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NLA HA Hann. 74 Burgdorf

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Amt Burgdorf

Laufzeit

1259-1930

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners

In dem 1852 und 1859 vergrößerten Amt Burgdorf sind folgende ältere Verwaltungseinheiten aufgegangen: das ursprüngliche Amt Burgdorf, ein Teil des Amtes Meinersen (Vogtei Uetze) sowie das Amt Ilten. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der größere und ältere Teil der Akten der Amtsvogtei bzw. des Amtes Ilten gesondert aufgestellt und durch ein eigenes Findbuch erschlossen wurde. Zum Iltener Raum sind also beide Bestände, Hann. 74 Burgdorf-Ilten und Hann. 74 Burgdorf, heranzuziehen.

Das alte Amt Burgdorf geht auf eine bischöflich-hildesheimische Burg zurück, die zwischen 1260 und 1279 entstanden ist. Das Kerngebiet entsprach einem Gogericht. Nach einer Fehde von 1420/21 gelangte Burgdorf an die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg, die hier eine Feste als Mittelpunkt eines bescheidenen Amtes ausbauten. Der Sprengel blieb über die Zeit ungewöhnlich konstant. Lediglich das Kirchspiel Horst wurde 1814 der Amtsvogtei Burgwedel zugeschlagen. Erst bei der Trennung von Verwaltung und Justiz 1852 kam der westlich der Fuhse gelegene Teil des Amtes Meinersen, die Vogtei Uetze, hinzu. 1859 wurde das Amt Burgdorf nochmals durch das aufgehobene Amt Ilten erweitert.

Das Amt Burgdorf, wie es von 1859 bis 1885 bestand, besaß folgenden Umfang:
- Aus dem 1859 vergrößerten alten Amt Burgdorf die Gemeinden Abbeile*, Ahrbeck, Aligse, Altmerdingsen*, Ambostel*, Arpke*, Beinhorn*, Benrode*, Katensen*, Kolshorn, Krätze*, Dachtmissen, Dahrenhorst*, Dollbergen*, Hänigsen*, Heeßel, Hülptingsen, Immensen, Landwehr*, Obershagen, Oelerse*, Otze, Ramlingen, Röddensen, Röddenserbusch*, Röhrse*, Schillerslage, Schwüblingsen*, Sievershausen*, Sorgensen, Groß Steinwedel, Klein Steinwedel, Uetze*, Wackerwinkel* und Weferlingsen (Die mit * gekennzeichneten Gemeinden gehörten zur ehemaligen Vogtei Uetze, Amt Meinersen);
- aus dem Amt Ilten die Gemeinden Ahlten, Anderten, Bilm, Dolgen, Evern, Gretenberg, Haimar, Harber, Höver, Ilten, Klein Lobke, Lehrte, Rethmar und Sehnde.

Stand: 1983 (Beständeübersicht)

Bestandsgeschichte

Der Hauptteil der Akten gelangte seit 1884/87 und vor dem Ersten Weltkrieg ins Staatsarchiv Hannover. Die zugehörigen Findmittel verbrannten 1943. Vor dem Zweiten Weltkrieg war bei der Kreisverwaltung ein als „Archivakten“ bezeichneter Bestand zurückgeblieben, der im Wesentlichen aus wertvollen Verkopplungs- und Teilungsakten bestand sowie aus weniger wichtigen Spezialakten über einzelne Höfe und Ablösungen. Um sie vor Luftangriffen zu schützen, wurden sie auf umliegende Pfarrämter verteilt. Ein Teil davon gelangte beispielsweise über den Nachlass des verdienten Heimatforschers Hauptlehrer i.R. Remmert ins Archiv. Den Rest im Umfang von 323 Fach gab die Kreisverwaltung erst nach dem Tode des Oberkreisdirektors Rotermund 1973 ab.

Das war insofern lästig, weil inzwischen Werner Ohnesorge, nachdem er sich mehrfach vergeblich um die Burgdorfer Altakten bemüht hatte, den alten Bestand 1963 von Frau Schelper hatte verzeichnen lassen; und zwar in der Vorkriegsordnung, wie sie 1953 eine von dem Magazinmeister Müller und Ohnesorge anfertigte Übersicht festgehalten hatte. Der Umfang der Nachträge war zu groß, als dass sie zum damaligen Zeitpunkt in das alte Findbuch hätten eingearbeitet werden können. So wurde die Ablieferung von 1974 gesondert aufgestellt unter Hann. 74 Burgdorf II. 1979 tauchten weitere vier Meter Akten auf, die nachträglich verzeichnet und in die bestehende Ordnung eingefügt wurden (Acc. 115/79).

Im Sommer 1974 übernahm Dr. Scheschkewitz ca. 4.000 Amtsakten (vorwiegend Höfe-, Teilungs- und Ablösungssachen) aus den Registraturen der Ämter Burgdorf und Burgwedel, die o.g. „Archivakten“, die bei der Kreisverwaltung in Burgdorf zurückgeblieben waren und stellte sie als Teilbestand Hann. 74 Burgdorf II auf. Dadurch wurde es erforderlich, die bislang verzeichneten Akten als Teilbestand Hann. 74 Burgdorf I zu bezeichnen. Die drei Teile des Bestands (Burgdorf I, II, Acc. 115/79) sind an der Bestellsignatur noch erkennbar.

Abweichend von der Regel sind die Akten des 1859 im Amt Burgdorf aufgegangenen Amtes (bzw. der Amtsvogtei) Ilten nicht in die Burgdorfer Registratur hineingearbeitet, sondern als Bestand Hann. 74 Ilten aufgestellt worden. Der Benutzer findet das Material zur Amtsvogtei Ilten also für die Zeit bis 1859 in Hann. 74 Ilten, für die Zeit danach im vorliegenden Bestand Hann. 74 Burgdorf (wobei das Stichjahr natürlich im Einzelfall häufig überschritten wird).

Auffallend ist das Fehlen älterer Steuerakten. Der Bestand enthält Urkundenabschriften aus dem 15. Jahrhundert und setzt wie üblich im 16. Jahrhundert ein. Das Schwergewicht liegt auf dem 19. Jahrhundert.

Stand: 1983 (Beständeübersicht)
(Dieser Text kombiniert die Einführung der Beständeübersicht von 1983 mit dem Findbuchvorwort von Dieter Brosius von 1977.)

Enthält

Hoheitssachen, Militaria, Steuer-, Domanialsachen, Regalien, Kirchen- und Schul-, Gemeindesachen, Gewerbepolizei, Landwirtschaft, Wege-, Wasserbausachen, Feuer- und Bau-, Gesundheits-, Sicherheits-, Sitten- und Ordnungspolizei, Kommissionen und Ablösungungssachen.

Literatur

BRANDT, Richard, Der Landkreis Burgdorf im Wandel der Zeiten, Hannover 1971.
BÜHLER, Edfried, u.a., Heimatchronik des Landkreises Hannover, Köln 1980.
HAMANN, Manfred (Bearbeiter), Übersicht über die Bestände des Niedersächsischen Hauptstaatsarchivs in Hannover, Bd. 3, Mittel- und Unterbehörden in den Landdrostei- bzw. Regierungsbezirken Hannover, Hildesheim und Lüneburg bis 1945, Teil I,I, Amt Burgdorf, S. 212-216, Göttingen 1983.
HAMANN, Manfred (Bearbeiter), Übersicht über die Bestände des Niedersächsischen Hauptstaatsarchivs in Hannover, Bd. 3, Mittel- und Unterbehörden in den Landdrostei- bzw. Regierungsbezirken Hannover, Hildesheim und Lüneburg bis 1945, Teil I,I, Ämter, Verwaltungsgeschichtlicher Überblick, S. 170-189, Göttingen 1983.
KAYSER, Kurt, Der Landkreis Burgdorf (Die Landkreise in Niedersachsen, Bd. 19), Bremen-Horn 1961.

Findmittel

Der Bestand ist vollständig als EDV-Findbuch (2013) erschlossen.

Siehe

Korrespondierende Archivalien

Zur Amtsvogtei Ilten:
Hann. 74 Burgdorf-Ilten
Kleine Erwerbungen A 26 Nachlass Remmert. Es handelt sich um den Nachlass des Hauptlehrers a.D. Hugo Remmert in Ilten von 1969.

Zum Amt Burgdorf:
Dep. 101 Nachlass Dr. Busch
MS J Nr. 021 (Manuskript- und Typoskriptsammlung, Auszüge zur Geschichte des Amts Burgdorf von H. Royers)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M.

170,1 lfdm

Bearbeiter

Magazinmeister Müller und Werner Ohnsorge (1953)

Frau Schelper (1963)

Dr. Scheschkewitz (1974)

Klaudia Woede (2014)

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Aus konservatorischen Gründen können einige Archivalien nur noch als Mikrofiche zur Benutzung vorgelegt werden.

Zu einigen Verzeichnungseinheiten sind keine Akten auffindbar.

Georeferenzierung

Bezeichnung

Amt Burgdorf

Zeit von

1852

Zeit bis

1859

Objekt_ID

66

Ebenen_ID

6120

Geo_ID

6120-66

Link

Amt Burgdorf

Georeferenzierung

Bezeichnung

Amt Burgdorf

Zeit von

1815

Zeit bis

1852

Objekt_ID

82

Ebenen_ID

6020

Geo_ID

6020-82

Link

Amt Burgdorf

Georeferenzierung

Bezeichnung

Amtsvogtei/ Amt Ilten

Zeit von

1815

Zeit bis

1859

Objekt_ID

11

Ebenen_ID

6420

Geo_ID

6420-11

Link

Amtsvogtei/ Amt Ilten

Georeferenzierung

Bezeichnung

Amt Burgdorf

Zeit von

1859

Zeit bis

1885

Objekt_ID

37

Ebenen_ID

6320

Geo_ID

6320-37

Link

Amt Burgdorf