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NLA HA BaCl Hann. 84e Rodenberg

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Saline Rodenberg (BaCl)

Laufzeit

1855-1872

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners

"Das Justizamt Rodenberg umschließt die ganze nördliche Hälfte des hessischen Antheils der Grafschaft Schaumburg .... und ist aus dem alten Amte Rodenberg und der hessischen
Hälfte des Amtes Sachsenhagen ... zusammen gesetzt. Es enthält 2 Städte, 38 Dörfer und 6 Höfe ...
Rodenberg, Stadt und Amtsort, liegt 5 ½ Stunden von Rinteln, in dem .... Thale der Kaspaue, da wo sich diese in die große Ebene ergießt. ... Schloß und Stadt zählen nicht mehr als 77 H. Rodenberg besitzt mit allen seinen Zubehörungen 239 H. und 1987 E., und eine Gemarkung von 5224 Aecker, und hat 3 Märkte, 1 Essig= und 1 Tabaksfabrik, 1 Ziegelbrennerei und einige Lohgerbereien."
Die Saline von Rodenberg lag bei "Sooldorf, Dorf, 1 St. südwestlich von Rodenberg, mit 34 H. und 401 E. Uralte Salzquellen gaben dem Orte seinen Namen. Bei der Theilung der Grafschaft wurde der Reinertrag derselben auf jährlich 200 Thlr. angeschlagen, als aber später der Preis des Boysalzes stieg, welches man von dem Brunnen bezog, wollte das Werk die Kosten nicht mehr decken und es wurde deshalb für 70 Thlr. verpachtet. So blieb es bis 1737. In denselbem Jahr legte man, wegen des beschränkten Raumes in Sooldorf, eine zweite Siederei auf der ¾ St. entfernten Masch (1/4 St.
südwestlich von Rodenberg) an, errichtete dort Gradirhäuser, grub die Quellen tiefer und leitete die übrige Solle vom Dorfe nach der Masch. Man hob dadurch die Ausbeute binnen wenigen Jahren bis zu 12,000 Thlr. Jetzt besteht nur noch eine Siederei auf der Masch, und Sooldorf hat nichts als die
beiden über 500' tiefen Bohrlöcher. Die Soole, welche 5 -9 Prozent hält, wird in 4 Pfannen versotten. Die jährliche Produktion beträgt 28-30,000 Zentner, der Reinertrag aber nahe an 12,000 Thlr. Die Zahl der Arbeiter ist 20. Die Salzquelle wird zugleich zu einem Soolbade benutzt, welches nahe bei Rodenberg liegt und zu den Badeanstalten von Nenndorf gehört."
"Eine herrliche Allee führt von Nenndorf nach einer ½ St. zu dem dicht bei Rodenberg gegen N.=O. liegenden Mineralbrunnen und einem Soolbade. Der Brunnen ist schon seit 1738 zum Baden und Trinken benutzt, aber schwach, das Bad hingegen erst seit 1814 angelegt. Es besteht dasselbe aus einem 106' langen Badehause, das von den freundlichsten Anlagen umgeben ist. Die Salzsoole wird mittelst Röhren von der ¾ St. entfernten Saline auf der Masch herüber geleitet." [Landau 1842:359 - 362] 1873 wurde die vom Königlichen Salzamt zu Rodenberg gepachtete, bis dahin von Minden verwaltet, an die Domänialverwaltung zu Kassel für die Königliche Regierung in Kassel zurückgegeben. [Hann. 84 e Saline Rodenberg Nr. 31, Nr. 33]

Bestandsgeschichte

Die Laufzeit des Bestandes erstreckt sich von 1855 - 1872 mit einem Umfang von 0,9 lfm und 58 Datensätze. Der Bestand ist im Zuge der Betriebsüberwachung vom damaligen Oberbergamt Clausthal verwaltet worden, nachdem Preußen 1867 Kurhannover und Kurhessen besiegt hatte. Aufgrund der damaligen Aufbewahrungsfristen setzt der Bestand vornehmlich 1860 mit Rechnungsbüchern und Knappschaftsakten ein, ein Standinventar von 1855 ist vorhanden.
Der Bestand ist in Varia, Knappschaftsangelegenheiten und Salinenangelegenheiten gegliedert. Die
Salinenangelegenheiten enthalten die Buchführung wie Rechnungsführung und Magazinierung.

Enthält

Unterlagen betr. knappschaftliche Angelegenheiten, Rechnungsangelegenheiten, Produkte und Materialien, Inventare

Findmittel

EDV-Findbuch

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M.

0,9

Bearbeiter

Helga Brand, 2004

Benutzung

Der Bestand lagert in der Außenstelle Clausthal (Bergarchiv) des Niedersächsischen Landesarchivs. Das Archivgut kann nur dort (An der Marktkirche 9, 38678 Clausthal-Zellerfeld, Standort LBEG) unter Berücksichtigung der entsprechendenen Schutz- und Sperrfristen nach §5 Niedersächsisches Archivgesetz (NArchG) eingesehen werden.