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NLA HA Hann. 78

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Oberjagddepartment, Jagddepartements

Laufzeit

1601-1877

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Allgemeines, Jägerhof, Jagdzeughaus Linden, Gewehrkammer, Jagdgesetze u. Verordnungen, Finanzwesen, Wildschäden, Wilddiebe, Personalia, die verschiedenen Jagddepartements, Jagdinspektionen und sonstigen Jagdgebiete
Findmittel: EDV-Findbuch
Umfang: 29,1 lfdm

Bestandsgeschichte

I. Behördengeschichte

Das Oberjagddepartement war eine Hofbehörde. Während die älteren Staatskalender (seit 1737) für die Landesteile Hannover, Celle, Bremen-Verden und Lauenburg je einen eigenen Oberforst- und Jägermeister nennen, der Vorgesetzter der Förster und Jäger in den einzelnen, meist den Ämtern entsprechenden Forstbezirken war, führt der Staatskalender 1773 zum ersten Mal einen zentral für die gesamten Kurlande sowie für Bremen, Verden und Hadeln zuständigen Oberjägermeister als Chef der Jagdverwaltung, der Jägereien auf den Jägerhöfen in Hannover und Celle und der Gehegereuter und Grenzschützen im Lande auf. Damit war die Jagdverwaltung von der Verwaltung der Forsten getrennt. Im Jahr 1793 führte die oberste Jagdbehörde erstmals die Bezeichnung Oberjagddepartement. Ihr unterstanden von 1827 bis 1848 acht Jagddepartements (Calenberg, Göttingen, Hildesheim, Celle, Lüneburg, Bremen, Hoya und Osnabrück), die insgesamt 33 Jagdinspektionen umfassten. An der Spitze der einzelnen Jagddepartements standen bis 1848 Oberforstmeister, seit 1849 unterstanden die Inspektionen unmittelbar dem Oberjagddepartement. Nach der Eingliederung des Königreichs Hannover in den preußischen Staat im Jahr 1866 verfügte eine Allerhöchste Ordre vom 16.12.1866 die Auflösung aller Hofbehörden, auch des Oberjagddepartements. Die zu den Rechten und Prärogativen der Krone Hannover gehörig gewesenen Vermögens- und Verwaltungsangelegenheiten wurden dem Departement der Finanzen bei der Militärregierung überwiesen.

II. Bestandsgeschichte

Der vorliegende Bestand umfasst die Akten sowohl des Oberjagddepartements (mit Vorakten) wie der Jagddepartements. Lediglich die Akten des Jagddepartements Osnabrück sind in das Staatsarchiv Osnabrück gekommen (dort als Rep. 305 aufgestellt). Das alte Findbuch wurde 1943 beim Brand des Hauptstaatsarchivs Hannover vernichtet. Eine Neuverzeichnung wurde

um 1970 durch G. Köster in Angriff genommen und nach seiner Versetzung an das Staatsarchiv Osnabrück 1978 durch Dr. Enno Schönigh (gest. 1980) zu Ende geführt. Nach seinem hinterlassenen Manuskript wurde das vorliegende Findbuch angefertigt.

Akten des Oberjagddepartements, die offenbar vom Hauptbestand abgespalten sind, enthält auch der Bestand Dep. 103 (28), Archiv des hannoverschern Könighauses). Zu seiner Benutzung ist die Genehmigung des Depositars erforderlich. Der vorliegende Bestand ist dagegen im Rahmen der allgemeinen Benutzungsbestimmungen des Hauptstaatsarchivs Hannover frei benutzbar.

Hannover, den 19. September 1983
gez. Dr. Dieter Brosius


Der Bestand ist im Rahmen eines größeren Erschließungsprojektes in die archivische EDV-Datenbank unter der Fachsoftware izn-AIDA übertragen worden.

Hannover, im September 2006


Im Jahr 2008 konnte der Bestand um einige wenige Akten ergänzt werden, die von privater Seite angeboten wurden. Sie hatten offenbar bereits einmal zum Bestand Hann. 78 gehört, denn einige tragen eine entsprechende provisorische Bezeichnung und eine Zuordnung zur Abteilung "B". Die Akten (Acc. 2008/65) wurden im Jahr 2015 verzeichnet, restauriert und einzelne Nummern anschließend noch ihrer Provenienz gemäß auf Bestände der kurfürstlichen Kammer bzw. königlichen Domänenkammer aufgeteilt: Nr. 1, 14 und 22 sind zum Bestand Hann. 76a als Nr. 2872-2874 gelegt; Nr. 29, 30, 35 sowie eine Akte aus Nr. 32 als Nr. 7713-7716 zum Bestand Hann. 88 A; Nr. 17/2 und Nr. 21/1, 21/2 sowie Akten aus Nr. 18-20 als Nr. 6299-6304 zum Bestand Hann. 88 B.

Pattensen, im Oktober 2015
Hildegard Krösche

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

teilweise verzeichnet

Abgeschlossen: Nein