sind während des Zweiten Weltkrieges restlos verbrannt. Der nachfolgende Bestand entstand bei der Neuordnung der Abteilung Hann. 80 Hildesheim im Jahr 1950.

Einige wenige Akten reichen über das Jahr 1741 zurück. Es handelt sich dabei um Lehensakten, die ursprünglich zum königlichen Kabinettsdepartement gehörten. Der eigentliche Hauptbestand Hann. 4 (Allodifikations- und Lehensakten) ist im Zweiten Weltkrieg verbrannt. Daher sind sie in dem vorliegenden Bestand belassen worden.

Die Existenz dieser Lehensakten erklärt sich dadurch, dass sie durch verschiedene Behörden gelaufen und endlich über Lehensablösungskommissionen als Rentensachen bei der Domänenkammer gelandet sind.

Zur Ordnung im vorliegenden Bestand ist anzumerken, dass wegen der in der Regel nur kleinen Aktengruppen auf eine Differenzierung über die Zuordnung zu den einzelnen Ämtern hinaus verzichtet wurde. Einzige Ausnahme bilden die Akten des Amtes Harburg. Hier ist wegen der Menge eine Gliederung vorgenommen worden.

Stand: 2006

Enthält

Generalia, Personalia, Kautionen, Jagd-, Forst- u. Mastsachen, Torfmoore, Bauwesen, Deich- u. Wasserbau, Inventarien, Krugnahrungen, Hoken, Handel u. Gewerbe, Dienste, Erbenzins, Zölle u. Wegegelder, Fähren, Mühlen, Fischerei, Immensachen, Pacht, Zehnt, Ziegeleien, Höfesachen, Gemeinheits- u. Forststeilungen, Landgerichtssachen, Prozesse, Haushaltspachtsachen, Schäferei, Vermessung, Grenzsachen, Ratifikationen von Einnahmen u. Ausgaben

Literatur

Meier, Ernst von: Hannoversche Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte. Bd. 2, Leipzig 1899

Findmittel

EDV-Findbuch (2006)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M.

7,3

Bearbeiter

Kirsten Hoffmann (2006)

Georeferenzierung

Bezeichnung

Stadt Duderstadt

Zeit von

1815

Zeit bis

1885

Objekt_ID

14

Ebenen_ID

6520

Geo_ID

6520-14

Link

Stadt Duderstadt

Georeferenzierung

Bezeichnung

Stadt Einbeck

Zeit von

1815

Zeit bis

1885

Objekt_ID

16

Ebenen_ID

6520

Geo_ID

6520-16

Link

Stadt Einbeck

Georeferenzierung

Bezeichnung

Amt Rotenkirchen

Zeit von

1815

Zeit bis

1826

Objekt_ID

31

Ebenen_ID

7420

Geo_ID

7420-31

Link

Amt Rotenkirchen

Georeferenzierung

Bezeichnung

Amt Salzderhelden

Zeit von

1815

Zeit bis

1826

Objekt_ID

30

Ebenen_ID

7420

Geo_ID

7420-30

Link

Amt Salzderhelden

Georeferenzierung

Bezeichnung

Amt Salzderhelden Teil Hollenstedt

Zeit von

1815

Zeit bis

1826

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27

Ebenen_ID

7420

Geo_ID

7420-27

Link

Amt Salzderhelden Teil Hollenstedt

Georeferenzierung

Bezeichnung

Amt und Stadt Osterode

Zeit von

1832

Zeit bis

1859

Objekt_ID

4

Ebenen_ID

6920

Geo_ID

6920-4

Link

Amt und Stadt Osterode

Georeferenzierung

Bezeichnung

Amt und Stadt Osterode

Zeit von

1815

Zeit bis

1832

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14

Ebenen_ID

7120

Geo_ID

7120-14

Link

Amt und Stadt Osterode

Georeferenzierung

Bezeichnung

Amt (Catlenburg-)Lindau

Zeit von

1832

Zeit bis

1859

Objekt_ID

3

Ebenen_ID

6920

Geo_ID

6920-3

Link

Amt (Catlenburg-)Lindau

Georeferenzierung

Bezeichnung

Amt Catlenburg

Zeit von

1815

Zeit bis

1832

Objekt_ID

10

Ebenen_ID

7120

Geo_ID

7120-10

Link

Amt Catlenburg

Georeferenzierung

Bezeichnung

Amt Duderstadt

Zeit von

1815

Zeit bis

1852

Objekt_ID

73

Ebenen_ID

6020

Geo_ID

6020-73

Link

Amt Duderstadt

Georeferenzierung

Bezeichnung

Amt Duderstadt

Zeit von

1852

Zeit bis

1859

Objekt_ID

60

Ebenen_ID

6120

Geo_ID

6120-60

Link

Amt Duderstadt

Georeferenzierung

Bezeichnung

Amt Einbeck

Zeit von

1852

Zeit bis

1859

Objekt_ID

61

Ebenen_ID

6120

Geo_ID

6120-61

Link

Amt Einbeck

Georeferenzierung

Bezeichnung

Amt Einbeck

Zeit von

1859

Zeit bis

1885

Objekt_ID

33

Ebenen_ID

6320

Geo_ID

6320-33

Link

Amt Einbeck

Georeferenzierung

Bezeichnung

Amt Einbeck

Zeit von

1840

Zeit bis

1852

Objekt_ID

7

Ebenen_ID

8120

Geo_ID

8120-7

Link

Amt Einbeck

Georeferenzierung

Bezeichnung

Amt Elbingerode

Zeit von

1815

Zeit bis

1885

Objekt_ID

15

Ebenen_ID

6520

Geo_ID

6520-15

Link

Amt Elbingerode

Georeferenzierung

Bezeichnung

Amt Gieboldehausen

Zeit von

1815

Zeit bis

1859

Objekt_ID

7

Ebenen_ID

6420

Geo_ID

6420-7

Link

Amt Gieboldehausen

Georeferenzierung

Bezeichnung

Amt Grubenhagen

Zeit von

1826

Zeit bis

1840

Objekt_ID

5

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8220

Geo_ID

8220-5

Link

Amt Grubenhagen

Georeferenzierung

Bezeichnung

Amt Herzberg

Zeit von

1859

Zeit bis

1885

Objekt_ID

32

Ebenen_ID

6320

Geo_ID

6320-32

Link

Amt Herzberg

Georeferenzierung

Bezeichnung

Amt Herzberg

Zeit von

1815

Zeit bis

1859

Objekt_ID

8

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6420

Geo_ID

6420-8

Link

Amt Herzberg

Georeferenzierung

Bezeichnung

Amt Lindau

Zeit von

1815

Zeit bis

1832

Objekt_ID

11

Ebenen_ID

7120

Geo_ID

7120-11

Link

Amt Lindau

Georeferenzierung

Bezeichnung

Amt Scharzfels

Zeit von

1815

Zeit bis

1859

Objekt_ID

9

Ebenen_ID

6420

Geo_ID

6420-9

Link

Amt Scharzfels