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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Martin Jansen-Werft, Leer

Laufzeit 

1926 - 1987

Bestandsdaten

Beschreibung 

Das Unternehmen wurde 1926 von Martin Jansen und Karl Kronenberg, beide Maschinenbaumeister der Emder Nordseewerke, in Westrhauderfehn gegründet und bis zur Insolvenz 1987 als Familienunternehmen geführt.

Der erste Neubau war die 1927 erstellte Henriette. Es wurden aber auch Treidelkähne motorisiert und anderweitiger Maschinenbau betrieben. Kronenberg schied 1931 aus dem Unternehmen aus.
1950 zog die Werft nach Leer auf ein Gelände auf der Nesse um, wo Jansen in der Lage war, größere Schiffe zu bauen. Dazu diente zunächst eine bestehende, aber zwischenzeitlich zerstörte Slipanlage, die wiederaufgebaut wurde und zwei provisorische Hütten als Unterkunft und Lager. In den 1950er und 1960er Jahren war die Werft vor allem für ihre „Paragraphenschiffe“, Küstenmotorschiffe, die die bestehenden Vermessungsrichtlinien möglichst weit ausnützten, bekannt. Bald begann die Werft auch mit dem Bau einer großen Bandbreite von Spezialschiffen, insbesondere Offshore- und Forschungsschiffe, aber auch Fischereifahrzeuge, Schwergutschiffe oder Fährschiffe, und entwickelte zuletzt sogar Gas- und Chemikalientanker. 1974 trat Kurt Jansens Sohn Ingo Jansen mit in das Geschäft ein. Im gleichen Jahr wurde in Leer eine auf 180 Meter Länge und 26 Meter Breite vergrößerte Seeschleuse eingeweiht, wodurch im Folgejahr eine neue Querablaufhelling für Schiffe bis 150 Metern Länge errichtet werden konnte. Noch in den Jahren 1982 bis 1985 wurden trotz der Werftenkrise auf dem Werftgelände weitere großangelegte Bauabschnitte mit mehreren neuen Hallen und anderen Einrichtungen eingeweiht.[2]

Am 1. Juli 1987 musste infolge von Finanzschwierigkeiten, fehlenden Neubauaufträgen und einer nicht gewährten Landesbürgschaft Konkurs angemeldet werden. Hintergrund der Nichtgewährung der Landesbürgschaft war eine um etwa 7,5 Millionen D-Mark gefälschte Bilanz.

Die Werft hatte in den 61 Jahren ihres Bestehens über 190 Schiffe, darunter fast 160 Seeschiffe, mit insgesamt rund 160.000 BRT gebaut und abgeliefert.

Weitere Angaben (Bestand)

Bearbeiter 

Heiko Suhr