Drucken

NLA HA Hild. Or. 3 Frankenberg

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Urkunden des Klosters Frankenberg vor Goslar

Laufzeit

1108-1612

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

I. Bestandsinformation:
Das Nonnenkloster des Marien-Magdalenen-Ordens auf dem Frankenberg vor Goslar wurde wohl auf Veranlassung Bischof Konrads II. von Hildesheim 1234 gegründet. Das Kloster erhielt 1236 die dortige Pfarrkirche übertragen. Es wurde 1529, endgültig 1568, reformiert und 1810 aufgehoben. Ein Teil der Klosterurkunden liegen im Staatsarchiv Wolfenbüttel und im Stadtarchiv Goslar.
Akten: Hild. Br. 3, 15

II. Umfang:
75 Urkunden, Wasserschäden

III. Erschließung:
EDV-Findbuch 2010

IV. Bemerkungen:
Urkunden bis 1500 sind in einem Sonderfindmittel erfasst und online recherchierbar.

Bestandsgeschichte

I. Klostergeschichte

Das Kloster am Frankenberg zu Goslar wurde als Maria-Magdalenerinnen-Kloster vor 1235, nach seiner eigenen chronikalischen Überlieferung in den Jahren 1225 oder 1226 auf Initiative Bischof Konrads II. von Hildesheim geründet (Dieter Lange, Kirche und Kloster am Frankenberg in Goslar, 1971, S. 17 Anm. 23). Eine Urkunde von 1232 macht es sehr wahrscheinlich, daß die Goslarer Niederlassung des Ordens 1232 bestanden hat. (Hild. Or. 3 Frankenberg Nr. 3). Seit 1236 lassen sich Kloster besiegelte Urkunden nachweisen (Dieter Lange. a.a.O. S. 19 Anm. 23). Es dürfte damit kurz nach der Stiftung des Ordens durch Rudolf von Worms (bezw. von Hildesheim), die 1224/25 erfolgt sein wird, entstanden sein. 1227 bestätigt der Papst die neue Ordensgründung und ernannte Bischof Konrad II. vom Hildesheim zum Schutzherrn (Heimbucher, Die Orden und Kongregationen der katholischen Kirche I (1965) S. 647)

Die Urkunden dieses Archivbestandes setzen jedoch bereits im Jahre 1108 ein. Sie betreffen aber noch nicht das Kloster, sondern die Frankenberger Kirche, die schon als eine der Goslarer Kirchen bestand, und ihren Sprengel. Seit 1108 war sie Pfarrkirche. Im Jahre 1529, nach Einführung der Reformation in Goslar, die auch die Berufung eines lutherischen Predigers an die Frankenberger Kirche brachte, setzte ein rascher Verfall des Klosters ein . Nicht zufällig endet die urkundlliche Überlieferung dieses Bestandes 1533.


II. Bestandsgeschichte

Die in dem Bestand Hild. Or. 3 Frankenberg vereinigten 74 Urkunden bilden nur einen Teil des ursprünglichen Fonds. Es befinden sich noch 36 Urkunden aus den Jahren 1240-1515 im Stadtarchiv Goslar (siehe FA 171) und 4 aus den Jahren 1528-1567 im Niedersächsischen Staatsarchiv in Wolfenbüttel (Urk. 28). Diese Aufsplitterung des Urkundenfonds erklärt sich wahrscheinlich daraus, das 1571 Herzog Julius von

Braunschweig-Wolfenbüttel und die Stadt Goslar übereinkamen, daß alle Urkunden über Stiftungen. Komenden, Vikarien usw. der Stadt überlassen werden sollten. (Dieter Lange, a.a.O. S. 18 Anm. 23 und S. 25 f). Der ursprüngliche Bestand hat die Zahl von 114 Urkunden weit übertroffen. Darüber gibt am vollständigsten ein von Christian Ludwig Kotzebue (1661-1706) aufgestelltes Kopialbuch im Niedersächisischen Staatsarchiv Wolfenbüttel Aufschluß: Monasterii Frankenbergensis, quod est intra muros Goslarienses, diplomata et tabulae CCXX (Nds. St.A. Wolfenbüttel VII B Hs. 274: Nach der Zählung der fortlaufend aufgeführten Urkunden sind es nur 217 Stück). Weniger vollständig ist ein zweites ebenfalls in Wolfenbüttel verwahrtes Kopiar aus dem 16. Jahrhundert (Altes corpus bonorum des Closters Frankenberg: VII B Hs. 272)

Der größte Teil der Urkunden (Nr. 1-66) ist bereits im Urkundenbuch der Stadt Goslar abgedruckt. Für sie beschränkt sich dieses Verzeichnis auf Kurzregesten. Lediglich die Angaben über die Siegel (vor allem hinsichtlich des Erhaltungszustandes) und die Ortsnamen mußten überprüft werden. Ausführlichere Regesten, die alle erwähnten Namen berücksichtigten, waren daher lediglich für Nr. 67-74 erforderlich.

Auf diese Urkunden bezieht sich auch allein der Namensindex. Ein Verzeichnis der Siegel führt alle aus dem niedersächsischen Bereich auf, die sich gut erhalten haben. Alle Urkunden haben mehr oder minder stark unter dem Hochwasser von 1946 gelitten und dabei zum Teil erheblich an Lesbarkeit eingebüßt.

Hannover, den 23. Dezember 1974
gez. Dr. Jürgen Asch


Das maschinenschriftliche Findbuch ist im Rahmen eines größeren Erschließungsprojektes in die archivische EDV-Datenbank unter der Fachsoftware izn-AIDA übertragen worden.

Hannover, im Juli

2010