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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Ephoralarchiv Hannover-Nord

Laufzeit 

1891-2001

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Nach dem zweiten Weltkrieg erfuhren die vier 1909 in der Stadt Hannover eingerichteten Kirchenkreise Hannover I, II, III und Linden eine umfassende Neugliederung. Im Zuge dieser Entwicklung wurde am 1. Mai 1963 der "Aufsichtsbezirk und Kirchenkreisverband Hannover-Nord" errichtet (s. Kirchl. Amtsblatt Jg. 1963, S. 19).
Der neue Kirchenkreis ging aus Teilen der ehemaligen Kirchenkreise Hannover II und III hervor und umfasste zunächst acht Gemeinden: Die Elisabeth-Kirchengemeinde und die Emmaus-Kirchengemeinde in Langenhagen, die Kirchengemeinden Godshorn und Krähenwinkel, die Heilig-Geist-Kirchengemeinde Hannover, die Lukas-Kirchengemeinde Hannover, die Titus-Kirchengemeinde Hannover-Vahrenheide und die Kirchengemeinde Hannover-Vahrenwald. Fünf dieser acht "Gründungsgemeinden" waren erst nach 1945 entstanden; nämlich 1956 die Emmaus-Kirchengemeinde in Langenhagen und die Kirchengemeinde Godshorn sowie 1962 die Kirchengemeinde Krähenwinkel, die Titus-Kirchengemeinde Hannover-Vahrenheide und die Heilig-Geist-Kirchengemeinde Hannover (vgl. Kirchl. Amtsblatt Jg. 1956, S. 21 und 142; Jg 1962, S. 2 und 75).
Die Superintendentur für den Kirchenkreis Hannover-Nord wurde in Langenhagen angesiedelt und mit der III. Pfarrstelle der Elisabeth-Kirchengemeinde verbunden.
Um drei weitere Gemeinden sollte dieser Kirchenkreis noch in den kommenden Jahren wachsen. Im Jahr 1964 wurde die St. Paulus-Kirchengemeinde in Langenhagen errichtet (s. Kirchl. Amtsblatt Jg. 1964, S. 112). Zwölf Jahre später kam durch Umgliederung aus dem Kirchenkreis Hannover-Nordwest die Kirchengemeinde Engelbostel dazu (vgl. Kirchl. Amtsblatt Jg. 1976, S. 5). 1987 erfolgte schließlich die Gründung der Elia-Kirchengemeinde in Langenhagen (s. Kirchl. Amtsblatt Jg. 1987, S. 138).
Diese Entwicklung zeigt die großen Veränderungen durch das starke Bevölkerungswachstum in Hannover und seinem Umland während der Nachkriegszeit. In der Landeshauptstadt entstanden neue große Wohngebiete. Engelbostel, Godshorn

und Krähenwinkel wurden Stadtteile des ebenfalls stark anwachsenden Langenhagen.
Die Autobahnen 2 und 352 sowie der Flughagen Hannover-Langenhagen veränderten das Umfeld nachhaltig.
Der Kirchenkreis Hannover-Nord erstreckte sich damit über das Gebiet der Landeshauptstadt Hannover und des Landkreises Hannover mit der Stadt Langenhagen. Ländlich geprägte Bereiche standen neben sozialen Brennpunkten einer Großstadt. So entwickelten Kirchenkreis und Kirchengemeinden eine vielfältige Arbeit, um den Herausforderungen begegnen zu können.
Sinkende Mitgliederzahlen und zurückgehende Finanzmittel führten in den 1990er Jahren zum Nachdenken über den Umbau kirchlicher Strukturen. Im Ev.-luth. Stadtkirchenverband Hannover, dem der Kirchenkreis Hannover-Nord angeschlossen war, kam es zu weitreichenden Umstrukturierungen. Zum 31. Dezember 2000 wurden darum der Stadtkirchenverband und der benachbarte Kirchenkreis Burgwedel neu gegliedert.
Sieben Kirchengemeinden in der Stadt Langenhagen wurden aus dem Kirchenkreis Hannover-Nord aus- und in den Kirchenkreis Burgwedel eingegliedert: Elisabeth, Emmaus, Elia, St. Paulus, Engelbostel, Godshorn und Krähenwinkel. Langenhagen blieb Sitz der Superintendentur für den neuen Kirchenkreis, den nun den Namen Burgwedel-Langenhagen erhielt (vgl. Kirchl. Amtsblatt Jg. 1999, S. 173f.; Jg. 2000, S. 41). Die kirchliche Verwaltung übernahm das Kirchenkreisamt in Burgwedel.
Die vier in der Stadt Hannover gelegenen Kirchengemeinden Heilig-Geist, Lukas, Titus und Vahrenwald wurden dem Amtsbereich "Mitte" im Stadtkirchenverband zugeordnet (vgl. Kirchl. Amtsblatt Jg. 2000, S. 259ff.).
Zum 1. Januar 2001 wurde der Ev.-luth. Kirchenkreis Hannover-Nord aufgehoben (s. Kirchl. Amtsblatt Jg. 1999, S. 174).
Zwei Superintendenten waren im Kirchenkreis während der über 37 Jahre seines Bestehens tätig. Vom 1. September 1963 bis zu seinem Tod am 4. März 1979 Pastor Wolfgang Böhme und vom 1. Dezember 1980 bis zum Eintritt in den Ruhestand am 1. Januar 2001 Pastor Gottfried Kawalla.

Der Bestand des Ephoralarchivs wurde am 29. August 2002 als "Alt-Registratur des Kirchenkreises Hannover-Nord" dem Landeskirchlichen Archiv mit einem Umfang von 4,5 Metern übergeben und trägt die Bestandsignatur H 15.
Er enthält neben den Generalakten und Spezialakten der Kirchengemeinden die Jahresrechnungen und die Protokollbücher von Kirchenkreisvorstand und Kirchenkreistag. Die Altakten aus der Zeit vor Gründung des Kirchenkreises Hannover-Nord im Jahr 1963 stammen überwiegend aus dem früheren Kirchenkreis Hannover III.
Ein kleinerer Teil kommt aus dem ehemaligen Kirchenkreis Hannover II. Es handelt sich um Generalakten und Spezialakten der Kirchengemeinden Engelbostel, Lukas Hannover, Hannover-Vahrenwald, Elisabeth Langenhagen und Emmaus Langenhagen.
Aus Gründen des Daten- und Persönlichkeitsschutzes dürfen die besonders ausgewiesenen gesperrten Akten nach Ablauf der Sperrfrist benutzt werden, alle übrigen Akten 30 Jahre nach Ende der Laufzeit.
Zur Geschichte und Entwicklung des Ev.-luth. Kirchenkreises Hannover-Nord bietet die Presseausschnittsammlung des Landeskirchlichen Archivs (S9 Nr. 84 [Kirchenkreis Hannover-Nord]) ergänzendes Material. Außerdem könnte dazu noch weiteres im Landeskirchlichen Archiv aufbewahrtes Archivgut u. a. aus dem Bestand "L 5 d (Landessuperintendentur Hannover)" herangezogen werden.

Literatur:

Literatur 

Jan Appelkamp, Evangelisch-lutherische Kirche im Landkreis Hannover: der Sprengel, die Kirchenkreise und ihre Dienste, die Kirchengemeinden, Hannover 1982;
Ev.-luth. Stadtkirchenverband Hannover (Herausgeber), Einblicke 1902-2002.Ev.-luth. Stadtkirchenverband Hannover, Hannover 2002;
Wolfgang Puschmann (Herausgeber), Hannovers Kirchen.140 Kirchen in Stadt und Umland, Hannover 2005

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: ja

vollständig verzeichnet