Drucken

NLA HA Cal. Br. 33

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Herrschaft Plesse

Laufzeit

1439-1838

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Landesarchiv der Herrschaft Plesse bis zum Aussterben der Edelherren von Plesse 1571 sowie Verwaltung der Herrschaft in hessischer Zeit (bis 1816)
Findmittel: EDV-Findbuch
Umfang: 9,6 lfdm

Bestandsgeschichte

Der vorliegende Bestand Cal. Br. 33, das sog. Plessische Archiv, gliedert sich in die beiden Hauptabteilungen
I. Plessisches Landesarchiv und
II. Plesse unter hessischer Herrschaft.

Die erstere enthält die Akten der Edelherren von Plesse. Sie beginnt in den ersten Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts und endet mit dem Aussterben des Geschlechts der Edelherren 1571. Die Abteilung II ist die zeitliche Fortsetzung von I und schließt mit der Abtretung der Herrschaft durch Hessen-Kassel an Hannover im Jahre 1816.

Während die Abteilung I vollständig erhalten ist, klaffen in der II. Gruppe erhebliche Lücken. Von den im "Bär"
(Übersicht über die Bestände des Königlichen Staatsarchivs zu Hannover, von Max Bär) aufgeführten Untergliederungen dieser Abteilung
A 2 Erledigung der Allodialansprüche des Plessischen Hauses
10 Münzsachen
12 Jagd-, Forst- und Holzsachen
13 Fischerei- und Schäfereisachen
15 Hude- und Weidesachen
16 Gewerbesachen
17 Militär- und Kriegssachen
18 Registratursachen
B 3 Kammergerichtsakten
sind keine Faszikel mehr vorhanden. Aber auch in den übrigen Abteilungen ist die fortlaufende Reihenfolge vielfach unterbrochen. Bei diesen fehlenden Nummern der Hauptabteilung II handelt es sich um Aktenstücke aus ehemals hessischen Zentralbehörden, die gemäß einer Verfügung des früheren Genearaldirektors der Preußischen Staatsarchive an das Staatsarchiv Marburg abgegeben werden sollten und deshalb 1939 kurz vor dem Kriege ausgesondert wurden (vgl. St. A. 3826/48).

Die heute noch in Abt. II vorhandenen Nummern betreffen die Provenienzen Ämter Bovenden und Neuengleichen, Drost zur Plesse, Reservatenkommission zu Bovenden usw. Sie waren von der Abgabe ausgenommen.

Was die Amtsregister betrifft, so wurden auch sie kurz vor dem Kriege ausgesondert und zum Bestand Hann. 76 c Abt. B, Amtsregister (c Bovenden) gebracht, mit dem

zusammen sie der Vernichtung anheimgefallen sind.

Um die Benutzung des Bestandes möglichst einfach zu halten wurden beide Hauptgruppen je für sich durchlaufend nummeriert; es erübrigt sich also, alle weiteren Unterteilungen auf den Aktenbestellzetteln zu vermerken.

Bei zwei für die familiengeschichtliche Forschung wertvollen Registern aus der Mitte des 15. Jahrhunderts (Nr. 240) ist die Schrift schon sehr stark verblasst, auf einzelnen Seiten ohne technische Hilfsmittel überhaupt nicht mehr lesbar, so dass eine schleunige Bearbeitung geboten scheint, um den Inhalt der Nachwelt zu erhalten.

Unter Nr. 241 sind zwei Originalurkunden (eine auf Pergament, eine auf Papier) von 1516 April 13 bzw. 1518 Jan. 29 neu verzeichnet, die als Umschläge für Register verwandt waren und die bei einer Bearbeitung der plessischen Urkunden aus diesem Bestand herausgelöst werden müßten.

Das vorliegende Verzeichnis wurde im November 1948 von dem Angestellten Lathwesen unter Aufsicht des Unterzeichneten nach dem Bestande neu geschrieben, da während des Krieges 1939/45 das alte vernichtet wurde.

Hannover, den 4. Januar 1949
gez. Dr. Diestelkamp


1951 wurde eine Ablieferung von Rechnungen aus dem Staatsarchiv Marburg dem Bestand als Abteilung II C angefügt (vgl. StA 1921/51).

gez. Dr. Engel


1959 sind weitere einzelne Akten aus Marburg eingefügt worden. Aus Hann. 80 Hild. III M 32 b Nr. 2 wurden in jüngerer Zeit Akten der Hessischen Geheimen Räte betr. vornehmlich Gewerbesachen als neue Gruppe II D dem Bestande angehängt.


Vorbemerkung zur Neuschrift:
Der oben ausgewiesene Aktenzuwachs sowie die inzwischen erfolgte Umstellung des ganzen Bestandes auf durchlaufende Nummern ließen eine Neuschrift des Findbuches wünschenswert werden. Sie konnte leider nicht durchgängig die zahlreichen Lesefehler und Mißverständnisse der Aktentitel, die sich teils schon auf den

Akten selbst, teils im alten Findbuch vorfanden, beseitigen. Es muss indessen auch hervorgehoben werden, dass die oft nur aus einem Schriftstück bestehenden Akten der Abt. I eine unzweideutige Lesung gerade der Personennamen in manchen Fällen nicht zulassen. Fehlerhafte Ortsnamen wenigstens wurden weitestgehend verbessert. Die Neuschrift besorgte die Zeitangestellte Frau Rupnow.

Pattensen, den 15. Mai 1986
gez. Dr. Gieschen

Verwandte Bestände:
Cal. Or. 81
Hann. 72 Göttingen
Hann. 74 Göttingen
Hann. 80 Hildesheim
Hann. 88 D

Das maschinenschriftliche Findbuch zum Bestand ist in die archivische EDV-Datenbank unter der Fachsoftware izn-AIDA übertragen worden. Wegen der Lesefehler und missverständlichen Aktentitel siehe die Vorbemerkung zur Neuschrift.

Hannover, im Mai 2007