Amt Einbeck
1500-1919
Enthält u.a. Generalia, Lehenssachen, Amtsverwaltung, Hoheits-, Grenz-, Domänen-, Höfesachen, Steuern, Abgaben und Dienste, Forst- und Jagd-, Militär-, Polizei-, Landesökonomie-, Teilungs-, Ablösungs-, Wege- und Wasserbau, Judensachen, Kirche und Schule
Findmittel: EDV-Findbuch 2013
Umfang: 75,9 lfdm
Hinweis:
Wegen Pilzbefall, Verunreinigung und Beschädigungen kann es teilweise zu Benutzungsbeschränkungen kommen. Einige Archivalien werden nur noch als Mikrofiche zur Benutzung vorgelegt.
I. Behördengeschichte
Für die Benutzung des hier verzeichneten Aktenbestandes erscheint eine Übersicht über die verwickelte behördliche Territorialgeschichte besonders dienlich.
Im 18. und ersten Viertel des 19. Jahrhunderts gliederte sich das Gebiet des späteren Großamtes Einbeck wie folgt:
A. Zum Fürstentum Grubenhagen gehörig:
1. Amt Rotenkirchen, umfassend die sieben "Leinedörfer" Iber, Odagsen, Stöckheim, Buensen, Dörrigsen, Strothagen, Edemissen und die zehn sogenannten Bergdörfer Avendshausen, Dassensen, Hullersen, Holtensen (z.T., Juliusmühle), Kohnsen, Vardeilsen, Rengershausen, Andershausen, Kuventhal, Wickershausen, das Amtshaus Rotenkirchen und das Vorwerk Wetze, ferner das Gerichtsdorf Wellersen.
2. Amt Salzderhelden: Salzderhelden, Negenborn, Hollenstedt, Drüber, Sülbeck, Immensen, Volksen.
3. Die kanzleisässige Stadt Einbeck.
B. Zum Fürstentum Calenberg (im 19. Jahrhundert Fürstentum Göttingen) gehörig:
Amt Erichsburg, umfassend Forsthaus Seelzer Thurm, Bruchmühle, Lüthorst, Lauenberg, Portenhagen, Hilwartshausen, Hoppensen (z.T.), Vorwerk Relliehausen.
C. Zum Fürstentum Hildesheim gehörig:
Amt Hunnesrück mit Holtensen (z.T.), Ellensen, Eilensen, Krimmensen, Hilwartshausen (z.T.), Sievershausen, Mackensen, Deitersen, Amelsen, Relliehausen, Hoppensen (z.T.), Oldendorf, Markoldendorf, Friedrichshausen, Dassel, Juliusburg, Abbecke.
Eine gute Übersicht bietet die Karte im Buch von F. Mager und W. Spieß (siehe Literaturhinweise).
In der westfälischen Zeit gehörte das ganze Gebiet zum Distrikt Einbeck des Departements der Leine mit den Kantonen Stadt Einbeck, Land Einbeck, Markoldendorf, Dassel und Rotenkirchen.
1815 erfolgte die Vereinigung des Amtes Erichsburg und des nunmehr hannoversch gewordenen Amtes Hunnesrück zum Amt Erichsburg-Hunnesrück, ab 1852 Amt Erichsburg genannt. Am 1. Mai 1826 wurden die Ämter Rotenkirchen und
Salzderhelden unter der Benennung Amt Grubenhagen mit dem Amtssitz in Salzderhelden vereinigt. 1840 Errichtung eines Amtes Einbeck, dem zugelegt wurden die Stadt Einbeck und ihr Gebiet (unter Wahrung gewisser Befugnisse für den Magistrat) sowie das Amt Grubenhagen.
1851 kam das Patrimonialgericht Dankelshausen-Wellersen zunächst zum Amt Münden, 1852 Wellersen, das früher schon dem Amt Rotenkirchen unterstanden hatte, zum Amt Einbeck, 1852 schied die Stadt Einbeck aus dem Amt Einbeck wieder aus. Hinzu kam der bisher Erichsburg-Hunnesrückische Dorfteil von Holtensen.
1859 schließlich Vereinigung des bisherigen Amtes Einbeck mit dem Amt Erichsburg(-Hunnesrück) zum größeren Amt Einbeck. Die Stadt Einbeck blieb weiter außerhalb des Amtes. 1885 Vereinigung von Stadt und Amt Einbeck zum Kreis Einbeck.
II. Literaturhinweise
F. Mager und W. Spieß: Erläuterungen zum Probeblatt Göttingen der Karte der Verwaltungsgebiete Niedersachsens um 1780, 1919 (Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas von Niedersachsen ; Heft 4)
III. Bestandsgeschichte
Der Aktenbestand Amt Einbeck im Staatsarchiv war bis zur Neuordnung 1957/58 durch den Unterzeichneten eine Folge von zeitlich nicht mehr festlegbaren Akzessionen, die in sich wieder aus Akten verschiedener Abteilungen bestanden. Die Zitierung erfolgte nach diesen mit römischen Zahlen bezeichneten Akzessionen sowie meist einer Fach- und Nummerangabe. Die Akten hatten sich, wie erkennbar, in Einbeck weitgehend in einer Sachgliederung befunden, die einem Normalschema der Ämterakten des zweiten Drittels des 19. Jahrhunderts, mit zwei Großbuchstaben beginnend, entsprach. Das Schema war aber auf den Akten selbst sehr oft nicht verzeichnet; auf ihnen prangten die ganz andersartigen Signaturen der im 19. Jahrhundert aufgehobenen Vorämter. Das Aktenverzeichnis des Staatsarchivs aber war 1943 verbrannt und der Katalog des
Amtes Einbeck in der Kreisverwaltung trotz mehrfachen Suchens nicht mehr zu finden.
1953 wurde noch eine große Menge (176 Fach, Zugang 58/1953) Restakten, alles noch auffindbare Aktenmaterial aus der Zeit vor 1885, vom Kreise übernommen. Die Stücke trugen häufig weder eine Fach-Nummer-Bezeichnung noch eine ältere oder jüngere Amtssignatur. Vielfach war das bei den Teilungs- und Verkoppelungs- sowie den Ablösungssachen der Fall; in gewissen unabgegrenzten Gruppen waren noch Zusammenhänge feststellbar. Im ganzen aber war die Materie unerkennbar durcheinander.
Um in der Erfassung aller Verwaltungsprovenienzen sicher zu gehen, wurden auch die heutigen Forstämter des Kreises besucht, jedoch nur in den Forstämtern Grubenhagen und Dassel wenige einschlägige Stücke ermittelt (Zugang 15/1958 und 21/1958).
Um in das vorstehend geschilderte Durcheinander eine einheitliche Ordnung zu bringen, wurde unabhängig von älteren Signaturen und behördlichen Schichten eine völlige Neuordnung im Rahmen des vorerwähnten Normalschemas aus dem zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts erstellt. Soweit die Akten des Altbestandes im Staatsarchiv bereits benutzt worden waren, was durch hier hinzugefügte Signaturen erkennbar war, wurden letztere festgehalten; im Übrigen musste, da im einzelnen völlig undurchführbar, darauf verzichtet werden.
In der Abteilung Teilungssachen (L F) wurde der bei allen Orten gleiche Formalschriftwechsel nach eingehenden Beratungen und in gründlicher Einzeldurchsicht zum Teil kassiert, jedoch alle Statistiken, Berechnungsbücher, Sonderakten, Rezessentwürfe etc. aufbewahrt. Von Kohnsen, Lüthorst und Wellersen wurden als Beispiele das gesamte vorgefundene Material aufbewahrt. Leider sind die endgültigen Rezessausfertigungen nur von wenigen Dörfern bei diesem Bestande. Die amtlichen Originale der Ausfertigungen sind von den Generalkommissionen an das
Landeskulturamt in Hannover gelangt.
Bei den Ablösungsakten (L G) gingen drei verschiedene Ordnungssysteme durcheinander (nach Ablösungsverpflichteten in Fortschreibefolge gegliedert nach Anfangsbuchstaben, Sondergruppen großer Berechtigter, Zusammenfassungen nach Ablösungsjahren). Die Akten wurden, soweit irgend möglich, nach den Ortschaften zusammengefasst, in denen sich die Liegenschaften befanden, auf welchen die abzulösenden Lasten ruhten; vorangestellt wurden die Generalia und die Ablösungen aus mehreren Ortschaften.
Hannover, den 7. Januar 1960
gez. Th. Ulrich
Der Bestand ist im Rahmen eines größeren Erschließungsprojektes in die archivische EDV-Datenbank unter der Fachsoftware izn-AIDA übertragen worden.
Hannover, im Februar
2013
Abgeschlossen: Nein
teilweise verzeichnet
Amt Einbeck
1852
1859
61
6120
6120-61
Amt Einbeck
1859
1885
33
6320
6320-33
Amt Einbeck
1840
1852
7
8120
8120-7
Amt Erichsburg
1852
1859
46
6120
6120-46
Amt Erichsburg-Hunnesrück
1815
1852
49
6020
6020-49
Amt Rotenkirchen
1815
1824
31
7420
7420-31
Amt Salzderhelden
1815
1826
30
7420
7420-30
Amt Grubenhagen
1826
1840
5
8220
8220-5
Link: https://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=b1264