Amt Lüne
1342-1967
Das Amt Lüne, unterteilt in die Hausvogtei und die Vogtei Barendorf, ist in seinem Kern hervorgegangen aus dem nach der Reformation säkularisierten Besitz der Propstei des Klosters Lüne. Zur Ausbildung fester Amtsgrenzen kam es erst durch die Aufhebung der Kommunion mit den Nachbarämtern in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, vor allem durch die Auflösung der dem Amt Winsen/Luhe unterstellten Vogtei Bienenbüttel. Größeren Zuwachs erhielt das Amt bei der Amtsreform von 1852, als ihm Teile des aufgehobenen Amts Scharnebeck, die bisher zum Amt Winsen/Luhe gehörende Vogtei Bardowick und zwei Dörfer des Amts Medingen zugeschlagen wurden. Die Reform von 1859 brachte dann nochmals eine Vergrößerung mit dem gesamten Amt Artlenburg (einschließlich der 1852 an dieses gefallenen Teile des Amts Scharnebeck-Bütlingen und des ehemaligen Patrimonialgerichts Obermarschacht) und dem Kirchspiel Amelinghausen, das seit 1852 zum Amt Salzhausen, vorher zum Amt Winsen/Luhe gehört hatte. 1862 wurde der Amtssitz in die Stadt Lüneburg verlegt; seitdem war die offizielle Bezeichnung "Amt Lüneburg". In dem 1859 gewonnenen Umfang wurde das Amt 1885 zum Landkreis Lüneburg, dem 1932 der Landkreis Bleckede einverleibt wurde.
Auf Grund dieses Zusammenwachsens aus mehreren älteren Verwaltungseinheiten war die Registratur des Amtes 1859 unübersichtlich geworden und bedurfte einer Neuordnung. Man nahm sich dabei den Registraturplan des Amts Hannover zum Vorbild, der nur leicht abgewandelt wurde. In die daraus sich ergebenden Sachgruppen wurden die vorhandenen Akten ohne Rücksicht auf ihre unterschiedliche Provenienz eingereiht, und zwar rein chronologisch nach dem Beginn der Laufzeit, auch wenn dadurch zusammengehörige Bände getrennt wurden. Die sachliche Zuordnung ist nicht immer befriedigend; so wurden z.B. die Akten über die älteren Go- und Holzgerichte unter "Polizeistrafsachen" (Abt. VIII J) eingereiht. Im ganzen wird der Aktenbestand durch die Neuordnung von 1862 jedoch zureichend systematisch erschlossen, so dass die Gliederung bei der jetzt erfolgten Neuverzeichnung beibehalten werden konnte. Diese war erheblich erschwert, weil der Bestand zu den durch das Leinehochwasser von 1946 am meisten in Mitleidenschaft gezogenen gehört. Zahlreiche Bände sind durch Schmutz und Moderschäden so verdorben, dass sie ohne vorhergehende Restaurierung unbenutzbar sind. Vor allem waren die Aktendeckel zu einem großen Teil zerstört, so dass die Titel neu gebildet werden mussten. Da viele Akten nicht durchblättert werden konnten, weil die Schäden sonst noch vergrößert worden wären, waren die Formulierung treffender Titel und die Feststellung der Laufzeiten nicht immer einfach; dabei unterlaufene Irrtümer werden nach einer Restaurierung zu korrigieren sein. Auf die Ermittlung einliegender Karten und Urkundenabschriften wurde von vornherein verzichtet.
Nur für die Abt. V (Dominialsachen) lag ein Behördenfindbuch vor (jetzt als Nr. 42 im Bestand), das kurrent gemacht wurde; für alle anderen Abteilungen erfolgte eine Neuaufnahme der Titel.
Die Masse der Akten kam zwischen den Weltkriegen in das Hauptstaatsarchiv, die Akten über Gemeinheitsteilungen und Verkoppelungen (Abt. VIII B 3) dagegen erst im Januar 1975 mit einer Ablieferung des Katasteramts Lüneburg (Akz. 17/75). Etwa 20 Fach ältere Akten, meist Domanialrechnungssachen, die vom Registraturschema von 1862 nicht mit erfasst waren, mussten nachträglich in den Bestand eingeschoben werden. Etwa 6 Fach Akten, deren Laufzeit erst nach 1885 einsetzt, wurden zum Bestand Hann. 174 Lüneburg (Landkreis Lüneburg) gelegt.
Teile der Akten der Ämter Lüne, Scharnebeck, Bütlingen und Artlenburg werden noch beim Landkreis Lüneburg verwahrt; eine Übersicht darüber gibt das Findbuch F.A. 181. Ergänzendes Material bieten vor allem die Bestände:
Celle Br. 61
Celle Br. 61a
Hann. 76 b
Hann. 88 F
Hann. 80 Lüneburg
Die Inhaltsübersicht führt anhand des Registraturplans für das Amt Hannover auch diejenigen Sachgruppen auf, aus denen keine Akten erhalten sind. Sie sind durch Einklammern kenntlich gemacht.
Hannover, Februar 1976
gez. Dr. Brosius
Der Bestand ist im Rahmen eines größeren Erschließungsprojektes in die archivische EDV-Datenbank unter der Fachsoftware izn-AIDA übertragen worden.
Hannover, im Juli 2013
Generalia, Statistik, Hoheitssachen, Grenzsachen, Militärsachen, Steuern, Abgaben und Dienste, Domänensachen, Höfesachen, Forstsachen, Ablösungssachen, Polizeisachen, Gemeindesachen, Gewerbesachen, Deich- und Wasserbausachen, Strafsachen, Teilung und Verkoppelung, Kirche und Schule
EDV-Findbuch 2013
41,7
In diesem Archivbestand sind die Nr. 871 bis Nr. 954 nicht belegt.
Wegen Pilzbefall, Verunreinigung und Beschädigungen kann es teilweise zu Benutzungsbeschränkungen kommen.
Einige Archivalien werden nur noch als Mikrofiche zur Benutzung vorgelegt.
Amt Ebstorf
1852
1859
69
6120
6120-69
Amt Lüne
1815
1852
115
6020
6020-115
Amt Lüne
1852
1859
79
6120
6120-79
Amt Lüne Teil Breetze
1815
1852
116
6020
6020-116
Amt Lüneburg
1859
1885
42
6320
6320-42
Amt Salzhausen
1852
1859
80
6120
Amt Scharnebeck nebst Bütlingen westlicher Teil
1815
1852
119
6020
6020-119
Amt Scharnebeck nebst Bütlingen westlicher Teil
Amt Winsen an der Luhe Teil Ochtmissen
1815
1852
125
6020
6020-125
Amt Winsen an der Luhe Teil Ochtmissen
Amt Artlenburg
1815
1852
77
6020
6020-77
Amt Artlenburg
1852
1859
64
6120
6120-64
Gericht Obermarschacht
1815
1852
78
6020
6020-78
Link: http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=b1295