NLA HA Hann. 27 Hildesheim Nr. 1406/ 1

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Beschreibung: Verzeichnung

Identifikation

Titel 

1. Kläger/Appellant:
Die Brüder Adam [1506-1589] und Thomas von Oldershausen [geb. 1508] zu Düderode, Dietrich von Oldershausen [1510-1583] zu Oldershausen und Johann (Hans) von Oldershausen [1514-1580] zu Brunstein, Söhne des Ludolph von Oldershausen (Bekl.)

2. Beklagter/Appellat:
Die Brüder Rudolph [gest. 1593] und Barthold von Oldershausen [gest. 1577] zu Förste (Kl.); dann (1578) Dr. jur. Joachim Mynsinger von Frundeck [1515-1588], Werner von der Schulenburg [1541-1581], Hauptmann der Altmark, und die Brüder Achaz [1538-1588] und Matthias von Veltheim [gest. 1592] als Vormünder der Kinder des Barthold von Oldershausen

3.1. Prokuratoren/Kläger bzw. Appellant:
Lic. Philipp Seiblin, (1562), Prokurator

3.2. Prokuratoren/Beklagter bzw. Appellat:
Dr. Kaspar Fichart, (1562), Prokurator
Dr. Paul Haffner, 1572, Prokurator
Dr. Michael Fickler, 1577, 1578, Prokurator

wegen
4. Streitgegenstand:
secunda appellatio
Besitzstreitigkeiten. Die Brüder Rudolph und Barthold von Oldershausen aus der jüngeren Linie der Familie von Oldershausen (Stammhaus Förste) beanspruchten gegenüber ihren Vettern Adam, Thomas, Dietrich und Hans von Oldershausen aus der älteren Linie jeweils die Hälfte der Lehngüter im Gericht Westerhof, die zu den Samtlehen der Familie von Oldershausen gehörten. Diese Güter seien von Barthold von Oldershausen [gest. 1494], dem Großvater Rudolfs und Bartholds, und von Ludolf von Oldershausen [gest. 1479], dem Großvater der Brüder Dietrich, Thomas, Adam und Hans, jeweils zur Hälfte besessen worden. Nach Bartholds Tod erbten dessen drei Söhne Hermann [gest. 1536], Heinrich [gest. 1547] und Jobst [gest. 1545] dessen Anteil, den sie unter sich aufteilten. Allerdings hinterließ nur Heinrich Nachkommen, so dass dessen Söhnen Rudolph und Barthold Anspruch auf den gesamten Anteil ihres Großvaters erhoben. Zu den umstrittenen Besitzungen gehörten der

Laufzeit 

1562 - 1584

Enthält 

Zehnte und 5 Hufen Land in der Wüstung Aschau (Aschen) bei Westerhof sowie 8 Hufen Land zu Eboldhausen, einige Ländereien in den Wüstungen Abbenshusen (Abbenhausen) bei Oldershausen und Thomashagen bei Dorste, die Mühle in Opperhausen (Obershausen), der Zehnte und die Schäferei in Echte, die Schäferei in Heckenbeck und weitere Güter. Diese Besitzungen hatte die Familie von verschiedenen Lehnsherren erhalten, wobei hier v. a. die Herzöge Heinrich der Jüngere von Braunschweig-Lüneburg (Wolfenbüttel), Franz Otto von Braunschweig-Lüneburg (Celle) und Ernst von Braunschweig-Lüneburg (Grubenhagen) wie auch die Edelherren von Plesse und die Äbtissin des Reichsstifts Gandersheim zu nennen sind. Der Konflikt um die Güter begann im Jahr 1542, als Heinrich von Oldershausen, der Vater der Brüder Rudolph und Barthold von Oldershausen, der zu den Parteigängern des altgläubigen Herzogs Heinrich des Jüngeren von Braunschweig-Lüneburg (Wolfenbüttel) gehörte, mit dem Herzog vor den Truppen des Schmalkaldischen Bundes außer Landes floh. Dies nahmen dessen Vettern aus der älteren Linie, die bis auf Hans von Oldershausen mittlerweile alle protestantisch geworden waren, nach dem Sieg des Schmalkaldischen Bundes zum Anlass, den Anteil des katholischen Heinrich an den Samtlehen der Familie einzuziehen. Nachdem Heinrich von Oldershausen am 24.04.1547 in der Schlacht bei Mühlberg gefallen war, forderten dessen ebenfalls katholische Söhne Rudolph und Barthold in der Folgezeit die eingezogene Hälfte Besitzunge von ihren Vettern Dietrich, Thomas, Adam und Hans von Oldershausen zurück und erhoben deshalb Klage beim Hofgericht in Wolfenbüttel. Als das Hofgericht die Vettern Dietrich, Thomas, Adam und Hans von Oldershausen 1562 zur Erstattung der Ländereien verurteilte, appellierten die Betroffenen dagegen an das RKG.

5. Vorinstanz:
Hofgericht zu Wolfenbüttel 1562

Bd. 1: Priora mit

Protokoll 1558-1562

Darin:
Bl. 29r-v Edelherr Dietrich IV. von Plesse verlangt vor dem Hofgericht zu Wolfenbüttel, dass sich seine Lehnsleute wegen Lehnsstreitigkeiten an ihn selbst wenden sollen. (1558 Juni 21)
Bl. 31r-32v Magdalena von Chlum (Klum), Äbtissin zu Gandersheim und Wunstorf, verlangt vor dem Hofgericht zu Wolfenbüttel, dass sich ihre Lehnsleute wegen Lehnsstreitigkeiten an ihr Lehnsgericht wenden sollen. (1558 Juni 25)
Bl. 33r-34r Herzog Ernst II. zu Braunschweig (Grubenhagen) verlangt vor dem Hofgericht zu Wolfenbüttel, dass sich seine Lehnsleute wegen Lehnsstreitigkeiten an ihn selbst wenden. (1558 Juni 24)
Bl. 60r-80r Zeugenvernehmung von 13 Zeugen aus Bilderlahe, Westerhof, Düderode, Eboldshausen, Oldenrode, Kalefeld und Harriehausen, darunter auch Ernst Walten, Pastor zu Harriehausen 1559
Bl. 152r-163v Kanzleiporotokoll über die Vernehmung der Witwe von Heinrich von Oldershausen einerseits und Ludolf, Adam und Thomas von Oldershausen andererseits über den vierten Teil des Hauses Westerhof (1544 Juni 5)
Bl. 165r-170r) Magnus von Sachsen-Lauenburg, Bischof zu Hildesheim, verpfändet die Hälfte des Schlosses Westerhof an Ludolf (Ludelef), Propst des Kollegiatstifts St. Alexander zu Einbeck und Domherrn zu Hildesheim, Hermann Brode von Oldershausen, Ilse, Witwe des Heinrich von Bodenhausen, und ihre Söhne Heinrich, Hans und Bode von Bodenhausen, Eckhard vom Hahnensee, Dompropst zu Hildesheim, die Brüder Herman und Berthold Bock sowie an die Brüder Ricke, Burchardt und Heinrich von Bortfeld, Söhne des Heinrich von Bortfeld. (1425 April 12)

Hinweis:
Q 1-2, 4-6, 7-8, 10-11, 14, 17, 20-21, 23, 25, 29, 31, 37, 39, 46 (gebunden, paginiert Bl. 1-174)
Vgl. Hann. 27 Hild. Nrn. 1405, 1407.

Band 

1

Alte Archivsignatur 

O 888/I

Ergänzungen

Klassifikation Teil B 

oldershausen 1406

Index-Gruppe

GEOB 

Altmark (Brandenburg), Landschaft

Bilderlahe # Seesen, Krs. Goslar

Düderode # Kalefeld, Krs. Northeim

Eboldshausen # Kalefeld, Krs. Northeim

Einbeck, Krs. Northeim, Alexanderstift

Gandersheim # Bad Gandersheim, Krs. Northeim, Reichsstift

Harriehausen # Bad Gandersheim, Krs. Northeim

Hildesheim, Hochstift, Domkapitel, Domherr

Hildesheim, Hochstift, Domkapitel, Dompropst

Kalefeld, Krs. Northeim

Oldenrode, Krs. Northeim

Westerhof # Kalefeld, Krs. Northeim

Wunstorf, Krs. Hannover, Kloster

Institution 

Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzogtum, Hofgericht

PERS 

Bock von Wülfingen, Barthold

Bock von Wülfingen, Hermann

Bodenhausen, Bodo von

Bodenhausen, Hans von

Bodenhausen, Heinrich von, der Jüngere

Bodenhausen, Heinrich von, der Ältere

Bodenhausen, Ilse von

Bortfeld, Burchard von

Bortfeld, Heinrich von

Bortfeld, Ricke von

Dietrich IV. der Jüngere, Edler Herr zu Plesse

Ernst II., Herzog zu Braunschweig und Lüneburg (Grubenhagen)

Hahnensee, Eckhard von, Dompropst

Ludolf von Oldershausen, Propst und Domherr

Magdalena von Chlum, Äbtissin zu Gandersheim und Wunstorf

Magnus von Sachsen-Lauenburg, Bischof von Hildesheim

Mynsinger von Frundeck, Joachim, Dr.

Oldershausen, Adam von

Oldershausen, Barthold von

Oldershausen, Dietrich von

Oldershausen, Hans (Johann) von

Oldershausen, Heinrich von

Oldershausen, Hermann Brode von

Oldershausen, Ludolf (Luleff) von

Oldershausen, Ludolf (Luleff) von, Domherr und Propst

Oldershausen, Rudolf von

Oldershausen, Thomas von

Schulenburg, Werner von der, Hauptmann der Altmark

Veltheim, Achaz von

Veltheim, Matthias von

Walten, Ernst, Pastor

Prokuratoren / Advokaten / Notare 

Fichart, Kaspar, Dr., 1562

Fickler, Johann Michael, Dr., 1577

Fickler, Johann Michael, Dr., 1578

Haffner, Paul, Dr., 1572

Seiblin, Philipp, Lic., 1562

SACH 

appellatio, secunda

Appellation

Besitzstreitigkeiten, 16. Jh.

Eid

Erbstreitigkeiten, 16. Jh.

Geistliche, evangelische, Pastor

Kanzleiprotokoll

Lehensgericht

Lehensstreitigkeiten, 16. Jh.

Militärangehörige, Hauptmann

Schlossverschreibung

Schmalkaldischer Bund

Vertreibung

Zeugenvernehmung, 16. Jh.

Repräsentationen

Aktion Typ Bezeichnung Zugang Info
Detailseite Original Akte 0050 / 19