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NLA HA Hann. 74 Hannover-Langenhagen

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Amt Langenhagen

Laufzeit

1493-1906

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Enthält u.a. Generalia, Hoheitssachen, Lehenssachen, Militärsachen, Steuern, Abgaben und Dienste, Domänensachen, Gemeindesachen, Polizeisachen, Gewerbesachen, Ablösungssachen, Bau- und Forstsachen, Kirche und Schule
Findmittel: EDV-Findbuch in Bearbeitung
Umfang: 33,3 lfdm

Hinweis:
Wegen Pilzbefall, Verunreinigung und Beschädigungen kann es teilweise zu Benutzungsbeschränkungen kommen. Einige Archivalien werden nur noch als Mikrofiche zur Benutzung vorgelegt.

Bestandsgeschichte

Die Territorial- und Verwaltungsgeschichte der Ämter Lauenburg-Koldingen, Langenhagen und Hannover (Vogtei auf der Neustadt vor Hannover, Gerichtsschulzenamt Hannover), deren Akten im Bestand Hann. Des. 74, Amt Hannover vereinigt sind, ist von W. Spieß "Die Großvogtei Calenberg" (1933) bis in das 18. Jahrhundert und in dem Werk "Der Landkreis Hannover" (1948) in Umrissen bis in die Gegenwart dargestellt worden. Zur Orientierung möge nachstehende Zeittafel dienlich sein:

A. Amt Lauenburg-Koldingen:
13./14. Jahrhundert: Gebiet des späteren Koldingen = Teil der sogenannten "Großen Grafschaft". 15. Jahrhundert: Das Gebiet des späteren Amtes Koldingen besteht 1) aus der Vogtei (dann Amt) Koldingen, 2) aus der Vogtei Kirchrode, 3) aus dem sogenannten "Kleinen Freien" (Döhren, Wülfel, Laatzen).
1523: Das Amt Koldingen, die Vogtei Kirchrode und das hildesheimische Amt Ruthe werden von Herzog Erich dem Älteren von Calenberg zum Amt Lauenburg -Koldingen vereinigt. Das "Kleine Freie" gehört zum lüneburgischen Amt Ilten.
1643: Das Amt Ruthe wird an Hildesheim zurückgegeben.
Mitte des 17. Jahrhunderts: Der größte Teil des Goes Pattensen (Vogtei Hiddestorf und Ihme) wird vom Amt Calenberg abgetrennt und dem Amt Koldingen zugeteilt.
1671: Abtretung des "Kleinen Freien" (Braunschweiger Go) von der Celler an die hannoversche Linie. Zuweisung an das Amt Koldingen.
1824: Vereinigung des Amtes Koldingen mit dem Gerichtsschulzenamt Hannover zum Amt Hannover

B. Amt Langenhagen:
13./14. Jahrhundert: Gebiet des späteren Amtes Langenhagen = Teil des
Goes Engelbostel.
14. Jahrhundert: Gebiet des späteren Amtes Langenhagen = Teil der Vogtei Lauenrode
15./16. Jahrhundert: Gebiet des späteren Amtes Langenhagen als Vogtei Langenhagen = Teil des Amtes Calenberg.
ca. 1636: Bildung des Amtes Langenhagen durch Herauslösung der Vogtei Langenhagen aus dem Amt Calenberg.
1859: Sas Amt Langenhagen fällt an das Amt Hannover.

C. Amt Hannover:
13./14. Jahrhundert: Herausbildung der Neustadt Hannover, die der Vogtei Lauenrode unterstellt ist.
Ende 14./Anfang 15. Jahrhundert: Herausbildung der "Vogtei auf der Neustadt vor Hannover" aus der Vogtei Lauenrode (die Vogtei auf der Neustadt ist zunächst selbständiger Verwaltungs- und Gerichtsbezirk, dann ab Ende des 15. Jahrhunderts dem Amt Calenberg unterstellt; Anfang des 17. Jahrhunderts wieder selbständiger Verwaltungsbezirk)
seit 18. Jahrhundert: die Vogtei auf der Neustadt vor Hannover wird "Gerichtsschulzenamt Hannover" genannt.
1793/1795: die bis dahin den Ämtern Langenhagen und Koldingen unterstellten "Gartenhäuser" vor dem Ägiditor und dem Steintor der Altstadt Hannover ("Gartengemeinde") wurden dem Gerichtsschulzenamt Hannover zugelegt.
1810 bis 1813: Teil des Departements der Aller
1824: Vereinigung der Neustadt mit der Altstadt Hannover. Vereinigung des (restlichen)
Gerichtsschulzenamtes mit dem Amt Koldingen zum Amt Hannover
1850: Abtretung des Patrimonialgerichts Bemerode an die Landesherrschaft (Amt Hannover)
1852: Abtretung der Gemeinde Arnum vom Amt Calenberg an das Amt Hannover; Abtretung der Gemeinden Linden und Glocksee vom Amt Hannover an das Amt Linden
1859: Das Amt Langenhagen fällt an das Amt Hannover; desgleichen ein Anteil vom sogenannten
Ahlter Walde vom Amte Ilten.
1859: Abtretung der Vorstadt Hannover mit Ausnahme des Schloß- und Gartenbezirks vom Amt Hannover an die Stadt Hannover; Abtretung des den Gemeinden Ilten und Bilm zugefallenen Anteils am sogenannten Eisenwinkel vom Amt Hannover an das Amt Burgdorf
1884: Bildung des Landkreises Hannover.

Der Gesamtbestand Hann. 74 Amt Hannover zerfällt in zwei Teile, von denen der erste die Akten des
Gerichtsschulzenamtes Hannover, des Amtes Lauenburg-Koldingen und des Amtes Hannover enthält, während der zweite Teil die Akten des 1859 mit dem Amt Hannover vereinigten Amtes Langenhagen umgreift.

Vor dem 2. Weltkrieg bestand für beide Teile je ein (1943 verbranntes) Findbuch das mit Hannover 74 Hannover I beziehungsweise II bezeichnet war. Auf den Akten selbst ist diese Kennzeichnung (Hann. I beziehungsweise II) nicht durchgeführt. Man hat vielmehe meist "Hann. 74" beziehungsweise "Hann. 74 Langenhagen" zitiert. Die Benennung Hann. 74 Hann. I beziehungsweise II ist auch deshalb nicht zu empfehlen, weil beide Teilbestände wieder in Abteilungen mit römischen Ziffern (VIII) untergliedert sind, so dass beim Zitieren der Akten zwei römische Ziffern (etwa: Hann. I, I C Nr. 3)
aufeinander folgen würden. Um dies zu vermeiden, andererseits aber die Zugehörigkeit der Abteilung
Langenhagen zum Gesamtbestand deutlich werden zu lassen, sollen die beiden Teilbestände fortan Hann. 74 Hannover und Hann. 74 Hannover-Langenhagen bezeichnet werden. Im allgemeinen wird man bei Fragestellungen die sich auf das Gebiet des ehemaligen Amtes Langenhagen beziehen, die Akten des Amtes Hannover nur für die Zeit von 1859 bis 1885 heranziehen brauchen, und auch dies nur für die Unterabteilungen I bis V und VIII, da die Langenhagener Akten der Abteilung VI (Kirchen- und Schulsachen) und VII (Gemeindesachen) über 1859 hinaus weitergeführt sind und sich beim Bestand Langenhagen befinden. In Einzelfällen können - verursacht durch die beginnende Verschmelzung der beiden Registraturen - vor 1859 angefertigte Langenhagener Schriftstücke mit entsprechenden Schreiben des Amtes Hannover in einem Aktenstück letztgenanntes Amt vereinigt
sein, ohne das dies am Aktenumschlag oder im Rubrum kenntlich gemacht wäre. In zahlreichen Fällen ist dies rückgängig gemacht worden. Es empfiehlt sich aber dennoch die Überprüfung des Parallelbestandes (Amt Hannover) nicht ganz zu vernachlässigen. Die einst von den Ämtern an die
Domanialverwaltung abgegebenen und dann wohl von dieser als Acc. 15/1895 in das Staatsarchiv

gekommenen Domanialakten der Ämter Hannover und Langenhagen sind wieder an den ihnen
zukommenden Stellen (Unterabteilung V: Domanialsachen) eingegliedert worden. Durch die Überführung zweier auf Langenhagen bezüglichen Stücke (siehe unter laufender Nummer
2 und 4) von Hann. 74 Hannover nach Hann. 74 Hannover-Langenhagen ergeben sich folgende geringfügige Signaturänderungen:
1) 1593: Erbregister des Amtes Koldingen: Alte Signatur: Hann. 74 Hannover I C 3 I; Neue Signatur:
Hann. 74 Hannover I C 3
2) 1612, 1634, 1660: Erbregister (Lagerbuch des Amts Langenhagen): Alte Signatur: Hann. 74 Hannover I C 3 II; Neue Signatur: Hann. 74 Hannover-Langenhagen I C 3
3) Anfang des 18. Jahrhunderts: Amtsbeschreibung des Amtes Langenhagen: Alte Signatur: Hann. 74 Langenhagen I C 3; Neue Signatur: Hann. 74 Hannover-Langenhagen I C 3a
4) 1760: Amtsbeschreibung des Amtes Langenhagen, Alte Signatur: Hann. 74 Hannover I C 10a; Neue Signatur: Hann. 74 Hannover-Langenhagen I C 10a

Unter Benutzung der am 8. Januar 1957 von Unterzeichneten angefertigten Bestandsübersicht fertigte Fräulein Bärbel Meyer-Ahrens 1959/60 das vorliegende Findbuch.
Hannover, den 30. Dezember 1960
J. König

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet

Georeferenzierung

Bezeichnung

Amt Langenhagen

Zeit von

1815

Zeit bis

1859

Objekt_ID

1

Ebenen_ID

6420

Geo_ID

6420-1

Link

Amt Langenhagen